Grosse Pfütze

Hier kannst Du Dein Riffbecken in Wort und Bild vorstellen und Deinen Anamnesebogen uploaden. Dann können wir Dich und Dein Riffbecken langfristig begleiten.
Gweny
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Registriert: Mittwoch 21. Oktober 2015, 21:27
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Re: Grosse Pfütze

Beitrag von Gweny »

so da bin ich wieder.

nach 48 Stunden mit neuer beströmung fällt des erste Resumee durchaus positiv aus. Die meisten korallen haben die Umstellung bis jetzt gut vertragen. Nur 1 Euphyllia mag noch nicht (aber des kommt sicher noch) und eine Acropora hat leider nicht mehr so einen schönes Polypenbild wie zuvor. Es könnte sein dass die rechte pumpe sie zu direkt anbläst. Die Acropora steht nur ca. 20 cm von der strömungspumpe entfernt in deren Stromrichtung. na mal abwarten. Die Optik ist natürlich sehr unbefriedigend. Aber eins nach dem andern. Mit dem Ästhetikproblem beschäftige ich mich wenn mein becken besser läuft.

Aktuell lass ich die Pumpen wie zuvor im Intervallmodus abwechselnd für ca. 30 Sekunden auf 30 % laufen. Eine kleine Staubwolke hat sich gebildet. Wahrscheinlich von den ganzen Dreck der vorher rumlag.

Nun brauch ich aber bezüglich Strömung nun doch nochmal Nachhilfe für Anfänger:
Ich hab meine beiden Tunze 6055 auf die Wide Flow 6095 umgbaut. Laut herstellerangaben schafft die 6055 zw. 1500 - 5500 l/h und die 6095 zw. 2000 - 9500 l/h.
Wenn ich jetzt mal von nem Mittelwert ausgehe und meine Einstellung mit 30 % über den Controller zugrunde lege, komme ich bei 30 % auf ein ca. Umwälzung von 2000 l/h. Da die 2 Pumpen ja nur abwechselnd auf intervall laufen kann ich diesen wert ja auch nicht mit 2 multiplizieren. Also hab ich laut Grundschule eine Umwälzung von 2000 l/h (also ca. 5% des nettovolumens).
So nu bekomm ich ein problem, wenn ich mir die Empfehlungen zur Umfälzung sämtlicher fachbücher (Latka, brockmann, Knop etc.) und Internet anschaue.
Da findet man meistens Empfehlungen von mind. 10 % des beckenvolumens. Bei SPS Becken sogar bis zu 20 %.

Ich bin mir selbstverständlich der Tatsache bewuss, dass jedes Becken ander ist und man immer alles auf sein becken anpassen muss. Aber an irgendwelche Richtwerte muss man sich als Neuling ja halten.

Ich habe beim Feinausrichten der Pumpen mal probeweise beiden Pumpen gleichzeitig mit 30 % laufen lassen, (also grad mal 10%/beckenvolumen). Des resultat war Chaos im Becken !!!!!!
Euphylias zerzwirbelte es unkontrolliert, man sah nur noch Mundscheiben/ Gonioporapolypen waren nur noch umgeknickt/ sämtliche Blastomussas, Ricordeas und Scheiben hob es vom Boden, Lederkorallenstämme bogen sich nach hinten.

Jetzt stell ich mir die Frage: Wie machen dass die anderen ????? WO IST MEIN FEHLER ???
- hab ich meine Korallen aufgrund der zuvor anderen Strömung an die falschen Plätzen gesetzt
- ist mein Steinaufbau unpraktisch.
- oder hab ich einfach einen Denkfehler, bzw. fehlen mir Grundkenntnisse. :oops:

Es gibt ja weitere becken mit hauptsächlich LPS, die trotz allem hohe Strömung fahren.

Über ne kurze Nachhilfestunde würde ich mich sehr freuen.
Grüße miri
carlo_kraemer
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Re: Grosse Pfütze

Beitrag von carlo_kraemer »

Hallo Miriam,

Ich bin zwar auch noch mehr oder weniger ein Anfänger, aber trotzdem mal ein paar Gedanken zu deinen Ausführungen:
1. Ich denke, diese Formeln für die Umwälzung aus diversen Büchern sind Käse. Jedes Becken ist anders. Wichtig ist halt, dass an allen Stellen des Beckens das Wasser in Bewegung ist, so dass laufend Nährstoffe im Becken verteilt werden und alle, die es brauchen, auch erreicht werden.
2. Ich habe ja auch bei mir die Strömung massiv verstärkt. Am Anfang haben einige gezickt, aber mittlerweile haben sich alle dran gewöhnt. Und z.B. meine Acros haben mittlerweile null Problem damit, wenn die Strömung volle Kanne auf sie draufbläst. Ganz im Gegenteil. Sie scheinen es zu mögen. Bei einigen LPS muss man halt vorsichtiger sein. Da habe ich auch die ein oder andere Korallen umstellen müssen, wenn man sieht, dass das Gewebe ans Kalkskelett gedrückt wird. Das mögen sie halt gar nicht und ist auf Dauer nicht gut.
3. Mein größtes Problem war eigentlich der Sand. Ich hatte bisher sehr feinen Sand im Becken. Mittlerweile habe ich an ein paar sehr stark beströmten Stellen etwas gröberen "Sand" mit 2-5 mm drübergemacht, damit nicht alles wegfliegt. Aber das sind nur ein paar ganz wenige Stellen.

