Tiroler NanoRiff

Hier kannst Du Dein Riffbecken in Wort und Bild vorstellen und Deinen Anamnesebogen uploaden. Dann können wir Dich und Dein Riffbecken langfristig begleiten.
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Jörg Kokott
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Re: Tiroler NanoRiff

Beitrag von Jörg Kokott »

Hallo Rainer,
Ich würde bei Phosphat tatsächlich bei Deinem Wert auch bleiben, Du hast ja auch 19 µg/L Phosphor über die ICP gemessen, nur der photometrisch bestimmte Phosphatgehalt war nicht nachweisbar. Aber 19 µg/L P entspricht umgerechnet 0,059 mg/L Gesamtphosphat. Du hast auf jeden Fall Phosphat im Becken, ist halt die Frage, ob organisch oder anorganisch. Aber das Becken steht ja gut wie Du sagst, von daher würde ich mich von diesem Wert nicht so verwirren lassen. Iod ist noch sehr hoch. Dosierst Du hier etwas?
Gruß,
Jörg
rainer.gw@icloud.com
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Re: Tiroler NanoRiff

Beitrag von rainer.gw@icloud.com »

Hallo Jörg,

danke für die Einschätzung!
Ich habe das zwar auch so interpretiert, bin aber nach gerade mal einem Jahr Meerwassererfahrung nicht wirklich sicher bei solchen Entscheidungen ;)

Iod dosiere ich seit es mal sehr niedrig war (Sangokai IF), halbiere seitdem aber nach jeder ICP die Dosis, weil es immer zu hoch ist und bin jetzt bei 0,25ml auf 85l pro Woche.

Danke und beste Grüße
Rainer
rainer.gw@icloud.com
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Re: Tiroler NanoRiff

Beitrag von rainer.gw@icloud.com »

Hallo,

hier mal wieder ein Update mit aktueller ICP.
Die wichtigste Neuerung ist, dass ich mit Hilfe von Christoph Denk (Oceamo) endlich meine Zinn-Quelle gefunden und beseitigt habe. Es waren die mitgelieferten, farbigen Schläuche meiner Dosierpumpen. Christoph hatte den Verdacht geäußert, nachdem ich alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen hatte und er einen ähnlichen Fall hatte. Nach dem Durchmessen von insgesamt 7 Schlauchproben (5 Originalschläuche, ein schwarzer von Arka und ein milchig transparenter Noname-Schlauch, siehe auch Foto auf Oceamo-FB) war klar, dass nur der Arka- und der Noname-Schlauch unbedenklich war. Zu dem Zeitpunkt hatte ich trotz wöchentlichem 10% Wasserwechsel stabil um die 20µg/l Sn. Nachdem ich jetzt alle Schläuche an den Dosierpumpen gegen den Noname-Schlauch getauscht und seitdem 10 WW gemacht habe, bin ich auf den rechnerisch passenden 7,6µg. Die Zinn-Quelle ist also sicher beseitigt!

Eine weitere Akion der letzten Wochen: Ich habe meine Beleuchtung, die RedSea ReefLED50 mit der Photone-App auf meinem iPhone durchgemessen. Sie hängt 17cm über der Wasseroberfläche meines 40cm x 50cm großen Beckens mit 37cm Wasserstand. Direkt über der Wasseroberfläche habe ich ca. 600 µmol/s/m2, 10cm unter der Oberfläche an den Spitzen meiner höchsten SPS sind es 350, in der Mitte der Wassersäule ca. 150 und am Grund noch 80-100 µmol/s/m2.
Alle Messungen bei 100% der beiden Kanäle (Blau und Weiß).
Für mein (kleines) Becken ohne High-End-SPS-Ambitionen funktioniert diese umstrittene Leuchte also messtechnisch gut. Da mir das Licht und der Kringeleffekt gut gefällt und die Korallen, mit Ausnahme der drei Weichkorallen super gut wachsen, bleib ich dabei ;)

Beste Grüße
Rainer


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tropicreef
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Re: Tiroler NanoRiff

Beitrag von tropicreef »

rainer.gw@icloud.com hat geschrieben: Samstag 3. Juni 2023, 11:31 Die wichtigste Neuerung ist, dass ich mit Hilfe von Christoph Denk (Oceamo) endlich meine Zinn-Quelle gefunden und beseitigt habe. Es waren die mitgelieferten, farbigen Schläuche meiner Dosierpumpen.
Wir hatten das Thema Zinn hier schon mal Im Forum.
Gruss Dieter
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Re: Tiroler NanoRiff

Beitrag von rainer.gw@icloud.com »

Genau, das ist die Warnung, die Oceamo nach dem Testen meiner Schläuche in FB eingestellt hat ;)

Beste Grüße
Rainer
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Re: Tiroler NanoRiff

Beitrag von rainer.gw@icloud.com »

Hallo,

auch von mir mal wieder ein kleines Update - wobei es nicht viel zu berichten gibt, zumindest nicht im Hinblick auf Probleme.
Die neue ICP zeigt, dass der Austausch der Dosierpumpenschläuche die Zinnquelle beseitigt hat, ansonsten passt sie für mich. Das Korallenwachstum hat in den letzten Monaten enorm zugenommen und ich bin jetzt mit der Steigerung der Beleuchtungsintensität (1%/Woche seit Frühjahr) jetzt bei 100% angekommen, was rechnerisch und laut Photone-App jetzt auch gut für den Mischbesatz passen sollte.

