Vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
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Vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
Hallo miteinander,
hier möchte ich als Fortsetzung meines Beitrags...
“Wechsel auf Sangokai Basis System - Erfahrungsbericht“ https://www.sangokai.org/forum/viewtopic.php?f=2&t=2917
...ein Tagebuch über mein erstes “richtiges“ Meerwasseraquarium führen, nachdem ich seit April 2020, mit einem kleinen All in One Becken, Erfahrungen im salzigen Metier gesammelt habe.
Geplant und gestartet (Sept. 2021) als SPS dominiertes Riffbecken - liegt inzwischen der Focus mehr auf LPS Korallen - doch davon später mehr.
Technik:
Waterbox Systemaquarium REEF 180.5, L 155 x B 65 x H 55cm, Systeminhalt 675L
Beleuchtung 2x ATI Straton
Abschäumer Aquabee Cove I 200
Rückförderpumpe Aquabee UP 8000
2x GHL Doser 2.1
AM UV Klärer 18 Watt
Riffaufbau:
Real Reef Rock mit Reef-Zement verklebt
(war mein erster Versuch - würde ich inzwischen etwas filigraner hinbekommen)
Versorgung:
Ersten 6 Monate Sangokai Basis System - jetzt NRG System
Der Kalkhaushalt wird mit selbst angemixten Stammlösungen aus Calciumchlorid Dihydrat und einer Mischung aus Natriumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat stabilisiert.
Zusätzlich wird Jod über den KH Kanister und Strontium über den Calcium Kanister dosiert.
Fische:
1 Paar Clownfische - Amphiprion ocellaris
1 Paar Kardinalbarsche - Pterapogon kauderni
1 Paar Mandarinfische - Synchiropus splendidus
1 Paar Flammen-Zwergkaiserfische - Centropyge loricula
1 Sechsstreifen-Lippfisch - Pseudocheilinus hexataenia
1 Kanarien-Lippfisch - Halichoeres chrysus
1 Maiden Schläfergrundel - Valenciennea puellaris
6 Gelbrückenfahnenbarsche - Pseudanthias evansi
1 Fuchsgesicht - Siganus vulpinus
1 Orangebinden-Pinzettfisch - Chelmon rostratus
1 Hawaii Doktorfisch - Zebrasoma flavescens
Beckenstart und die ersten Wochen:
Schon 4 Tage nach dem Start wurden die ersten Korallen aus dem alten Becken eingesetzt. Nachdem diese gut standen, folgten die restlichen kurz darauf.
Die Korallenmasse aus meinem kleinen 130L Becken wirkte etwas spärlich. Um die Siedlungsfläche schnell besser besetzen zu können besorgte ich fürs erste, auch von privat, einfache, schnell wachsende SPS Korallen.
3 Wochen nach dem Start setzte der Carbonat Verbrauch ein - wie bei meinem ersten Beckenstart stieg Calcium erst mal auf 490mg/l an und senkte sich nur recht langsam.
Erst nach knapp drei Monaten erreichte ich meinen Wunschwert (ca. 430mg/l).
Real Reef Rock oder/und der anfangs verwendete ATI Fiji Sand geben offensichtlich große Mengen Calcium ab... habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Den Kalkhaushalt stabil zu halten ist inzwischen keine Herausforderung mehr für mich - mit den Nährstoffen N/P war es zu Beginn etwas schwieriger, die Werte bewegten sich an der Nachweisgrenze. Mit sehr kleinen Dosierungen von nutri-P comPlex und nutri-NP complete fühlte ich mich sicherer. Durch die Aufstockung des Fischbesatzes bewegen sich die Nährstoffwerte inzwischen im Wunschbereich.
KH, CA, Po4, No3, Mg und Salinität werden sehr regelmäßig gemessen - z.T. mehrmals die Woche. Alle 6 Wochen checke ich meine Ergebnisse und die Spurenelemente/Schadstoffe mit einer ICP.
hier möchte ich als Fortsetzung meines Beitrags...