Ich habe meine Strömungspumpen über die Zeit langsam hochgefahren. Am Anfang lief z.B. meine 6095 nur auf 30%. Mittlerweile pustet sie mit 70% durchs Becken. Alles Gewöhnungssache. Man sollte halt bei so einer Umstellung laufend die Korallen beobachten und da wo es gar nicht geht, muss man halt die Korallen umstellen.

Viele Grüße

Carlo
Viele Grüße
Carlo
hypocampo

Re: Grosse Pfütze

Beitrag von hypocampo »

1. Ich denke, diese Formeln für die Umwälzung aus diversen Büchern sind Käse. Jedes Becken ist anders. Wichtig ist halt, dass an allen Stellen des Beckens das Wasser in Bewegung ist, so dass laufend Nährstoffe im Becken verteilt werden und alle, die es brauchen, auch erreicht werden.
Hallo
Ich möchte dazu ergänzen, dass das Entfernen von "Abfallprodukten" ebenso wichtig ist... es kann sein dass eine mildere Strömung für eine Nährstoffverteilung eher aussreicht, wie eine Strömungsstärke welcher zum Abtransport der Schadstoffe (Nesselgifte, Ausscheidungsprodukte etc) benötigt würde.
carlo_kraemer
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Re: Grosse Pfütze

Beitrag von carlo_kraemer »

hypocampo hat geschrieben:
1. Ich denke, diese Formeln für die Umwälzung aus diversen Büchern sind Käse. Jedes Becken ist anders. Wichtig ist halt, dass an allen Stellen des Beckens das Wasser in Bewegung ist, so dass laufend Nährstoffe im Becken verteilt werden und alle, die es brauchen, auch erreicht werden.
Hallo
Ich möchte dazu ergänzen, dass das Entfernen von "Abfallprodukten" ebenso wichtig ist... es kann sein dass eine mildere Strömung für eine Nährstoffverteilung eher aussreicht, wie eine Strömungsstärke welcher zum Abtransport der Schadstoffe (Nesselgifte, Ausscheidungsprodukte etc) benötigt würde.
Damit hast du sicher recht. Aber auch dafür eignen sich aus meiner Sicht keine starren Formeln. Das hängt ja auch extrem vom Riffaufbau ab. Ich denke, man muss einfach ein Gefühl entwickeln, ob "alles richtig durchgepustet" wird. Man sieht ja mit der Zeit wo sich Gammelecken bilden. Die Strömung optimal hinzubekommen, ist halt ein Gefummel. Da muss man viel probieren und Patentrezepte sind da schwierig...
Viele Grüße
Carlo
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Jörg Kokott
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Re: Grosse Pfütze

Beitrag von Jörg Kokott »

Miriam hat geschrieben:So nu bekomm ich ein problem, wenn ich mir die Empfehlungen zur Umfälzung sämtlicher fachbücher (Latka, brockmann, Knop etc.) und Internet anschaue. Da findet man meistens Empfehlungen von mind. 10 % des beckenvolumens. Bei SPS Becken sogar bis zu 20 %.
Hi Miriam,
Carlo hat da schon was richtiges geschrieben. Das Problem ist, dass das eine für die riffaquaristische Planung entscheidende Frage ist, und Einsteigerbücher versuchen mit Hängen und Würgen irgend etwas zu empfehlen, Hauptsache das Thema ist behandelt und der "Einsteiger" kann planen.

Ich rege mich da tierisch drüber auf, weil gerade solche Dinge zu Fehlern führen und man einem Einsteiger impliziert, alles wäre ganz einfach und simpel. Früher galt die Meerwasseraquaristik als Königsdisziplin. Heute redet da kein Mensch mehr drüber, sondern in Zeiten von Internethandel und hunderten von Facebook Gruppen und auch Foren wird dann vom Handel gesagt "das geht schon". Tut es aber nicht und es sind nach wie vor komplexe Inhalte, schwierige Meerwasserchemie und auch physikalisch-/technisch wie man sieht nicht ganz einfach. Aber diese ganzen Einsteigerbücher tun so, als wäre alles ganz simpel und es wäre mit einer einfachen mathematischen Faustformel getan.

Gerade kleine Becken haben extreme Strömungsprobleme, weil die Strömungswege kurz sind und es auf die richtige Gestaltung und Platzierung der Pumpen und Korallen ankommt. Da braucht es einfach einen umfangreicheren Text, der nicht nur besagt 10% vom Beckenvolumen als Stundenströmungsleistung. Da gibt es eine sehr hohe Variabilität wo Du Becken mit 5-10% des Volumens gut beströmen kannst, oder Du hast so viel Gestaltung drin, dass Du insgesamt 30-40% des Beckenvolumens an Umwälzung hast. Man muss immer individuell schauen wie es am besten passt und welche Anforderungen erfüllt werden müssen.
Gruß,
Jörg
Gweny
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Re: Grosse Pfütze

Beitrag von Gweny »

Guten abend zusammen,

Vielen Dank für die antworten.

