Beckenstart mit Sangokai - es hat funktioniert!
Re: Beckenstart mit Sangokai - es hat funktioniert!
Super, Danke Dieter!!
Re: Beckenstart mit Sangokai - es hat funktioniert!
Hallo zusammen,
Wollte nach einem Jahr mal wieder ein Lebenszeichen abgeben. Es ist tatsächlich nichts dramatisches passiert. Zudem hat es sich bewahrheitet, man kann das Sangokai System nach einer Einlauf- und Spülphase ganz ohne Wasserwechsel fahren. Den letzten habe ich im März gemacht und es über den Sommer mal darauf ankommen lassen. Ich hänge Euch die letzte Analyse hier an. Phosphate und Nitrate haben mich ja nie interessiert. Doch, den Bodengrund habe ich dieses Jahr komplett gewechselt und ich entschlamme natürlich das Technikbecken. Ansonsten blieb es bei 300gr Aktivkohle, 500l/h UV-Lampe, regelmäßige Jod-Gabe und bei dem Sangokai Nährstoffprogramm. Nach der letzten ICP habe ich mal diese Elementals gekauft und die verbrauchten Micronähstoffe aufgefüllt. Als mal irgendein Metall etwas zu hoch im Wasser hatte, habe ich einfach das Labor gewechselt, dann war das wieder weg.
Das Becken wuchert regelmäßig zu und ich musste schon einige Male zurückstutzen. Auch jetzt ist schon wieder alles zu dicht. Ok, ich habe nicht die anspruchsvollsten Tiere drin und fahre auch kein experimentelles Licht. De facto habe ich kaum etwas verändert, eigentlich ist es ein Anfangs- und Versuchsbecken geblieben. Unordentlich und planlos halt. Und, vor lauter Schiss vor den Plagen ist auch keine neue Koralle mehr ins Becken gekommen. Trotzdem habe ich jetzt eine Menge Schnecken und kleine Seesterne drin. Es werden immer mehr, sollte ich die raus sammeln? Kann das Überhand nehmen?
Der GHL Computer steuert die KH Balance Zufuhr und die beiden Calzium Komponenten haben sich bei 35ml am Tag eingependelt. Ich kontrolliere ein Mal die Woche. Den Fischlies geht es prima. Eine Grundel habe ich letztens noch verloren, nichts gegen mein Diskusbecken im Wohnzimmer. Die teuren hochgezüchteten Fische werden nicht alt.
Ich bin nicht gescheitert und somit bereit für die Vergrößerung! Das 500 Liter Süsswasserbecken im Wohnzimmer wird diesen Winter noch aufgesalzen! Und dazu habe ich einige Fragen. Ich hänge ein Bild auch von diesem Becken an. Es hat eine Höhe von 1,10 m (!), ist ca 1 m breit und um die 50cm tief. Nicht optimal sieht aber gut aus, jedoch insbesondere wegen der Wassertiefe habe ich Bedenken. Schaffen meine zwei ecotech Marine Radion das? Ist die Lichtstärke dann nicht oben zu stark und unten zu schwach? Wie baue ich das Riff auf und vor allem mit was? Es muss ein 70 cm hohes und schmales Riff werden. Natürlich mit wenig Oberfläche.
Instrumente mit denen ich und der Tiefe arbeiten und absaugen kann, habe ich natürlich schon. Aber reicht die doch im Verhältnis kleine Wasseroberfläche für die Sauerstoffzufuhr? Soll ich Luft beim Einströmen zumischen?
Vielleicht könnt Ihr mir mit Erfahrungen bei ähnlichen Beckenkonfigurationen helfen? Ich bin über jeden Input dankbar!! Was sollte ich noch bedenken?
VG
Wollte nach einem Jahr mal wieder ein Lebenszeichen abgeben. Es ist tatsächlich nichts dramatisches passiert. Zudem hat es sich bewahrheitet, man kann das Sangokai System nach einer Einlauf- und Spülphase ganz ohne Wasserwechsel fahren. Den letzten habe ich im März gemacht und es über den Sommer mal darauf ankommen lassen. Ich hänge Euch die letzte Analyse hier an. Phosphate und Nitrate haben mich ja nie interessiert. Doch, den Bodengrund habe ich dieses Jahr komplett gewechselt und ich entschlamme natürlich das Technikbecken. Ansonsten blieb es bei 300gr Aktivkohle, 500l/h UV-Lampe, regelmäßige Jod-Gabe und bei dem Sangokai Nährstoffprogramm. Nach der letzten ICP habe ich mal diese Elementals gekauft und die verbrauchten Micronähstoffe aufgefüllt. Als mal irgendein Metall etwas zu hoch im Wasser hatte, habe ich einfach das Labor gewechselt, dann war das wieder weg.
Das Becken wuchert regelmäßig zu und ich musste schon einige Male zurückstutzen. Auch jetzt ist schon wieder alles zu dicht. Ok, ich habe nicht die anspruchsvollsten Tiere drin und fahre auch kein experimentelles Licht. De facto habe ich kaum etwas verändert, eigentlich ist es ein Anfangs- und Versuchsbecken geblieben. Unordentlich und planlos halt. Und, vor lauter Schiss vor den Plagen ist auch keine neue Koralle mehr ins Becken gekommen. Trotzdem habe ich jetzt eine Menge Schnecken und kleine Seesterne drin. Es werden immer mehr, sollte ich die raus sammeln? Kann das Überhand nehmen?
