SPS-Riffaquarium 600L

Hier kannst Du Dein Riffbecken in Wort und Bild vorstellen und Deinen Anamnesebogen uploaden. Dann können wir Dich und Dein Riffbecken langfristig begleiten.
Clyro
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Re: SPS-Riffaquarium 600L

Beitrag von Clyro »

Hi Claude

Ah da bin ich ja sehr beruhigt :-)
Ich bin vor allem besorgt über den hohen Calcium und Magnesium Wert den ihr gemessen habt. Ich denke aber dass ich trotzdem mit meinen Messungen und Werten weitermache, so habe ich das Ganze unter Kontrolle oder wie seht ihr das so?
Jörg kann mir gern nach der Interzoo die Analyse zusenden mit den entsprechenden Kommentaren, das passt für mich.
Ansonsten kann ich dich gerne mal anrufen.

Gruss Mathias
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Jörg Kokott
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Re: SPS-Riffaquarium 600L

Beitrag von Jörg Kokott »

Hi Mathias,
Ich bin vor allem besorgt über den hohen Calcium und Magnesium Wert den ihr gemessen habt.
Ich würde mal sagen, dass ist Dein kleinstes Problem!

Sehr auffällig ist neben Lithium v.a. der Vanadiumgehalt mit > (größer als!) 12 µg/L. Lithium und Vanadium sind Bestandteile von Legierungen. Lithium ansonsten eben auch in manch einem Riffmörtel. Aber ich würde hier schon sagen, dass Du mal kurz mit dem Labor sprichst, wenn es zu so starken Abweichungen zu vergleichsmessingen gibt.
Sulfat (bzw. gemessen Schwefel, liegt aber zum Großteil als oxidiertes Sulfat vor) ist auch extrem hoch! Das ist sehr eigenartig und kommt klassischerweise in Becken vor mit einem SNF (Schwefelnitratfilter). Zu viel Sulfat über 3 g/L kann auch Probleme machen.

Magnesium ist erhöht, aber das ist nicht schlimm, der Wert wird einfach mit der Zeit fallen. Calcium drückt auf die KH, aber auch zu viel Calcium ist nicht schädlich. Zumal Du die Salinität ja auch noch leicht senken kannst auf 35 psu oder ggf. auch auf 34,5 psu. Bor und Strontium kommen dann auch etwas runter (sind aber so auch völlig gut!)

Aber wie gesagt, Lithium und v.a. dann auch Vanadium und Sulfat sind so die kritischsten Parameter.
Silikat wurde ja schon angesprochen, ist möglicherweise ein Problem aus der Wasseraufbereitung und die solltest Du checken und ggf. optimieren.

Ich würde erstmal mit dem Labor die Werte checken und nichts überstürzen, wobei Du bei Gewebeverlust natürlich was machen solltest. Das Royal nature Salz z.B. hat einen niedrigen Sulfatgehalt, damit könntest Du einen WW machen, hast darüber ggf. auch eine Absenkung von Kalium und Bor, das müsste man dann nochmal schauen.
Gruß,
Jörg
Clyro
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Re: SPS-Riffaquarium 600L

Beitrag von Clyro »

Hallo Jörg
Vielen Dank für deine Einschätzungen. Ich habe momentan noch einen Titan Heizstab und ein Schlitzrohr auf der RFP das auch aus Titan ist.Da Vanadium Legierungsbestandteil von Titan ist kann es sein das eines davon was abgibt ans Wasser. Weiss nicht ob ich mal was davon rausschmeissen soll. Kann mir sonst nicht vorstellen was Metallionen ans Wasser abgibt. Theoretisch können es auch die strömungungspumpen oder Abschäumerpumpe sein. Das Silikat hab ich gestern gemessen im Osmosewasser, war 0.03mg/l.
Die Salinität werde ich heute mal auf 35 psu senken. Das Salz möchte ich eigentlich beibehalten, verwende Tropic Marin Pro Reef.
Gruss Mathias
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Jörg Kokott
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Re: SPS-Riffaquarium 600L

Beitrag von Jörg Kokott »

Mathias hat geschrieben:Das Salz möchte ich eigentlich beibehalten, verwende Tropic Marin Pro Reef.
Das kannst Du ja auch, wobei ich eben dann auch checken würde, ob der Sulfatgehalt ggf. daher kommt. Wäre ebenfalls eine Erklärung. Der Tipp mit dem Royal nature ist ja nur, damit Du Sulfat erstmal senken kannst. Dass Du mit dem Pro Reef weiter arbeiten kannst, steht ausser Frage, sofern das Salz okay ist. Jede Salzmischung kann theoretisch chargenbedingt mal Abweichungen haben.