Bin erstmal etwas beruhigt, dass mein Gefühl und die Beobachtungen, mit 5 facher Beströmung des Beckenvolumen das Aquarium zu fahren, momentan nicht grundlegend schlecht sind.

Ja, dass ist echt ein Problem. Da denkt man (bzw ich), mit akribischer Lesung etlicher Fachbücher, (und ich hab sie alle VORHER gelesen) doch eine gute Basis zu schaffen, um in dieses faszinierende Hobby einzusteigen, um dann festzustellen: "hoppla" :shock:

So manche grundlegende Planung würde ich nach 1 jahr anders machen. Aber ich denke da bin Ich nicht allein. :D

Man hofft halt immer, wenigstens die "vermeidbaren" Fehler durch "fach"-literatur einigermaßen einzudämmen.

Lange Rede kurzer Sinn: ich werde beobachten, berichten, Schlüsse ziehen und anpassen....... und noch etliche fragen stellen :lol:

Grüße Miriam
Grüße miri
hypocampo

Re: Grosse Pfütze

Beitrag von hypocampo »

Lange Rede kurzer Sinn: ich werde beobachten, berichten, Schlüsse ziehen und anpassen....... und noch etliche fragen stellen :lol:
Jederzeit Miriam

Ich habe mittlerweile mein 6tes Becken.. und ich habe immer noch Dinge welche ich beim nächsten Mal nicht mehr so machen würde..
Gut; die Becken wurden immer grösser - Ich kannte Peter Wilkens persönlich und wir hatten uns oft über vieles Ausgetauscht. Er war in den 80ern das Orakel der MW Aquaristik.. aber Technik und Tiere haben sich verändert und nur wenige kamen mit der Zeit auch mit.

Doch was mir immer gefehlt hatte ist ein Kenner der Materie wie Jörg. Jemanden welcher ALLE Bereiche kennt und die Themen anspricht, welche bis anhin kein Thema war.. Strömung und Wellenlänge des Lichts zB.

Solange wir hier im Forum diesen Austausch haben können und alle von einander lernen können passt es doch :-)
carlo_kraemer
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Re: Grosse Pfütze

Beitrag von carlo_kraemer »

Ja, was man nicht alles anders machen würde. Das ist wie beim Hausbau... Aber im Gegensatz zum Hausbau bleibt es ja meist nicht beim ersten Aquarium, so dass man die Sachen beim nächsten Mal zumindest besser machen kann... ;-)

Ich finde es auch mehr als hilfreich hier ein Forum zu haben, in dem offensichtlich auch einige Leute unterwegs sind, die wirklich etwas von Meerwasseraquaristik verstehen. Allen voran natürlich Jörg. In anderen Foren wird so ein Mist geschrieben, dass ich aufgehört habe, diese zu lesen.

Viele Grüße

Carlo
Viele Grüße
Carlo
Gweny
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Re: Grosse Pfütze

Beitrag von Gweny »

Soooooo...Guten Abend tzammen.

Nachdem sich fast alle korallen sehr gut an die neue Strömung gewöhnt haben, wollte ich nun bzgl meiner lichteinstellung mal Feedback einholen.

Ich besitze 1 futura s mit 4 Modulen (slaves) mit 15 cm Abstand zur Wasseroberfläche. Jedes Modul besitzt 20 leds. 1 slave ist über folgende Achsen regelbar:

1. Achse: rot/weiss 1 rotes und 3 weisse led
2. Achse: grün/weiss 1 grün und 3 weisse led
3. Achse: marine blau 4 leds 430-480 nm
4. Achse: royal blau 4 leds 410- 430 nm
5. Achse: violett/blau/weiss 1 violett 390-400nm, 1 blau 465 nm, 2 weisse led

Meine beiden rechten slaves (1. Bild) laufen ca. 10 % stärker als die beiden linken slaves (2. Bild), da rechts meine sps stehen und links hauptsächlich lps. Bei der lichtzusammensetzung habe ich darauf geachtet, dass möglichst immer dieselbe farbzusammensetzung vorhanden ist. Lichtdauer nicht länger als 12 Stunden und Blaulicht bzw. Violett nicht zu stark. Hab also versucht die a-z Empfehlung umzusetzen :)

Die ersten 3 Achsen sind die im Bild abgebildete obere Kurve und die Achsen 4 und 5 sind die untere Kurve. Leider sind die weissen leds immer gekoppelt an andere leds, so dass, wenn ich z.b. den roten led auf 0 stellen wollte auch damit 3 weisse auf 0 stelle.

So. Ich hoffe ich Hab nicht zu ausführlich erläutert aber Vorsicht ist die Mutter ...... :lol:
Grüße miri
Gweny
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Re: Grosse Pfütze

Beitrag von Gweny »

1. Bild
Grüße miri
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