Der GHL Computer steuert die KH Balance Zufuhr und die beiden Calzium Komponenten haben sich bei 35ml am Tag eingependelt. Ich kontrolliere ein Mal die Woche. Den Fischlies geht es prima. Eine Grundel habe ich letztens noch verloren, nichts gegen mein Diskusbecken im Wohnzimmer. Die teuren hochgezüchteten Fische werden nicht alt.
Ich bin nicht gescheitert und somit bereit für die Vergrößerung! Das 500 Liter Süsswasserbecken im Wohnzimmer wird diesen Winter noch aufgesalzen! Und dazu habe ich einige Fragen. Ich hänge ein Bild auch von diesem Becken an. Es hat eine Höhe von 1,10 m (!), ist ca 1 m breit und um die 50cm tief. Nicht optimal sieht aber gut aus, jedoch insbesondere wegen der Wassertiefe habe ich Bedenken. Schaffen meine zwei ecotech Marine Radion das? Ist die Lichtstärke dann nicht oben zu stark und unten zu schwach? Wie baue ich das Riff auf und vor allem mit was? Es muss ein 70 cm hohes und schmales Riff werden. Natürlich mit wenig Oberfläche.
Instrumente mit denen ich und der Tiefe arbeiten und absaugen kann, habe ich natürlich schon. Aber reicht die doch im Verhältnis kleine Wasseroberfläche für die Sauerstoffzufuhr? Soll ich Luft beim Einströmen zumischen?
Vielleicht könnt Ihr mir mit Erfahrungen bei ähnlichen Beckenkonfigurationen helfen? Ich bin über jeden Input dankbar!! Was sollte ich noch bedenken?
VG
Re: Beckenstart mit Sangokai - es hat funktioniert!
Es hat wieder funktioniert! Mein zweiter Beckenstart mit Sangokai ist geglückt. Das kleine Becken habe ich aufgegeben und die Diskusfische im Wohnzimmer in eine Pflegefamilie im Nachbarort gegeben. Anbaden, bzw. der Umzug war am 22 Januar 2022.
Nach meinen guten Erfahrungen mit dem Sangokai-Protokoll eines Neustarts wollte ich mich nun wieder an irgendetwas halten…nur zu Umzügen von Becken gibt es wenig. Meine Fragen hier in im Forum blieben auch unbeantwortet. Aber wie soll es für Umzüge auch einen Standard geben, zu unterschiedlich sind doch die Gegebenheiten: Was wird umgezogen? Wieviel Wasser nimmt man mit? Nimmt man die Dekoration mit? Und zum Thema Bodengrund gab es in den Shops wieder genteilige Meinungen: Ein „Na klar, alle Biologie mitnehmen“ stand einem „Auf gar keinen Fall“ gegenüber.
Das neue Becken hat 500 Liter im Hauptbecken und ca 60 Liter im Technikbecken. Ich entwarf also mein eigenes Protokoll und merkte gleich, dass ich konträr zu meinen Entscheidungen von 2020 starten würde: Mein neues Becken bekäme immerhin Lebendgestein, fertiges Meerwasser und Live Sand. All das hatte ich damals aufgrund der Seuchengefahr abgelehnt. Da ich alle Plagen im alten Becken bereits überwunden hatte, stufte ich meine eigenen Züchtungen aber als ungefährlich ein und zog das halbe Riff, 30% Bodengrund und 200 Liter Wasser um. Dazu ging ich wieder zurück auf BASIC und den Start-Plan von Sangokai. Und das Chaos nahm seinen Lauf.
Phosphat und Nitrat explodierten binnen Tagen, der Farbumschlag bei den Tröpfchentests war am Limit der Skala. Ich hatte zeitweise 1,5 Liter Phosphatabsorber im Filter, kaufte mir einen größeren Abschäumer und wechselte anfangs täglich 25 bis 50 Liter Wasser. Meine SPS spuckten die Zooxanthellen aus und wurden weiß. Letztlich haben nur ein paar Äste überlebt. Na, immerhin das gleichte sich zum ersten Start.
Never change a winning Team, ich besorgte mir wieder ein künstliches Riff aus Rostock. Hier konnte ich genaue Maße angeben und es wurde exakt so gebaut, wie ich wollte, schön fluffig offen und wenig Besidlungsfläche. Da das Becken 1,10m hoch ist, hat der Aquariumbauer damals oben ein Steg eingeklebt und so hatte ich lediglich eine Öffnung von 37 x 30 cm zur Verfügung und in einem Meter Tiefe baut oder klebt man nichts zusammen. Reinsteigen scheidet aus. Die Konfiguration des Beckens mit seinen 19mm Glasstärke war tatsächlich die größte Herausforderung. Plagen kann man in der Tiefe so gut wie gar nicht manuell bekämpfen und so könnte ich das Riff jederzeit mit einem Flaschenzug wieder nach oben ziehen. Zumindest so lange, wie es nicht zu wuchert und damit im Umfang wächst. Kleine Arbeiten gehen aber ganz gut mit den Werkzeugen, die ich mir über die Jahre schon für das Süßwasserbecken gebaut hatte.
Ansonsten habe ich dahinter einen Technikraum mit eigenem Waschbecken und konnte dort alles schön verrohren und bauen, wie ich es wollte. Alles ist einfach erreichbar, einfach zu warten oder auszutauschen. Ich nahm mir vor, diesmal im Technikraum nicht ein solches Kabelchaos zu produzieren, wie im Unterschrank meines alten Beckens. Das hat nicht geklappt. KH-, ION-Director und inzwischen 4 x 4 GHL Doser samt Magnetrührwerk für die HED3 Lösung ist schon ein massiv verkabelter Technikeinsatz. Die Balance-Produkte hängen nun mit 10 bzw 5 Liter Kanistern an den Dosierpumpen. Das erleichtert die Meerwasseraquaristik ungemein.