“Wechsel auf Sangokai Basis System - Erfahrungsbericht“ https://www.sangokai.org/forum/viewtopic.php?f=2&t=2917
...ein Tagebuch über mein erstes “richtiges“ Meerwasseraquarium führen, nachdem ich seit April 2020, mit einem kleinen All in One Becken, Erfahrungen im salzigen Metier gesammelt habe.
Geplant und gestartet (Sept. 2021) als SPS dominiertes Riffbecken - liegt inzwischen der Focus mehr auf LPS Korallen - doch davon später mehr.
Technik:
Waterbox Systemaquarium REEF 180.5, L 155 x B 65 x H 55cm, Systeminhalt 675L
Beleuchtung 2x ATI Straton
Abschäumer Aquabee Cove I 200
Rückförderpumpe Aquabee UP 8000
2x GHL Doser 2.1
AM UV Klärer 18 Watt
Riffaufbau:
Real Reef Rock mit Reef-Zement verklebt
(war mein erster Versuch - würde ich inzwischen etwas filigraner hinbekommen)
Versorgung:
Ersten 6 Monate Sangokai Basis System - jetzt NRG System
Der Kalkhaushalt wird mit selbst angemixten Stammlösungen aus Calciumchlorid Dihydrat und einer Mischung aus Natriumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat stabilisiert.
Zusätzlich wird Jod über den KH Kanister und Strontium über den Calcium Kanister dosiert.
Fische:
1 Paar Clownfische - Amphiprion ocellaris
1 Paar Kardinalbarsche - Pterapogon kauderni
1 Paar Mandarinfische - Synchiropus splendidus
1 Paar Flammen-Zwergkaiserfische - Centropyge loricula
1 Sechsstreifen-Lippfisch - Pseudocheilinus hexataenia
1 Kanarien-Lippfisch - Halichoeres chrysus
1 Maiden Schläfergrundel - Valenciennea puellaris
6 Gelbrückenfahnenbarsche - Pseudanthias evansi
1 Fuchsgesicht - Siganus vulpinus
1 Orangebinden-Pinzettfisch - Chelmon rostratus
1 Hawaii Doktorfisch - Zebrasoma flavescens
Beckenstart und die ersten Wochen:
Schon 4 Tage nach dem Start wurden die ersten Korallen aus dem alten Becken eingesetzt. Nachdem diese gut standen, folgten die restlichen kurz darauf.
Die Korallenmasse aus meinem kleinen 130L Becken wirkte etwas spärlich. Um die Siedlungsfläche schnell besser besetzen zu können besorgte ich fürs erste, auch von privat, einfache, schnell wachsende SPS Korallen.
3 Wochen nach dem Start setzte der Carbonat Verbrauch ein - wie bei meinem ersten Beckenstart stieg Calcium erst mal auf 490mg/l an und senkte sich nur recht langsam.
Erst nach knapp drei Monaten erreichte ich meinen Wunschwert (ca. 430mg/l).
Real Reef Rock oder/und der anfangs verwendete ATI Fiji Sand geben offensichtlich große Mengen Calcium ab... habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Den Kalkhaushalt stabil zu halten ist inzwischen keine Herausforderung mehr für mich - mit den Nährstoffen N/P war es zu Beginn etwas schwieriger, die Werte bewegten sich an der Nachweisgrenze. Mit sehr kleinen Dosierungen von nutri-P comPlex und nutri-NP complete fühlte ich mich sicherer. Durch die Aufstockung des Fischbesatzes bewegen sich die Nährstoffwerte inzwischen im Wunschbereich.
KH, CA, Po4, No3, Mg und Salinität werden sehr regelmäßig gemessen - z.T. mehrmals die Woche. Alle 6 Wochen checke ich meine Ergebnisse und die Spurenelemente/Schadstoffe mit einer ICP.
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Re: Vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
Warum vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
Erfreulicherweise läuft das Becken von Beginn an recht stabil und schon nach wenigen Monaten traute ich mich anspruchsvollere Korallen nachzusetzen. Verschiedene Acroporen, u.a. mehrfarbige Tenuis, Echinata icefire... aber auch besonders gefärbte LPS haben meine Sammelleidenschaft geweckt.
