UVC Ansaugung
UVC Ansaugung
Hallo,
habe hier mehrfach gelesen, dass es uneffektiv ist, die Ansaugung der UVC
im TB zu installieren. Warum ist das so ? Wie schließt man im Bedarfsfall
die UVC richtig an?
habe hier mehrfach gelesen, dass es uneffektiv ist, die Ansaugung der UVC
im TB zu installieren. Warum ist das so ? Wie schließt man im Bedarfsfall
die UVC richtig an?
- Dennis
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Re: UVC Ansaugung
Hallo Stefan,
im allgemeinen wird gesagt das sich Schwärmer von Cryptocaryon zB in Bodennähe aufhalten und eine Ansaugung in diesem Bereich am effektivsten ist. Gerade auch weil Fische sich meist in diesem Bereich zum schlafen legen. Also direkt im Hauptbecken ca 10-15cm über dem Boden und am besten den Rücklauf auch wieder ins Hauptbecken im oberen drittel. Das ist meines Wissens der Grund warum man sie dort einsetzen sollte
im allgemeinen wird gesagt das sich Schwärmer von Cryptocaryon zB in Bodennähe aufhalten und eine Ansaugung in diesem Bereich am effektivsten ist. Gerade auch weil Fische sich meist in diesem Bereich zum schlafen legen. Also direkt im Hauptbecken ca 10-15cm über dem Boden und am besten den Rücklauf auch wieder ins Hauptbecken im oberen drittel. Das ist meines Wissens der Grund warum man sie dort einsetzen sollte
Gruß
Dennis
Dennis
- Jörg Kokott
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Re: UVC Ansaugung
Hi Stefan,
wie Dennis schon sagt, ist es weitaus effizienter am Ort des Geschehens so oft und so viel wie möglich anzusaugen. Wenn Du die UV im TB betreibst, muss ein Parasit oder Schwärmer erstmal über den Kamm in den Schacht und dann runter ins Technikbecken, und dort muss es dann auch erstmal wieder angesaugt werden, etc. Daher ist das unglaublich Ineffizient.
UV also immer wie Dennis sagt im closed-loop direkt im Hauptbecken, v.a. bei bestehenden Fischkrankheiten. Bei Problemen mit Bakterienblüten ist es nicht ganz so dramatisch, da kann man auch im TB ansaugen, weil sich Bakterioplankton gleichmäßig verteilt.
wie Dennis schon sagt, ist es weitaus effizienter am Ort des Geschehens so oft und so viel wie möglich anzusaugen. Wenn Du die UV im TB betreibst, muss ein Parasit oder Schwärmer erstmal über den Kamm in den Schacht und dann runter ins Technikbecken, und dort muss es dann auch erstmal wieder angesaugt werden, etc. Daher ist das unglaublich Ineffizient.
UV also immer wie Dennis sagt im closed-loop direkt im Hauptbecken, v.a. bei bestehenden Fischkrankheiten. Bei Problemen mit Bakterienblüten ist es nicht ganz so dramatisch, da kann man auch im TB ansaugen, weil sich Bakterioplankton gleichmäßig verteilt.
Gruß,
Jörg
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Re: UVC Ansaugung
Servus Beieinander!
Denkt ihr nicht, dass in einem Meerwasseraquarium mit entsprechender Strömung Erreger, Bakterien etc. praktisch gesehen gleich verteilt sind? Ich mein wir reden von ner Umwälzung von 2-3x pro h und von ner Strömung von was weiß ich 10-20x pro h des Beckenvolumens. Ich weiß das sich Erreger auch fortbewegen können, aber Strömungstaucher sind das ja gerade auch nicht, oder?
Denkt ihr nicht, dass in einem Meerwasseraquarium mit entsprechender Strömung Erreger, Bakterien etc. praktisch gesehen gleich verteilt sind? Ich mein wir reden von ner Umwälzung von 2-3x pro h und von ner Strömung von was weiß ich 10-20x pro h des Beckenvolumens. Ich weiß das sich Erreger auch fortbewegen können, aber Strömungstaucher sind das ja gerade auch nicht, oder?
Grüße aus der niederbayerischen Heimat vom
Niederbayern
(in öffentlichen Foren nie mit echtem Namen, in PNs schon)
Niederbayern
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- Jörg Kokott
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Re: UVC Ansaugung
Servus,
nein, deswegen funktioniert es ja nicht, wenn man im TB ansaugt und der Krankheitsverlauf verschlechtert sich trotz UV, bzw. es dauert einfach zu lange, bis im TB wirklich alles angekommen ist. Da sind Fische schon längst tot.
Du hast nicht überall im Becken perfekte Strömung und Schwärmer sind auch anatomisch durchaus angepasst, sich gut "festzukrallen".
Der wesentliche Punkt ist aber v.a. auch der, dass viele Erreger wieder ins Becken zurückgepumpt werden, weil die UV gar nicht alles ansaugen kann. Im Becken selbst ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ein Erreger angesaugt wird.
nein, deswegen funktioniert es ja nicht, wenn man im TB ansaugt und der Krankheitsverlauf verschlechtert sich trotz UV, bzw. es dauert einfach zu lange, bis im TB wirklich alles angekommen ist. Da sind Fische schon längst tot.