Auf einer Autofahrt hörte ich einmal einen Podcast von Jörg, der sich einen anderen Experten eingeladen hatte. Und plötzlich fing dieser an, wüst auf den Technikeinsatz in der Meerwasseraquaristik zu schimpfen und beruhigte sich kaum noch. Jörg hatte Probleme, ihn einzufangen aber vertrat die Meinung, dass man doch gerne Technik benutzen soll, wenn es einem denn Spass mache. Danke Jörg! Bitte, liebe Experten, noch mal daran erinnern, dass wir Anfänger wenig bis gar nichts erkennen, wenn wir uns einfach nur vor das Becken setzen und reinschauen. Was spricht dagegen, einen fast akkuraten KH und CA Wert zu bekommen? Bei den Tröpfchentest, gerade bei CA, habe ich oft drei Tests hintereinander machen müssen und immer andere Werte bekommen. Wer will, kann hier ja mal vorne nachlesen, welche Probleme ich anfangs mit falsch eingestellten Wasserwerten hatte. Die Technik hilft mir einfach, Zeit zu sparen und die Kontrolle zu behalten, wenn ich das Becken mal für ein bis zwei Wochen sich selbst überlassen muss. Und das geht dann.
Recht hatte der Gast von Jörg natürlich mit dem Punkt, dass kein Fremder meine Konstruktionen und Einstellungen beherrschen, servicen oder geschweige denn mich dazu beraten könnte. Das ist tatsächlich so. Auch ich musste mich in die GHL-Welt erst lange reindenken und habe auch mit der Technik viel Mist gebaut. Kann man alles hier nachlesen. Aber sollte ich einmal Probleme mit dem Becken bekommen, kann ich die Technik dann ja auch ausschalten und alles wieder per Hand und nach Anweisung des Experten machen.
Ach, aber ich habe eine Lösung für die verklumpenden KH-Balance Auslässe der Dosierpumpenschläuche gefunden! Über ein Y-Stück spült eine zweite Dosierpumpe das Endstück des KH-Schlauches täglich mit Osmosewasser durch. Rohr frei!
Das Phosphat ging langsam runter, aber ich habe heute immer noch 300ml Absorber im Becken. Sogar einige Fische sind gestorben. Vielleicht wäre es besser gewesen, wieder steril mit Null-Biologie zu starten? Ich weiß es nicht. Inzwischen ist die FM-ICP bis auf einige Mikronährstoffe im grünen Bereich. Die ergänze ich inzwischen tatsächlich auch gemäß FM-Vorgabe. Dem Becken und den Korallen geht es prächtig, aber mit dem Neubesatz von SPS will ich noch warten. Ich wechsele wöchentlich 50 Liter Wasser wobei ich im Technikraum nun auch mit fest installierten Rohren Osmosewasser produzieren und über die Profilux einen Wasserwechsel per Knopfdruck machen kann. Nur Aufsalzen muss ich noch händisch. Das Gekleckse mit den Schläuchen hat ein Ende und das Haus hat wieder ein Badezimmer mehr.
Viele hatten mich vor den 110 cm Wassertiefe gewarnt. Das Licht der zwei kleinen ecotech Marine Radion würde nicht ausreichen. Aber ich entschied mich, es zu versuchen. Bei dem Licht habe ich aber tatsächlich wieder das Start-Protokoll von Sangokai akribisch eingehalten. Kurze schwache Perioden zu Beginn, die ich langsam hochgefahren habe. Kein aggressives Blau oder UV, viel Gelb und Weiß. Man sieht an den Korallen, es kommt genug Licht unten an, und die Kollegen oben aalen sich in einem Überschuss an Licht. Aufgrund der lediglich 50 cm Breitentiefe habe ich an der Hinterwand Steine mit Magneten befestigt (Tunze). Natürlich musste ich bei 19mm Glas stärkere Magneten nachkaufen…
Keine Plagen. Ein leichter Kieselalgen-Grünalgen-Belag an den Rückwänden, den ich für meinen Doktor lasse. Bis auf Phosphat/Nitrat keine Extremwerte während der Einlaufphase. Auch kein Aluminium...?! Oben auf den Steinen an der Rückwand bilden sich kleine Cyano-Teppiche. Die hatte ich beim ersten Start auch und sie verschwanden von alleine wieder. Mal schauen. Die große Eheim-UV-Anlage läuft permanent mit und ich bin wieder auf NRG umgestiegen. Licht ist wieder bei 11h und ein leichter Verbrauch von KH und CA stellt sich ein.
Aufgrund meiner Erfahrungen würde ich heute nicht mehr Wasser oder Sand umziehen. Die Nährstoffe werden in dem neuen Becken nicht so schnell verbraucht und lassen dieses kippen. Man sah an dem Abschäumer, dass da unkontrolliert hohe Mengen an Nährstoffen raus mussten. Klar, die Fische produzieren ad hoc weiter, wobei die Korallen in einen Einlauf-Schlaf gehen. Steril starten ist dann wohl doch besser. Das alte, künstliche Riff ist ja wenig vergleichbar mit echtem Lebendgestein aus dem Meer. Ich denke, dass der Biobelag des Riffs weniger schädlich ist, als 200 Liter voll aufgeladenes Wasser.