Allerdings forderten mich die unterschiedlichen Haltungsansprüche (Licht, Nährstoffe...) der “High End“ SPS- und der LPS Korallen schon bald sehr.
Mir gelang dieser Spagat nicht zu meiner Zufriedenheit - entweder die Acroporen standen gut und die LPS zickten oder umgekehrt.
Für mich stand bald fest: Entweder oder! Nachdem seit einiger Zeit meine Vorliebe mehr Richtung LPS geht war die Entscheidung nicht schwer. Vor allem besondere Gonioporas, Euphyllia glabrescens und Ultra Acanthastrea haben es mir angetan.
Außerdem erhoffe ich mir ohne Acropora tenuis, Echinata icefire und Co. in Abwesenheit/Urlaub deutlich ruhigere Nächte und allgemein ein entspannteres Hobby.
Inzwischen ist das „Riffdach“ mit Stylophoras, Montiporas und Seriatoporas besesetzt. Auch ein paar Acroporen wie Hyacinthus Red Planet und Latistella Candyland kommen (noch?) mit den LPS Bedingungen gut zurecht.
Erfreulicherweise läuft das Becken von Beginn an recht stabil und schon nach wenigen Monaten traute ich mich anspruchsvollere Korallen nachzusetzen. Verschiedene Acroporen, u.a. mehrfarbige Tenuis, Echinata icefire... aber auch besonders gefärbte LPS haben meine Sammelleidenschaft geweckt.
Allerdings forderten mich die unterschiedlichen Haltungsansprüche (Licht, Nährstoffe...) der “High End“ SPS- und der LPS Korallen schon bald sehr.
Mir gelang dieser Spagat nicht zu meiner Zufriedenheit - entweder die Acroporen standen gut und die LPS zickten oder umgekehrt.
Für mich stand bald fest: Entweder oder! Nachdem seit einiger Zeit meine Vorliebe mehr Richtung LPS geht war die Entscheidung nicht schwer. Vor allem besondere Gonioporas, Euphyllia glabrescens und Ultra Acanthastrea haben es mir angetan.
Außerdem erhoffe ich mir ohne Acropora tenuis, Echinata icefire und Co. in Abwesenheit/Urlaub deutlich ruhigere Nächte und allgemein ein entspannteres Hobby.
Inzwischen ist das „Riffdach“ mit Stylophoras, Montiporas und Seriatoporas besesetzt. Auch ein paar Acroporen wie Hyacinthus Red Planet und Latistella Candyland kommen (noch?) mit den LPS Bedingungen gut zurecht.
- Jörg Kokott
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Re: Vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
Hallo,
Vielen Dank für die ausführlichen Infos zum Becken und der Entwicklung.
Zum Ca Gehalt und Dekoration, ja, gerade mit calcitischem Sand wie dem ATI hat man wirklich lange Rücklösungen, die RRR können auch etwas abgeben, aber das eher nur kurz, wenn überhaupt. In dem Falle ist das eher der Sand. Ich rate auch von calcitischem Sanden ab, weil sie sich schneller auflösen (weil Calcit weniger pH stabil ist als Aragonit), viel Abrieb erzeugen, stark Phosphat binden und insgesamt sehr staubig und mulmig werden, so dass man so einen Sand eigentlich schon nach einem Jahr tauschen muss. Und man hat oft ständig trübes Wasser. Daher rate ich immer zu aragonitischen Sanden, also Korallensand oder den CaribSea Ocean Direct Sand original grade.
Und ja, SPS und LPS in einem System sind auf high end Niveau nicht wirklich gut zu pflegen, nicht wenn man beide Gruppen auf hohen Niveau pflegen möchte. Mit LPS hast Du auch einen etwas geringeren Aufwand, sowohl energetisch weil die meisten LPS mit 100-150 µmol schon richtig gut stehen. Euphyllias können mehr Licht, aber sonst spielt die Intensität für LPS eine viel geringere rolle. Auch Kalkverbrauch ist deutlich niedriger, was man auch als Vorteil betrachten kann. Von daher sind LPS Becken gerade jetzt in Zeiten der Energiekrise recht populär
Und wenn Du ein paar SPS ganz oben im Riff pflegst kommt da auch noch genug Licht hin.