Du hast nicht überall im Becken perfekte Strömung und Schwärmer sind auch anatomisch durchaus angepasst, sich gut "festzukrallen".
Der wesentliche Punkt ist aber v.a. auch der, dass viele Erreger wieder ins Becken zurückgepumpt werden, weil die UV gar nicht alles ansaugen kann. Im Becken selbst ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ein Erreger angesaugt wird.
Gruß,
Jörg
Jörg
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Re: UVC Ansaugung
Servis Jörg!
Danke für Deine Sichtweise!
Gibt es da möglicherweise Untersuchungen von Stichproben, die in befallenen Anlagen genommen wurden? Das wäre ja interessant!
Und genau hier beginnt m.E. die Schwierigkeit. Wenn man von einem 2-3 fachen effektiven Durchflußvolumen in der Anlage ausgeht, muss man z.B. bei einem 1500 Liter brutto Becken schon eine entsprechend große Anlage durch die man ca. 2500 (plus/minus) Liter pro Stunde mit ausreichend großer Verweilzeit bzw. Bestrahlungsenergie jagen kann.
Ein wesentlicher Grund, warum Aquarianer ggf. schlechte Ergebnisse beim Einsatz von UV Analgen erzielen so meine ich, ist deshalb weniger der Ort der Ansaugung als viel mehr die falsche Abstimmung der Anlage auf den Durchfluß und damit die Bestrahlungsdauer.
Ergänzend zu den theoretischen Überlegungen kann ich noch ausführen: Wir hatten Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre in den Diskuszuchtbecken jedenfalls mit UV Ansaugung im Filterbecken keine Probleme - aber sehr wohl mit UV im Bypassbetrieb oder zu kleinen Anlagen.
Viele Grüße vom Niederbayern
Danke für Deine Sichtweise!
Die "festgekrallten" kriegst du aber doch weder so noch so. Nur die frei schwimmenden kannst du überhaupt ansaugen. Das ist ja zunächst unabhängig vom Ort der Ansaugung.Jörg Kokott hat geschrieben: [...] Schwärmer sind auch anatomisch durchaus angepasst, sich gut "festzukrallen".
Das ist ja die Gretchenfrage: Verteilen sich frei "schwimmende" Erreger gleichmäßig oder nicht? Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, warum in einem strömungsbeaufschlagten Becken eine starke Ungleichverteilung vorliegen sollte. Wenn dann würde das zutreffen, auf Bereiche, auf denen an Strömungsschneisen z.B. Mulmnester entstehen. Hier wäre dann sichtbar, dass sich aus dem Strömungstransport Partikel und ggf. Erreger "absetzen".Jörg Kokott hat geschrieben:Im Becken selbst ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ein Erreger angesaugt wird.
Gibt es da möglicherweise Untersuchungen von Stichproben, die in befallenen Anlagen genommen wurden? Das wäre ja interessant!
Das ist ein guter Punkt. M.E. aber die Folge eines Konstruktionsfehlers. Aus meiner Sicht muss die UV genau aus dem Grunde den du nennst unbedingt in die Druckleitung der RFP. Weder Bypass noch eigener Kreislauf ist m.E. zielführend, weil sonst das zutrifft, was du ausführst. Es muss wirklich alles was ins Becken zurück gepumpt wird auch durch die UV. Aus diesem Grunde raten Hersteller wie Debary auch von einer Bypass-Installation ab.Jörg Kokott hat geschrieben: Der wesentliche Punkt ist aber v. a. auch der, dass viele Erreger wieder ins Becken zurückgepumpt werden, weil die UV gar nicht alles ansaugen kann.
Und genau hier beginnt m.E. die Schwierigkeit. Wenn man von einem 2-3 fachen effektiven Durchflußvolumen in der Anlage ausgeht, muss man z.B. bei einem 1500 Liter brutto Becken schon eine entsprechend große Anlage durch die man ca. 2500 (plus/minus) Liter pro Stunde mit ausreichend großer Verweilzeit bzw. Bestrahlungsenergie jagen kann.
Ein wesentlicher Grund, warum Aquarianer ggf. schlechte Ergebnisse beim Einsatz von UV Analgen erzielen so meine ich, ist deshalb weniger der Ort der Ansaugung als viel mehr die falsche Abstimmung der Anlage auf den Durchfluß und damit die Bestrahlungsdauer.
Ergänzend zu den theoretischen Überlegungen kann ich noch ausführen: Wir hatten Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre in den Diskuszuchtbecken jedenfalls mit UV Ansaugung im Filterbecken keine Probleme - aber sehr wohl mit UV im Bypassbetrieb oder zu kleinen Anlagen.
Viele Grüße vom Niederbayern
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Re: UVC Ansaugung
Servus!