Übrigens habe ich das alte Riff ja in mehrere Teile zerflexen müssen. Das ist nach zwei Jahren innen noch sauberst weiß. Man sieht, dass sich da nichts innen eingelagert hatte, bzw überhaupt einlagern konnte. Einige berichteten hier ja von angeblichen Phosphat-Depots im Rostock-Riff. Kann ich bisher nicht bestätigen. So ein ein Jahr alter Bodengrund sieht da schon ganz anders aus. Was ich da beim Abbau des alten Beckens für einen Schlamm rausgeholt habe, ist unglaublich.
Foto kommt gleich. Hinter dem Riff ist nicht sichtbar noch eine Strömungspumpe verbaut, die Schmuddelecken verhindern soll. Ich werde berichten.
Nach meinen guten Erfahrungen mit dem Sangokai-Protokoll eines Neustarts wollte ich mich nun wieder an irgendetwas halten…nur zu Umzügen von Becken gibt es wenig. Meine Fragen hier in im Forum blieben auch unbeantwortet. Aber wie soll es für Umzüge auch einen Standard geben, zu unterschiedlich sind doch die Gegebenheiten: Was wird umgezogen? Wieviel Wasser nimmt man mit? Nimmt man die Dekoration mit? Und zum Thema Bodengrund gab es in den Shops wieder genteilige Meinungen: Ein „Na klar, alle Biologie mitnehmen“ stand einem „Auf gar keinen Fall“ gegenüber.
Das neue Becken hat 500 Liter im Hauptbecken und ca 60 Liter im Technikbecken. Ich entwarf also mein eigenes Protokoll und merkte gleich, dass ich konträr zu meinen Entscheidungen von 2020 starten würde: Mein neues Becken bekäme immerhin Lebendgestein, fertiges Meerwasser und Live Sand. All das hatte ich damals aufgrund der Seuchengefahr abgelehnt. Da ich alle Plagen im alten Becken bereits überwunden hatte, stufte ich meine eigenen Züchtungen aber als ungefährlich ein und zog das halbe Riff, 30% Bodengrund und 200 Liter Wasser um. Dazu ging ich wieder zurück auf BASIC und den Start-Plan von Sangokai. Und das Chaos nahm seinen Lauf.
Phosphat und Nitrat explodierten binnen Tagen, der Farbumschlag bei den Tröpfchentests war am Limit der Skala. Ich hatte zeitweise 1,5 Liter Phosphatabsorber im Filter, kaufte mir einen größeren Abschäumer und wechselte anfangs täglich 25 bis 50 Liter Wasser. Meine SPS spuckten die Zooxanthellen aus und wurden weiß. Letztlich haben nur ein paar Äste überlebt. Na, immerhin das gleichte sich zum ersten Start.
Never change a winning Team, ich besorgte mir wieder ein künstliches Riff aus Rostock. Hier konnte ich genaue Maße angeben und es wurde exakt so gebaut, wie ich wollte, schön fluffig offen und wenig Besidlungsfläche. Da das Becken 1,10m hoch ist, hat der Aquariumbauer damals oben ein Steg eingeklebt und so hatte ich lediglich eine Öffnung von 37 x 30 cm zur Verfügung und in einem Meter Tiefe baut oder klebt man nichts zusammen. Reinsteigen scheidet aus. Die Konfiguration des Beckens mit seinen 19mm Glasstärke war tatsächlich die größte Herausforderung. Plagen kann man in der Tiefe so gut wie gar nicht manuell bekämpfen und so könnte ich das Riff jederzeit mit einem Flaschenzug wieder nach oben ziehen. Zumindest so lange, wie es nicht zu wuchert und damit im Umfang wächst. Kleine Arbeiten gehen aber ganz gut mit den Werkzeugen, die ich mir über die Jahre schon für das Süßwasserbecken gebaut hatte.
Ansonsten habe ich dahinter einen Technikraum mit eigenem Waschbecken und konnte dort alles schön verrohren und bauen, wie ich es wollte. Alles ist einfach erreichbar, einfach zu warten oder auszutauschen. Ich nahm mir vor, diesmal im Technikraum nicht ein solches Kabelchaos zu produzieren, wie im Unterschrank meines alten Beckens. Das hat nicht geklappt. KH-, ION-Director und inzwischen 4 x 4 GHL Doser samt Magnetrührwerk für die HED3 Lösung ist schon ein massiv verkabelter Technikeinsatz. Die Balance-Produkte hängen nun mit 10 bzw 5 Liter Kanistern an den Dosierpumpen. Das erleichtert die Meerwasseraquaristik ungemein.
Auf einer Autofahrt hörte ich einmal einen Podcast von Jörg, der sich einen anderen Experten eingeladen hatte. Und plötzlich fing dieser an, wüst auf den Technikeinsatz in der Meerwasseraquaristik zu schimpfen und beruhigte sich kaum noch. Jörg hatte Probleme, ihn einzufangen aber vertrat die Meinung, dass man doch gerne Technik benutzen soll, wenn es einem denn Spass mache. Danke Jörg! Bitte, liebe Experten, noch mal daran erinnern, dass wir Anfänger wenig bis gar nichts erkennen, wenn wir uns einfach nur vor das Becken setzen und reinschauen. Was spricht dagegen, einen fast akkuraten KH und CA Wert zu bekommen? Bei den Tröpfchentest, gerade bei CA, habe ich oft drei Tests hintereinander machen müssen und immer andere Werte bekommen. Wer will, kann hier ja mal vorne nachlesen, welche Probleme ich anfangs mit falsch eingestellten Wasserwerten hatte. Die Technik hilft mir einfach, Zeit zu sparen und die Kontrolle zu behalten, wenn ich das Becken mal für ein bis zwei Wochen sich selbst überlassen muss. Und das geht dann.