Vielen Dank für die ausführlichen Infos zum Becken und der Entwicklung.
Zum Ca Gehalt und Dekoration, ja, gerade mit calcitischem Sand wie dem ATI hat man wirklich lange Rücklösungen, die RRR können auch etwas abgeben, aber das eher nur kurz, wenn überhaupt. In dem Falle ist das eher der Sand. Ich rate auch von calcitischem Sanden ab, weil sie sich schneller auflösen (weil Calcit weniger pH stabil ist als Aragonit), viel Abrieb erzeugen, stark Phosphat binden und insgesamt sehr staubig und mulmig werden, so dass man so einen Sand eigentlich schon nach einem Jahr tauschen muss. Und man hat oft ständig trübes Wasser. Daher rate ich immer zu aragonitischen Sanden, also Korallensand oder den CaribSea Ocean Direct Sand original grade.
Und ja, SPS und LPS in einem System sind auf high end Niveau nicht wirklich gut zu pflegen, nicht wenn man beide Gruppen auf hohen Niveau pflegen möchte. Mit LPS hast Du auch einen etwas geringeren Aufwand, sowohl energetisch weil die meisten LPS mit 100-150 µmol schon richtig gut stehen. Euphyllias können mehr Licht, aber sonst spielt die Intensität für LPS eine viel geringere rolle. Auch Kalkverbrauch ist deutlich niedriger, was man auch als Vorteil betrachten kann. Von daher sind LPS Becken gerade jetzt in Zeiten der Energiekrise recht populär
Und wenn Du ein paar SPS ganz oben im Riff pflegst kommt da auch noch genug Licht hin.
Gruß,
Jörg
Jörg
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Re: Vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
Hallo Jörg,
vielen Dank für Deine Reaktion und Tipps!
Was den Bodengrund/Sand angeht - den habe ich inzwischen ausgetauscht und offensichtlich intuitiv richtig gehandelt.
Dazu mein neuer “Tagebuch Eintrag“...
Bodengrund
Dass in der modernen Meerwasseraquaristik gut auf Sand verzichten werden kann und dies auch Vorteile bietet ist mir bekannt - schließlich lese, schaue und höre ich alles was u.a. Jörg Kokott in den sozialen Medien an Content bieten.
Trotzdem wollte und möchte ich aus optischen Gründen (und für unsere geliebte Family-Baggergrundel Bodo) nicht auf eine sehr dünne Schicht Sand verzichten.
Ich entschied mich bewusst für den angesprochenen calcitischen Sand in der mittleren Körnung 1-2mm. Frisch eingebracht schon ein Hingucker - strahlend weiß und ausreichend schwer, dass er auch in einer dünnen Schicht nicht gleich von der Strömung verblasen wird.
Allerdings ist diese Freude (zumindest bei mir) auch bei regelmäßiger Pflege/Mulchen recht kurz. Auch mit eher niedrigen Nährstoffwerten und mittlerer Beleuchtung verfärbt sich der Sand schleichend schmuddlig bräunlich und müsste ständig ausgetauscht werden um attraktiv zu bleiben.
Nachdem ich allmählich mutiger und experimenteller werde, kam mir der Eimer mit schwarzem Lavasand von der griechischen Insel Santorin in Sinn, den ich mir zu Dekozwecken in den 90er Jahren aus dem Urlaub mitgebracht habe.
Um auf Nr. Sicher zu gehen habe ich den Sand vor dem Einsatz im Becken gut gewässert und danach in Reinstwasser gelagert. Dieses Wasser wurde als RO Probe zur ATI ICP eingesendet - Schadstoffe wurden nicht gefunden.
Inzwischen ist der Sand ca. 5 Wochen im Becken - negative Folgen oder auffällige ICP Ergebnisse kann ich nicht feststellen.