Dazu hier noch ein Link zu einer Untersuchung der Wirkung von UV auf Ichthyophthirius multifili - die Süßwasservariante von Cryptocaryon irritans. Der Lebenszyklus ist der Gleiche insofern für dieses Thema übertragbar:
Ultraviolet light control of Ichthyophthirius multifiliis Fouquet in a closed fish culture recirculation system
Auch hier wurde kein Unterschied in der Keimzahl in 36 zusammenhängenden Becken, im Filter oder im Wassertank gefunden. Fazit: Es ist egal wo man ansaugt, die Erreger sind im System gleichverteilt. Was vor allem Stimmen muss ist die Stahlungsdosis. Für C. irritans findet man Folgendes:
Use of ultraviolet (UV) sterilization to kill theronts has been suggested, based on research involving Ichthyophthirius multifiliis (freshwater "ich"). The recommended UV dose for Ichthyophthirius theronts is 100,000 µWsec/cm2 (Hoffman 1974). However, UV doses required for Cryptocaryon irritans are anecdotal or extrapolated, and range from 280,000 µWsec/cm2 (industry numbers) to 800,000 µWsec/cm2 (Colorni and Burgess 1997).
Viele ...
Dazu hier noch ein Link zu einer Untersuchung der Wirkung von UV auf Ichthyophthirius multifili - die Süßwasservariante von Cryptocaryon irritans. Der Lebenszyklus ist der Gleiche insofern für dieses Thema übertragbar:
Ultraviolet light control of Ichthyophthirius multifiliis Fouquet in a closed fish culture recirculation system
Auch hier wurde kein Unterschied in der Keimzahl in 36 zusammenhängenden Becken, im Filter oder im Wassertank gefunden. Fazit: Es ist egal wo man ansaugt, die Erreger sind im System gleichverteilt. Was vor allem Stimmen muss ist die Stahlungsdosis. Für C. irritans findet man Folgendes:
Use of ultraviolet (UV) sterilization to kill theronts has been suggested, based on research involving Ichthyophthirius multifiliis (freshwater "ich"). The recommended UV dose for Ichthyophthirius theronts is 100,000 µWsec/cm2 (Hoffman 1974). However, UV doses required for Cryptocaryon irritans are anecdotal or extrapolated, and range from 280,000 µWsec/cm2 (industry numbers) to 800,000 µWsec/cm2 (Colorni and Burgess 1997).
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- Dennis
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Re: UVC Ansaugung
Hallo Niederbayer,
und danke für die Links. Habe die doppelten Beiträge mal gelöscht
und danke für die Links. Habe die doppelten Beiträge mal gelöscht
Gruß
Dennis
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- Jörg Kokott
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Re: UVC Ansaugung
Hi,
DeBary hat auf den Verpackungen (weiß nicht ob das noch so ist) ein Anwendungsbeispiel der UV in Einem Eheim Topffilter! Also im Bypass Betrieb. Das DeBary davon abrät, verstehe ich jetzt nicht so ganz.
Die erste Untersuchung gibt im Material & Methodenteil nicht an, wie die Becken gestaltet sind, vielleicht hab ich es überlesen, aber ob in den Becken eine Gestaltung ist oder nicht, lese ich nicht heraus, ist aber ein wichtiger Punkt. Experimentelle Ansätze lassen sich nicht 1:1 auf ein komplettes Riffbiotop mit Gestaltung und unterschiedlichen Strömungsregionen übertragen.
In der Druckleitung geht mir zu viel Pumpenleistung verloren, ich möchte Rückförderpumpen so einsetzen, dass sie maximal Arbeit leisten können. Ich sehe da keinen Vorteil drin.
Jörg hat geschrieben:Du hast nicht überall im Becken perfekte Strömung und Schwärmer sind auch anatomisch durchaus angepasst, sich gut "festzukrallen".
ehrlich gesagt, ich glaube das "festgekrallt" muss eine Autokorrektur von meinem Mac sein, ich wollte sagen, dass sie sich fortbewegen können... Das festkrallen wollte ich nicht schreiben, das ist falsch! Ich denke, ich wollte sagen, dass sie dazu in der Lage sind, sich in einer bestimmten Region im Becken aufzuhalten, und eben nicht grundsätzlich so verteilt sind, dass sie alle in den Überlauf kommen.Die "festgekrallten" kriegst du aber doch weder so noch so. Nur die frei schwimmenden kannst du überhaupt ansaugen. Das ist ja zunächst unabhängig vom Ort der Ansaugung.
DeBary hat auf den Verpackungen (weiß nicht ob das noch so ist) ein Anwendungsbeispiel der UV in Einem Eheim Topffilter! Also im Bypass Betrieb. Das DeBary davon abrät, verstehe ich jetzt nicht so ganz.
Die erste Untersuchung gibt im Material & Methodenteil nicht an, wie die Becken gestaltet sind, vielleicht hab ich es überlesen, aber ob in den Becken eine Gestaltung ist oder nicht, lese ich nicht heraus, ist aber ein wichtiger Punkt. Experimentelle Ansätze lassen sich nicht 1:1 auf ein komplettes Riffbiotop mit Gestaltung und unterschiedlichen Strömungsregionen übertragen.
In der Druckleitung geht mir zu viel Pumpenleistung verloren, ich möchte Rückförderpumpen so einsetzen, dass sie maximal Arbeit leisten können. Ich sehe da keinen Vorteil drin.
Gruß,
Jörg
Jörg