Recht hatte der Gast von Jörg natürlich mit dem Punkt, dass kein Fremder meine Konstruktionen und Einstellungen beherrschen, servicen oder geschweige denn mich dazu beraten könnte. Das ist tatsächlich so. Auch ich musste mich in die GHL-Welt erst lange reindenken und habe auch mit der Technik viel Mist gebaut. Kann man alles hier nachlesen. Aber sollte ich einmal Probleme mit dem Becken bekommen, kann ich die Technik dann ja auch ausschalten und alles wieder per Hand und nach Anweisung des Experten machen.
Ach, aber ich habe eine Lösung für die verklumpenden KH-Balance Auslässe der Dosierpumpenschläuche gefunden! Über ein Y-Stück spült eine zweite Dosierpumpe das Endstück des KH-Schlauches täglich mit Osmosewasser durch. Rohr frei!
Das Phosphat ging langsam runter, aber ich habe heute immer noch 300ml Absorber im Becken. Sogar einige Fische sind gestorben. Vielleicht wäre es besser gewesen, wieder steril mit Null-Biologie zu starten? Ich weiß es nicht. Inzwischen ist die FM-ICP bis auf einige Mikronährstoffe im grünen Bereich. Die ergänze ich inzwischen tatsächlich auch gemäß FM-Vorgabe. Dem Becken und den Korallen geht es prächtig, aber mit dem Neubesatz von SPS will ich noch warten. Ich wechsele wöchentlich 50 Liter Wasser wobei ich im Technikraum nun auch mit fest installierten Rohren Osmosewasser produzieren und über die Profilux einen Wasserwechsel per Knopfdruck machen kann. Nur Aufsalzen muss ich noch händisch. Das Gekleckse mit den Schläuchen hat ein Ende und das Haus hat wieder ein Badezimmer mehr.
Viele hatten mich vor den 110 cm Wassertiefe gewarnt. Das Licht der zwei kleinen ecotech Marine Radion würde nicht ausreichen. Aber ich entschied mich, es zu versuchen. Bei dem Licht habe ich aber tatsächlich wieder das Start-Protokoll von Sangokai akribisch eingehalten. Kurze schwache Perioden zu Beginn, die ich langsam hochgefahren habe. Kein aggressives Blau oder UV, viel Gelb und Weiß. Man sieht an den Korallen, es kommt genug Licht unten an, und die Kollegen oben aalen sich in einem Überschuss an Licht. Aufgrund der lediglich 50 cm Breitentiefe habe ich an der Hinterwand Steine mit Magneten befestigt (Tunze). Natürlich musste ich bei 19mm Glas stärkere Magneten nachkaufen…
Keine Plagen. Ein leichter Kieselalgen-Grünalgen-Belag an den Rückwänden, den ich für meinen Doktor lasse. Bis auf Phosphat/Nitrat keine Extremwerte während der Einlaufphase. Auch kein Aluminium...?! Oben auf den Steinen an der Rückwand bilden sich kleine Cyano-Teppiche. Die hatte ich beim ersten Start auch und sie verschwanden von alleine wieder. Mal schauen. Die große Eheim-UV-Anlage läuft permanent mit und ich bin wieder auf NRG umgestiegen. Licht ist wieder bei 11h und ein leichter Verbrauch von KH und CA stellt sich ein.
Aufgrund meiner Erfahrungen würde ich heute nicht mehr Wasser oder Sand umziehen. Die Nährstoffe werden in dem neuen Becken nicht so schnell verbraucht und lassen dieses kippen. Man sah an dem Abschäumer, dass da unkontrolliert hohe Mengen an Nährstoffen raus mussten. Klar, die Fische produzieren ad hoc weiter, wobei die Korallen in einen Einlauf-Schlaf gehen. Steril starten ist dann wohl doch besser. Das alte, künstliche Riff ist ja wenig vergleichbar mit echtem Lebendgestein aus dem Meer. Ich denke, dass der Biobelag des Riffs weniger schädlich ist, als 200 Liter voll aufgeladenes Wasser.
Übrigens habe ich das alte Riff ja in mehrere Teile zerflexen müssen. Das ist nach zwei Jahren innen noch sauberst weiß. Man sieht, dass sich da nichts innen eingelagert hatte, bzw überhaupt einlagern konnte. Einige berichteten hier ja von angeblichen Phosphat-Depots im Rostock-Riff. Kann ich bisher nicht bestätigen. So ein ein Jahr alter Bodengrund sieht da schon ganz anders aus. Was ich da beim Abbau des alten Beckens für einen Schlamm rausgeholt habe, ist unglaublich.
Foto kommt gleich. Hinter dem Riff ist nicht sichtbar noch eine Strömungspumpe verbaut, die Schmuddelecken verhindern soll. Ich werde berichten.
Re: Beckenstart mit Sangokai - es hat funktioniert!
Vielleicht kommt links auch noch ein neues Riff hin.
Re: Beckenstart mit Sangokai - es hat funktioniert!