Vielleicht auch noch interessant: Ich habe mir mit viel Skepsis zwei neue Geräte aus China gegönnt. Das Messgerät für TDS/Salinität, pH und Temperatur kostete nur ca. € 75, zeigt jetzt aber seit rund drei Monaten alle drei Werte extrem zuverlässig (verglichen mit Eigenmessung und ICP) und sogar über eine App mit Logging-Funktion an. Der stylische Futterautomat hat auch eine (überflüssige) App-Steuerung, ist aber der erste, der das Bassleer-Futter in ausreichend kleinen Portionen verabreichen kann.

Beste Grüße
Rainer


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Re: Tiroler NanoRiff

Beitrag von rainer.gw@icloud.com »

und hier noch die restlichen Fotos...

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Jörg Kokott
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Re: Tiroler NanoRiff

Beitrag von Jörg Kokott »

Hallo Rainer,
Danke Dir für das update. Die ICP sieht soweit gut aus. Phosphat ist recht hoch gemessen, vielleicht hast Du im hinteren Bereich der Gestaltung wo auch der Sand höher ist einige Depots. Vielleicht kannst Du den Sand mal mit der Zeit absaugen, außerhalb des Beckens auswachsen und dann wieder einbringen. Also aktive Sandpflege betreiben. Freut mich, dass das Becken gut funktioniert und läuft!
Gruß,
Jörg
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Re: Tiroler NanoRiff

Beitrag von rainer.gw@icloud.com »

Hallo Jörg,

Danke für deinen Hinweis: ja, der Sand ist eh wieder fällig, ich wechsle ihn ca. alle drei Monate über zwei bis drei WW komplett aus.
Du hast da aber ein Phänomen angesprochen, dass ich schon ganz verdrängt hatte: Ich habe einen für mich unerklärlichen „Phosphat-Rhythmus“ im Becken. Das sieht so aus, dass der Wert seit mehr als einem Jahr immer geringer wird, bis er in der ICP unter 0,01 liegt und mit meinem Salifert-Test n.n. Ist. Ich gebe dann 1ml/100l (bei mir halt 0,85ml) ComplexP zu, woraufhin der Wert sich dann für ca. eine Woche auf wünschenswerte 0,03 bis 0,05 einpendelt, dann aber steigt und nach ca. einer weiteren Woche bei 0,1 und mehr liegt. Das hält dann wieder für ca. eine Woche an und danach sinkt er wieder und ist dann sehr schnell erneut bei n.n.
Abschäumung, Fütterung etc. sind konstant und der Rhytmus ist auch nicht synchron mit meinen Sandwechseln.
Kann man das irgendwie erklären?
Sollte ich nur die halbe Dosis ComplexP geben und die dafür regelmäßig?
Könnte es auch sein, dass Ammonium fehlt, obwohl Nitrat immer nachweisbar ist?

Allerdings scheint es dem Becken überhaupt nichts auszumachen, ich sehe keine mit diesem Rhythmus korrelierten Veränderungen an den Korallen oder dem Algenbewuchs der Scheiben…
Ich hatte es daher jetzt in der ICP auch nur achselzuckend zur Kenntnis genommen ;)

Beste Grüße
Rainer
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Jörg Kokott
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Re: Tiroler NanoRiff

Beitrag von Jörg Kokott »

Hallo Rainer,

das kann man eigentlich nur mit dynamischen Stoffwechselaktivitäten innerhalb der Mikrobiologie erklären. Zunächst einmal, mit einer einzigen Dosis comPlex kannst Du auf die Phosphaterhöhung die Du beschreibst gar nicht kommen, d.h. auf diese 0,03-0,05 mg/L innerhalb der ersten Woche. Was dann passieren könnte, rein hypothetisch/theoretisch, wäre, dass Du mit den verschiedenen Wirkstoffen die im comPlex noch enthalten sind mikrobielle Aktivität im Sediment oder in den Steinen (oder beides) ankurbelst, die Depots aufschliessen und Phosphat freisetzen. So lange, wie diese Wirkstoffe im comPlex da sind. Dann würde das wieder abflauen und mit der nächsten comPlex Dosis fängt dieser Zyklus wieder an. Wie gesagt, rein hypothetisch. Dieser dynamische Verlauf spricht aber für eine biologische Aktivität dahinter, weil an sich die Dosierung ja immer linear ist.
Wäre interessant zu wissen, ob Du das auch beobachten könntest, wenn Du mit bare bottom arbeiten würdest.
Du kannst versuchen nur die halbe Dosis comPlex anzubieten, klar. Wenn Du an den Tiere eh keine Symptome siehst, würde ich das mal probieren.
Die Frage ob Ammonium fehlt kann man auch nur praktisch fragen: hast Du Stickstoffmangel Symptome an den Korallen? Es gibt schon den Fall, dass Nitrat anwesend sein kann, aber von den Korallen nicht genutzt wird. Andererseits entsteht Nitrat aus Ammonium (außer bei einer Belastung des Ausgangswassers mit Nitrat), d.h. Ammonium wird als Vorstufe irgendwo im Becken sein, vermutlich in Depots und wenn Bakterien das dann dort umwandeln wird Ammonium gar nicht ins freie Wasser eintreten, sondern es wird in den Depots in Nitrat umgewandelt, und das setzt sich dann ins Wasser frei. Ammonium im freien Wasser kann durchaus auch mal limitiert sein, gerade bei einem sehr geringen Fischbesatz, aber dann würdest Du Symptome an den Korallen sehen.
Gruß,
Jörg
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