Ursprünglich wollte ich weder schwarzen Hintergrund noch dunklen Bodengrund... aber jetzt mit den vielen bunten LPS Korallen und der etwas blaulastigeren Beleuchtung poppt der Kontrast m.M. nach schon recht gut.
Viele Grüße
Markus
vielen Dank für Deine Reaktion und Tipps!
Was den Bodengrund/Sand angeht - den habe ich inzwischen ausgetauscht und offensichtlich intuitiv richtig gehandelt.
Dazu mein neuer “Tagebuch Eintrag“...
Bodengrund
Dass in der modernen Meerwasseraquaristik gut auf Sand verzichten werden kann und dies auch Vorteile bietet ist mir bekannt - schließlich lese, schaue und höre ich alles was u.a. Jörg Kokott in den sozialen Medien an Content bieten.
Trotzdem wollte und möchte ich aus optischen Gründen (und für unsere geliebte Family-Baggergrundel Bodo) nicht auf eine sehr dünne Schicht Sand verzichten.
Ich entschied mich bewusst für den angesprochenen calcitischen Sand in der mittleren Körnung 1-2mm. Frisch eingebracht schon ein Hingucker - strahlend weiß und ausreichend schwer, dass er auch in einer dünnen Schicht nicht gleich von der Strömung verblasen wird.
Allerdings ist diese Freude (zumindest bei mir) auch bei regelmäßiger Pflege/Mulchen recht kurz. Auch mit eher niedrigen Nährstoffwerten und mittlerer Beleuchtung verfärbt sich der Sand schleichend schmuddlig bräunlich und müsste ständig ausgetauscht werden um attraktiv zu bleiben.
Nachdem ich allmählich mutiger und experimenteller werde, kam mir der Eimer mit schwarzem Lavasand von der griechischen Insel Santorin in Sinn, den ich mir zu Dekozwecken in den 90er Jahren aus dem Urlaub mitgebracht habe.
Um auf Nr. Sicher zu gehen habe ich den Sand vor dem Einsatz im Becken gut gewässert und danach in Reinstwasser gelagert. Dieses Wasser wurde als RO Probe zur ATI ICP eingesendet - Schadstoffe wurden nicht gefunden.
Inzwischen ist der Sand ca. 5 Wochen im Becken - negative Folgen oder auffällige ICP Ergebnisse kann ich nicht feststellen.
Ursprünglich wollte ich weder schwarzen Hintergrund noch dunklen Bodengrund... aber jetzt mit den vielen bunten LPS Korallen und der etwas blaulastigeren Beleuchtung poppt der Kontrast m.M. nach schon recht gut.
Viele Grüße
Markus
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Re: Vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
Korallen
Bevor ich nun auf die Korallen des Beckens eingehe und über meine Erfahrungen, Erfolge und Misserfolge berichte, hier noch ein Beispiel warum ich mich zwischen LPS und High End SPS entschieden habe...
zwei mal die gleiche Echinata icefire...
Das Bild links zeigt die Echinata icefire unter SPS Bedingungen (kaum nachweisbare Nährstoffe, 300-350 PAR).
Beim zwischenzeitlichen Versuch mit “Mischbecken-Parametern“ begann die Echinata einzudunkeln und starb von unten her ab. Ich konnte nur die obere Spitze retten.
Das Bild rechts zeigt die gleiche (verkümmerte) Koralle jetzt aktuell bei 0,08mg/l Po4, ca. 10mg/l No3 und max. 150-200 PAR
Bevor ich nun auf die Korallen des Beckens eingehe und über meine Erfahrungen, Erfolge und Misserfolge berichte, hier noch ein Beispiel warum ich mich zwischen LPS und High End SPS entschieden habe...
zwei mal die gleiche Echinata icefire...
Das Bild links zeigt die Echinata icefire unter SPS Bedingungen (kaum nachweisbare Nährstoffe, 300-350 PAR).
Beim zwischenzeitlichen Versuch mit “Mischbecken-Parametern“ begann die Echinata einzudunkeln und starb von unten her ab. Ich konnte nur die obere Spitze retten.