Tja, das Becken kam jetzt gut 4 Monate nicht zur Ruhe. Phosphat wechselte zwischen 0,2 und nicht nachweisbar, Calcium wurde tagelang gar nicht verbraucht, dann fielen die Werte schlagartig in den Keller. Cyanos siedelten sich im oberen Drittel des Beckens an und wurden blasen-teppichartig immer mehr. Vielleicht waren es auch Dinos? Aber vorwiegend auf der Scheibe und nur oben?? Fast alle meine umgezogenen SPS starben — wieder einmal — und das Becken machte keinen Spass mehr. Wöchentlicher 15%iger Wasserwechsel, weil ich die Cyanos absaugen musste.
Und dann kam eine weitere Plage: Auf dem zwei Jahre alten Rostock-Riff, das ich mit umgezogen hatte, entstand eine Glasrose nach der anderen. Das stand direkt auf dem Boden und Licht und Strömung waren da wohl suboptimal. Ich vermute, dass sich da unten in einem Meter Tiefe Schmodder in den Spalten des künstlichen Riffs angesammelt hatte, denn auf dem neuen, hohen Riff war nicht eine einzige.
Mein Pinzetten-Doktor ging an die ausgewachsenen Glasrosen nicht dran und so habe ich mir ein Instrument gebaut, mit dem ich eine Spritze in 80 cm Ferne entladen und die Rosen auflösen kann. Nur, mein Becken ist ja nur von der Rückseite bedienbar und durch die kann man nicht durchschauen! Meine Frau dirigierte mich also von außen, denn von oben kann man im Wasser keine Tiefen oder Entfernungen schätzen. Schon eine Katastrophe, insbesondere weil das Links meiner Frau ja nicht mein Links war. Gut, dass das keiner mitbekommen hat… Und setzt mal eine Spritze aus so einer Entfernung kurz vor den Mund einer Glasrose! Es ging kaum. Zwar waren die mal kurz weg, aber in ein bis zwei Wochen wieder allesamt da, mit Ablegern.
Ich entschloß mich zu einem radikalen Umbau, mehr zu eine Erweiterung des Riffes. Das Glasrosen-Esemble wurde samt Stein im Garten verbuddelt. Diese grüne Lederkoralle, die man noch auf dem letzten Foto sieht und die normalerweise wie Unkraut wuchert, wollte ich retten. Aber die hat den Umzug an einen weiteren Ort dann nicht mehr mitgemacht. Vielleicht war es ihr erst da unten zu dunkel. Dann, wieder oben in 30 cm Tiefe, haben die Cyanos sie ummantelt und sie ist eingegangen.
Letztlich habe ich all meine Entscheidungen zu dem zweiten Beckenstart auf den Prüfstand gestellt. Es lief ja nicht. Und was sind die „naheliegensten“ Parameter auerhalb der Wasserchemie: Strömung und Licht
Die neue These war nun, dass das Licht aus meinem alten 300l Becken eben nicht ausreicht. Ich habe dann meine ecotec 15er G4 in G5 getauscht und eine große 30er G5 dazu gekauft. Da gerade die G6 rauskam, gab es die Vorserie mit Nachlässen. Und die G6 sollte nur breiter abstrahlen, was ich ja nicht brauchte. Jetzt betreibe ich drei Lampen über einer 1m x 50cm großen Grundfläche und schaffe es besser, die Riffe von allen Seiten auszuleuchten. Die G5 kommen auch mehr in die Tiefe und nach der Einlaufphase habe ich mal aufgedreht. Mit aggressivem Blau bin ich aber immer noch vorsichtig und halte mich an die SEA-Z.
Eigentlich wollte ich das im Winter machen, aber ich holte mir dann schon im Sommer eine zweite Riffkeramik aus Rostock. Auf Basis meiner Erfahrung aus dem ersten Beckenstart wollte ich die Anzahl der Verbraucher erhöhen. Das Becken war mir zu moderig und mein Abschäumer holte Mengen an schwarzem Schleim aus dem Wasser. Kannte ich so extrem noch nicht. Irgendwie stimmte die Balance in dem Becken nicht.
Gleichzeitig wollte ein weiteres großes Trauma meiner Meerwassererfahrungen erneut angehen: die Steinkorallen. Ich holte mir kleine Ableger und besetzte das zweite Riff überwiegend mit SPS. Auch wenn beide meiner Beckenstarts „geglückt“ waren, sind dabei immer die SPS draufgegangen. Könnt Ihr hier nachlesen. Aber nun scheint es zu klappen. Ja, ich habe mir die einfachsten Tiere geholt, bewußt, aber nun explodieren sie. Alle leben in einer Tiefe von ca 50cm und es geht ihnen prächtig. Da ich mit einem solchen Wachstum nicht gerechnet hatte, stehen sie bereits zu eng.
Die ReaSea 45er Strömungspumpe in der Mitte oben dreht nun bis 80% auf. Damit kann ich doch insbesondere das untere Drittel des Beckens besser umwälzen. Die bewegt schon größere Mengen und ich habe mir sogar ein Reinigungsprogramm angelegt. Auf 100% Dauerlauf wirbelt die immens viel Dreck vom Boden durch das ganze Becken auf. Alles wird trübe, aber da ich ja nur von der Oberfläche — über einen Meter weiter oben — absauge, bekomme ich so genügend Dreck in die Filter des Technikbeckens. Dass ReadSea Strömungspumpen abstürzen und in einen 10% Notlauf gehen können, finde ich nicht akzeptabel. Auch habe ich keine Nachricht durch die App bekommen … Gut, dass ich nur eine Woche weg war.