Ich würde komplett auf Metall im Becken verzichten! Es gibt zwar Geräte wie z.B. Abschäumer die mit Metallschrauben arbeiten, aber je nach Hersteller sollte man da ggf. auch vorsichtig sein. Ich hab da auch welche vom im Becken vom Royal Exclusiv Abschäumer aber die passen qualitativ. Gerade einen Ansaugschutzkorb kann man ja recht simpel aus meerwasserbeständigem Kunststoff nehmen. Würde Dir auf jeden Fall raten, das Becken und die Pumpen etc. sonst mal zu überprüfen und den Ansaugschutz entfernen.
Gruß,
Jörg
Clyro
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Re: SPS-Riffaquarium 600L

Beitrag von Clyro »

Hallo Jörg

Ich habe seit der letzten Analyse vor 3 Monaten keinerlei Wasserwechsel mehr gemacht und die Werte sind trotzdem noch gestiegen. Ich denke das Salz kann ausgeschlossen werden. Ebenso spüle ich seit dann das Frostfutter immer aus. Die korrodierten Rohrbriden sind seit dann auch weg.

Silikat: 0.333 --> 0.603
Schwefel: 953 --> 1102

Das Silikat kann theoretisch auch aus der Keramik kommen oder?
Woher der hohe Schwefel Wert kommt ist mir ein Rätsel.

Ich erhalte vom Labor nochmals eine Wasserprobe um zu schauen ob die Werte korrekt sind.
Ich habe ein Schlitzrohr aus Kunststoff geordert, das werde ich einbauen sobald ich es habe. Dies komplett wegzulassen erscheint mir kritisch wegen der Pumpe, falls mal etwas grösseres angesaugt würde. Den Heizstab habe ich gestern begutachtet, man sieht keinerlei Korrosion oder sonst was.
Meine Red Dragon RFP habe ich auch angeschaut sieht top aus, die Sicce Pumpe des Abschäumers auch. Sonst habe ich nichts mehr Metallisches im Becken.

Ich habe gestern noch festgestellt das ich bis jetzt sehr wenig Aktivkohle verwendet habe, weniger als 25g/100L.
Die Kohle war fällig zu Wechseln, habe jetzt mal 50g/100L bestückt (kinko carb).

Gruss Mathias
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Jörg Kokott
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Re: SPS-Riffaquarium 600L

Beitrag von Jörg Kokott »

Guten Morgen Mathias,
aus frischer Keramik kommt sicherlich etwas Silikat raus, wobei das natürlich dann mit der Zeit immer weniger wird. Wie hoch ist denn Silikat in Deinem Leitungswasser (nicht Osmose, sondern direkt in der Leitung)? Wenn der Silikatausgangsgehalt sehr hoch ist, wäre das eine wahrscheinlichere Erklärung.

Sulfat ist schon sehr merkwürdig, ja. Bin dann mal gespannt, was die zweite Messung ergibt!
Gruß,
Jörg
Clyro
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Re: SPS-Riffaquarium 600L

Beitrag von Clyro »

Hallo Jörg
Ich habe gestern noch das Leitungswasser auf Silikat gemessen, mein LR Silikat Tester war ausserhalb des Bereichs, also >2.00 mg/l. Wie hoch der Wert genau ist kann ich nicht sagen. Meine Osmose Anlage ist eine Spectrapure RODI mit DI und separatem Silikat Entferner.
Das Silikat am Ausgang ist 0.03mg/l.

Kann es sein dass ich durch das Auswaschen der Aktivkohle oder durch das Spülen des Frostfutters schon zuviel Silikat ins Becken bringe?

Gruss Mathias
carlo_kraemer
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Re: SPS-Riffaquarium 600L

Beitrag von carlo_kraemer »

Hallo Mathias,

das kann ich mir nicht vorstellen. Die paar ml Leitungswasser, die du damit ins Becken bringst, können auf deine 600 Liter Gesamtvolumen nix ausmachen.

Viele Grüße

Carlo
Viele Grüße
Carlo
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Jörg Kokott
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Re: SPS-Riffaquarium 600L

Beitrag von Jörg Kokott »

Hi Mathias,
da bin ich bei Carlo, das macht nichts. Aber 0,03 mg/L über die Zeit als Eintrag durch den Verdunstungsersatz wird sich natürlich akkumulieren. Bei einem so hohen Silkatgehalt im Ausgangswasser muss man die Wasseraufbereitung v.a. im nachgeschalteten Ionenaustauscher hochskalieren müssen. Auf der anderen Seite ist Silikat erstmal nicht schädlich, kann aber Kieselalgen verursachen, die jedoch keine große ökologische Dominanz erzeugen und vornehmlich nur optische Probleme bereiten. Silikat wird aber schon seit langer Zeit in indirekten Zusammenhang mit Cyanobakterien gebracht, so dass es schon Sinn macht, die Silikatkonzentration im Ausgangswasser so niedrig wie möglich zu bekommen.
Gruß,
Jörg
Clyro
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Re: SPS-Riffaquarium 600L

Beitrag von Clyro »

Hallo Jörg

Vielen Dank für deine Einschätzungen. Ich werde mal die DI Kartusche ersetzen, die hat vor zwei Wochen angefangen zu schwächeln. Der Leitwert ging von Anfangs 0ppm auf momentan 3ppm rauf. Schaue dann mal was die Silikat Messung bringt, sollte noch was drin sein werde ich mir etwas überlegen müssen. Ich habe noch ein Schlitzrohr aus Kunststoff für die RFP gekauft das sollte Anfang Woche da sein, dann werde ich das aus Titan rausschmeissen und mal schauen ob sich bezüglich des Vanadiums und anderer Legierungsmetelle was verändert.

Gruss Mathias
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