Das Bild rechts zeigt die gleiche (verkümmerte) Koralle jetzt aktuell bei 0,08mg/l Po4, ca. 10mg/l No3 und max. 150-200 PAR
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Re: Vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
Hier noch ein paar Korallen die sich unter den jetzigen LPS Bedingungen wohl fühlen...
LR Fiji Gold Stylophora
Goniopora Galaxy
Goniopora Shazam
LR Fiji Gold Stylophora
Goniopora Galaxy
Goniopora Shazam
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Re: Vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
Euphyllia paraancora toxic green
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Re: Vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
Anacropora
Auf der Suche nach SPS Korallen für die oberste Etage, die mit moderater Beleuchtung und etwas höheren Nährstoffwerten klar kommen, bin ich auf die Gattung Anacropora gestoßen. Sie gehört zur gleichen Familie wie die Acropora Arten wird aber als robuster und flexibler in der Haltung und schneller wachsend beschrieben. Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen.
Auf der Suche nach Ablegern stößt man meist zuerst auf die weit verbreitete Anacropora forbesi Green Goblin - auch meine erste Koralle dieser Gattung...
Anacropora forbesi Green Goblin
Nachdem die Green Goblin ohne Umstellungszeit sofort zum wachsen begann und auch farblich noch zulegte recherchierte ich nach weiteren Farbschlägen. Die rote Variante “TNT“ weckte mein Interesse - diese ist in Europa offensichtlich deutlich seltener auf dem Markt. Bei einem “Raritäten-Händler“ wurde ich fündig. Der Frag soll ursprünglich aus der Zucht von Jason Fox stammen...
Jason Fox TNT Red Anacropora forbesi
Auch die TNT hat in kurzer Zeit die Größe verdoppelt. Im Mischlicht zeigt sie ein mattes rot, in der Blauphase geht’s Richtung Purpur (Foto)
Nun bin ich auf der Suche nach weiteren Varianten. Die goldfarbene “Anacropora Goldenrod“ hätte ich noch gerne in der Sammlung - konnte sie aber noch nicht finden.
- Habt ihr einen Tipp oder vielleicht sogar einen Ableger für mich?
- Kennt ihr weitere Arten?
- Laut Reefbuilders gibt es auch eine Grafted Anacropora... vermutlich in Deutschland nicht verfügbar... oder?
Viele Grüße
Markus
Auf der Suche nach SPS Korallen für die oberste Etage, die mit moderater Beleuchtung und etwas höheren Nährstoffwerten klar kommen, bin ich auf die Gattung Anacropora gestoßen. Sie gehört zur gleichen Familie wie die Acropora Arten wird aber als robuster und flexibler in der Haltung und schneller wachsend beschrieben. Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen.
Auf der Suche nach Ablegern stößt man meist zuerst auf die weit verbreitete Anacropora forbesi Green Goblin - auch meine erste Koralle dieser Gattung...
Anacropora forbesi Green Goblin
Nachdem die Green Goblin ohne Umstellungszeit sofort zum wachsen begann und auch farblich noch zulegte recherchierte ich nach weiteren Farbschlägen. Die rote Variante “TNT“ weckte mein Interesse - diese ist in Europa offensichtlich deutlich seltener auf dem Markt. Bei einem “Raritäten-Händler“ wurde ich fündig. Der Frag soll ursprünglich aus der Zucht von Jason Fox stammen...
Jason Fox TNT Red Anacropora forbesi
Auch die TNT hat in kurzer Zeit die Größe verdoppelt. Im Mischlicht zeigt sie ein mattes rot, in der Blauphase geht’s Richtung Purpur (Foto)
Nun bin ich auf der Suche nach weiteren Varianten. Die goldfarbene “Anacropora Goldenrod“ hätte ich noch gerne in der Sammlung - konnte sie aber noch nicht finden.
- Habt ihr einen Tipp oder vielleicht sogar einen Ableger für mich?
- Kennt ihr weitere Arten?