Weitere Updates zur Technik: Der IOND geht immer noch nicht. Inzwischen habe ich den dritten Sensor von GHL und der hat tatsächlich keine Kinderkrankheiten mehr. Nur misst er halt kein Calcium. Alle anderen Werte sind im Referenzbereich aber dafür brauche ich ihn nicht. Mal schauen, ich gebe nicht auf. Ich hoffe, GHL auch nicht.
Fazit: Mit inzwischen 2,5 Jahren Erfahrung in der Meerwasseraquaristik kann ich es hoffentlich wagen, Schlussfolgerungen zu ziehen und Tipps abzugeben. Aber Vorsicht, das Folgende sind meine persönlichen Erfahrungen. Sie sagen nicht aus, dass man mit anderen Herangehensweisen nicht auch gleiche oder sogar bessere Ergebnisse erzielen kann. Aber auf Basis meiner beiden Beckenstarts kann ich sagen:
1. Mit Sangokai benötigt man keine lebenden Steine, echtes Meerwasser oder lebenden Sand. Der Überschuss an Bakterien kann in der Einlaufphase des Beckens nicht verrstoffwechselt werden. Die Wasserwerte kommen lange nicht zur Ruhe. Von den Plagen mal abgesehen.
Startet man hingegen steril und besetzt mitwachsend mit Korallen und Fischen, hat man einen systematischen Aufbau der Beckenbiologie. Auch kann man besser nachsteuern, also kurzfristig entweder einige Korallen oder Fische einsetzen. Bei meinem Start mit aktiven Elementen bin ich den Ereignissen immer nur hinterhergelaufen und musste viel mit Absorbern arbeiten. Ging letztlich zwar auch, macht aber keinen Spaß.
2. Über 1 Meter Wassertiefe sollte man vermeiden. Die Optik ist zwar super, aber die Beckenpflege ist mühsam. Noch kann ich die Riffs einfach hochheben aber bald wird das nicht mehr funktionieren. Das Becken habe ich aber nun mal und kann hier ja weiter berichten, welche Herausforderungen das noch so mit sich bringt.
3. Aber eines hat mich die Wassertiefe gelehrt: Strömung und Licht sind wichtig, die sollte man immer eine Nummer größer bemessen.
4. Die Riffkeramik aus Rostock funktioniert bei mir. Jedoch halte ich mich an die SEA-Z und bestelle extrem luftige Aufbauten mit wenig Material und Oberfläche.
5. Wenn Sangokai - dann nur Sangokai. Wie oft habe ich mir in den zwei Jahren Bakterien-Präparate, Korallen-Wasserzusätze oder Phosphat-Mittelchen aufschwatzen lassen. Dann saß ich mit den Fläschchen vor dem Becken und habe es nicht über mich gebracht, sie rein zu kippen. Könnt Ihr lassen, es geht auch ohne.
Gleich kommen wieder Fotos.
Und dann kam eine weitere Plage: Auf dem zwei Jahre alten Rostock-Riff, das ich mit umgezogen hatte, entstand eine Glasrose nach der anderen. Das stand direkt auf dem Boden und Licht und Strömung waren da wohl suboptimal. Ich vermute, dass sich da unten in einem Meter Tiefe Schmodder in den Spalten des künstlichen Riffs angesammelt hatte, denn auf dem neuen, hohen Riff war nicht eine einzige.
Mein Pinzetten-Doktor ging an die ausgewachsenen Glasrosen nicht dran und so habe ich mir ein Instrument gebaut, mit dem ich eine Spritze in 80 cm Ferne entladen und die Rosen auflösen kann. Nur, mein Becken ist ja nur von der Rückseite bedienbar und durch die kann man nicht durchschauen! Meine Frau dirigierte mich also von außen, denn von oben kann man im Wasser keine Tiefen oder Entfernungen schätzen. Schon eine Katastrophe, insbesondere weil das Links meiner Frau ja nicht mein Links war. Gut, dass das keiner mitbekommen hat… Und setzt mal eine Spritze aus so einer Entfernung kurz vor den Mund einer Glasrose! Es ging kaum. Zwar waren die mal kurz weg, aber in ein bis zwei Wochen wieder allesamt da, mit Ablegern.
Ich entschloß mich zu einem radikalen Umbau, mehr zu eine Erweiterung des Riffes. Das Glasrosen-Esemble wurde samt Stein im Garten verbuddelt. Diese grüne Lederkoralle, die man noch auf dem letzten Foto sieht und die normalerweise wie Unkraut wuchert, wollte ich retten. Aber die hat den Umzug an einen weiteren Ort dann nicht mehr mitgemacht. Vielleicht war es ihr erst da unten zu dunkel. Dann, wieder oben in 30 cm Tiefe, haben die Cyanos sie ummantelt und sie ist eingegangen.
Letztlich habe ich all meine Entscheidungen zu dem zweiten Beckenstart auf den Prüfstand gestellt. Es lief ja nicht. Und was sind die „naheliegensten“ Parameter auerhalb der Wasserchemie: Strömung und Licht
Die neue These war nun, dass das Licht aus meinem alten 300l Becken eben nicht ausreicht. Ich habe dann meine ecotec 15er G4 in G5 getauscht und eine große 30er G5 dazu gekauft. Da gerade die G6 rauskam, gab es die Vorserie mit Nachlässen. Und die G6 sollte nur breiter abstrahlen, was ich ja nicht brauchte. Jetzt betreibe ich drei Lampen über einer 1m x 50cm großen Grundfläche und schaffe es besser, die Riffe von allen Seiten auszuleuchten. Die G5 kommen auch mehr in die Tiefe und nach der Einlaufphase habe ich mal aufgedreht. Mit aggressivem Blau bin ich aber immer noch vorsichtig und halte mich an die SEA-Z.