- Laut Reefbuilders gibt es auch eine Grafted Anacropora... vermutlich in Deutschland nicht verfügbar... oder?
Viele Grüße
Markus
- Jörg Kokott
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Re: Vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
Hi Markus,
Schicke Tiere und schöne Fotos. Ich bin was Korallen Raritäten angeht leider raus Wir hatten im Podcast den Tolga Güldaglar zu Gast, der im Bereich LPS für Dich ggf. ein paar gute Adressen haben könnte. Je „höher“ man geht im Bereich der Raritäten, umso mehr muss man wirklich nach guten Kontakten suchen, und die liegen oft auch im umliegenden Ausland. Reef Corner (Theo) aus Belgien ist z.B. sehr stark auf spezielle Tiere spezialisiert und da findet man immer auch sehr seltene Raritäten.
Schicke Tiere und schöne Fotos. Ich bin was Korallen Raritäten angeht leider raus Wir hatten im Podcast den Tolga Güldaglar zu Gast, der im Bereich LPS für Dich ggf. ein paar gute Adressen haben könnte. Je „höher“ man geht im Bereich der Raritäten, umso mehr muss man wirklich nach guten Kontakten suchen, und die liegen oft auch im umliegenden Ausland. Reef Corner (Theo) aus Belgien ist z.B. sehr stark auf spezielle Tiere spezialisiert und da findet man immer auch sehr seltene Raritäten.
Gruß,
Jörg
Jörg
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Re: Vom SPS- zum LPS dominierten Mischbecken
Beleuchtung
Der Umstieg auf Meerwasser hat mich, trotz intensiver Beschäftigung mit der Materie, durchaus gefordert. Das Thema Beleuchtung empfinde ich als besonders komplex. Intensität, Spektrum, UV, LED, T5, Hybrid, Spotbeleuchtung, flächige Ausleuchtung, Einfluss der Nährstoffe usw... und mitten drin ich, mit meinem Drang zum Perfektionismus. Die Anschaffung eines Apogee PAR Meters half etwas bei der Beurteilung der Lichtstärke - für alles andere gibt es meist mindestens ein Argument dafür und eins dagegen - da bin ich noch am Experimentieren.
Die Beleuchtung ist auch, neben den Nährstoffen, der Hauptgrund für den oben beschriebenen Verzicht auf “High End“ SPS/Acroporen im LPS dominierten Mischbecken. Beides brachte ich nicht, für mich zufriedenstellend, unter einen Deckel.
Ich versorge und pflege das Becken sehr nahe an den Empfehlungen von Jörg Kokott, bei der Beleuchtung gehe ich aktuell einen anderen Weg - ich hoffe ich muss dies nicht bereuen. Es handelt sich nachfolgend also nicht um eine Beleuchtungs-Empfehlung sondern nur um eine Beschreibung meines Versuchs sowohl aus den “einfachen“ SPS wie auch aus verschiedensten LPS Korallen möglichst guten Wuchs, Form und Farbe rauszuholen.
“US Style Ultra Light“ beschreibt die momentanen Lichteinstellungen/Tagesverlauf vielleicht am besten. In der ersten Tageshälfte 4,5 Std. ein Spektrum nahe dem ATI Programm SPS/LPS, es folgen 3,5 Std. etwas blaulastiger mit minimal weniger Violett und UV. Und endet mit 1,5 Std. Blauphase ohne UV und abnehmender Intensität. Inklusiv Dimmphasen 10,5 Std. Gesamtbeleuchtungszeit.
Spektrum erste Beleuchtungsphase (4,5Std.)
Spektrum zweite Beleuchtungsphase (3,5Std.)
Die meiste Zeit der beiden Hauptbeleuchtungsphasen bewegen sich die PAR Werte oben im SPS Bereich zwischen 130-160, mitte und unten bei 60-120.
Die Tagesmaximalleistung ist recht kurz... oben 170-200, mitte und unten 80-150 PAR. Ziel ist es den SPS genug Power zu bieten ohne die LPS zu überfordern.
Jetzt nach ca. 2 Monaten mit diesen Einstellungen ist es für ein Fazit zu früh. Die LPS stehen meines Erachtens recht gut, sind fleischig, Farben werden langsam besser aber da geht noch was... hoffentlich.
Wuchs und die Farben/Fluoreszenz der SPS sind z.T. sicher noch steigerungsfähig.
Der Acropora Hyacinthus Red Planet und Latistella Candyland geht’s recht gut - die restlichen verbliebenen Acros leiden unter den niedrigen PAR Werten sehr und haben nicht mehr viel von der ursprünglichen Wuchsform und Farbe.
In der nächsten Zeit werde ich Tagesmaximalleistung noch etwas anheben und den UV und Violett Kanal minimal erhöhen... Fortsetzung folgt.
Viele Grüße
Markus
Der Umstieg auf Meerwasser hat mich, trotz intensiver Beschäftigung mit der Materie, durchaus gefordert. Das Thema Beleuchtung empfinde ich als besonders komplex. Intensität, Spektrum, UV, LED, T5, Hybrid, Spotbeleuchtung, flächige Ausleuchtung, Einfluss der Nährstoffe usw... und mitten drin ich, mit meinem Drang zum Perfektionismus. Die Anschaffung eines Apogee PAR Meters half etwas bei der Beurteilung der Lichtstärke - für alles andere gibt es meist mindestens ein Argument dafür und eins dagegen - da bin ich noch am Experimentieren.
Die Beleuchtung ist auch, neben den Nährstoffen, der Hauptgrund für den oben beschriebenen Verzicht auf “High End“ SPS/Acroporen im LPS dominierten Mischbecken. Beides brachte ich nicht, für mich zufriedenstellend, unter einen Deckel.
Ich versorge und pflege das Becken sehr nahe an den Empfehlungen von Jörg Kokott, bei der Beleuchtung gehe ich aktuell einen anderen Weg - ich hoffe ich muss dies nicht bereuen. Es handelt sich nachfolgend also nicht um eine Beleuchtungs-Empfehlung sondern nur um eine Beschreibung meines Versuchs sowohl aus den “einfachen“ SPS wie auch aus verschiedensten LPS Korallen möglichst guten Wuchs, Form und Farbe rauszuholen.
“US Style Ultra Light“ beschreibt die momentanen Lichteinstellungen/Tagesverlauf vielleicht am besten. In der ersten Tageshälfte 4,5 Std. ein Spektrum nahe dem ATI Programm SPS/LPS, es folgen 3,5 Std. etwas blaulastiger mit minimal weniger Violett und UV. Und endet mit 1,5 Std. Blauphase ohne UV und abnehmender Intensität. Inklusiv Dimmphasen 10,5 Std. Gesamtbeleuchtungszeit.
Spektrum erste Beleuchtungsphase (4,5Std.)
Spektrum zweite Beleuchtungsphase (3,5Std.)
Die meiste Zeit der beiden Hauptbeleuchtungsphasen bewegen sich die PAR Werte oben im SPS Bereich zwischen 130-160, mitte und unten bei 60-120.
Die Tagesmaximalleistung ist recht kurz... oben 170-200, mitte und unten 80-150 PAR. Ziel ist es den SPS genug Power zu bieten ohne die LPS zu überfordern.
Jetzt nach ca. 2 Monaten mit diesen Einstellungen ist es für ein Fazit zu früh. Die LPS stehen meines Erachtens recht gut, sind fleischig, Farben werden langsam besser aber da geht noch was... hoffentlich.
Wuchs und die Farben/Fluoreszenz der SPS sind z.T. sicher noch steigerungsfähig.
Der Acropora Hyacinthus Red Planet und Latistella Candyland geht’s recht gut - die restlichen verbliebenen Acros leiden unter den niedrigen PAR Werten sehr und haben nicht mehr viel von der ursprünglichen Wuchsform und Farbe.
In der nächsten Zeit werde ich Tagesmaximalleistung noch etwas anheben und den UV und Violett Kanal minimal erhöhen... Fortsetzung folgt.
Viele Grüße
Markus