Eigentlich wollte ich das im Winter machen, aber ich holte mir dann schon im Sommer eine zweite Riffkeramik aus Rostock. Auf Basis meiner Erfahrung aus dem ersten Beckenstart wollte ich die Anzahl der Verbraucher erhöhen. Das Becken war mir zu moderig und mein Abschäumer holte Mengen an schwarzem Schleim aus dem Wasser. Kannte ich so extrem noch nicht. Irgendwie stimmte die Balance in dem Becken nicht.
Gleichzeitig wollte ein weiteres großes Trauma meiner Meerwassererfahrungen erneut angehen: die Steinkorallen. Ich holte mir kleine Ableger und besetzte das zweite Riff überwiegend mit SPS. Auch wenn beide meiner Beckenstarts „geglückt“ waren, sind dabei immer die SPS draufgegangen. Könnt Ihr hier nachlesen. Aber nun scheint es zu klappen. Ja, ich habe mir die einfachsten Tiere geholt, bewußt, aber nun explodieren sie. Alle leben in einer Tiefe von ca 50cm und es geht ihnen prächtig. Da ich mit einem solchen Wachstum nicht gerechnet hatte, stehen sie bereits zu eng.
Die ReaSea 45er Strömungspumpe in der Mitte oben dreht nun bis 80% auf. Damit kann ich doch insbesondere das untere Drittel des Beckens besser umwälzen. Die bewegt schon größere Mengen und ich habe mir sogar ein Reinigungsprogramm angelegt. Auf 100% Dauerlauf wirbelt die immens viel Dreck vom Boden durch das ganze Becken auf. Alles wird trübe, aber da ich ja nur von der Oberfläche — über einen Meter weiter oben — absauge, bekomme ich so genügend Dreck in die Filter des Technikbeckens. Dass ReadSea Strömungspumpen abstürzen und in einen 10% Notlauf gehen können, finde ich nicht akzeptabel. Auch habe ich keine Nachricht durch die App bekommen … Gut, dass ich nur eine Woche weg war.
Weitere Updates zur Technik: Der IOND geht immer noch nicht. Inzwischen habe ich den dritten Sensor von GHL und der hat tatsächlich keine Kinderkrankheiten mehr. Nur misst er halt kein Calcium. Alle anderen Werte sind im Referenzbereich aber dafür brauche ich ihn nicht. Mal schauen, ich gebe nicht auf. Ich hoffe, GHL auch nicht.
Fazit: Mit inzwischen 2,5 Jahren Erfahrung in der Meerwasseraquaristik kann ich es hoffentlich wagen, Schlussfolgerungen zu ziehen und Tipps abzugeben. Aber Vorsicht, das Folgende sind meine persönlichen Erfahrungen. Sie sagen nicht aus, dass man mit anderen Herangehensweisen nicht auch gleiche oder sogar bessere Ergebnisse erzielen kann. Aber auf Basis meiner beiden Beckenstarts kann ich sagen:
1. Mit Sangokai benötigt man keine lebenden Steine, echtes Meerwasser oder lebenden Sand. Der Überschuss an Bakterien kann in der Einlaufphase des Beckens nicht verrstoffwechselt werden. Die Wasserwerte kommen lange nicht zur Ruhe. Von den Plagen mal abgesehen.
Startet man hingegen steril und besetzt mitwachsend mit Korallen und Fischen, hat man einen systematischen Aufbau der Beckenbiologie. Auch kann man besser nachsteuern, also kurzfristig entweder einige Korallen oder Fische einsetzen. Bei meinem Start mit aktiven Elementen bin ich den Ereignissen immer nur hinterhergelaufen und musste viel mit Absorbern arbeiten. Ging letztlich zwar auch, macht aber keinen Spaß.
2. Über 1 Meter Wassertiefe sollte man vermeiden. Die Optik ist zwar super, aber die Beckenpflege ist mühsam. Noch kann ich die Riffs einfach hochheben aber bald wird das nicht mehr funktionieren. Das Becken habe ich aber nun mal und kann hier ja weiter berichten, welche Herausforderungen das noch so mit sich bringt.
3. Aber eines hat mich die Wassertiefe gelehrt: Strömung und Licht sind wichtig, die sollte man immer eine Nummer größer bemessen.
4. Die Riffkeramik aus Rostock funktioniert bei mir. Jedoch halte ich mich an die SEA-Z und bestelle extrem luftige Aufbauten mit wenig Material und Oberfläche.
5. Wenn Sangokai - dann nur Sangokai. Wie oft habe ich mir in den zwei Jahren Bakterien-Präparate, Korallen-Wasserzusätze oder Phosphat-Mittelchen aufschwatzen lassen. Dann saß ich mit den Fläschchen vor dem Becken und habe es nicht über mich gebracht, sie rein zu kippen. Könnt Ihr lassen, es geht auch ohne.
Gleich kommen wieder Fotos.
Re: Beckenstart mit Sangokai - es hat funktioniert!
Hier die Gesamtansicht. Geht wegen der Spiegelungen nur abends
Re: Beckenstart mit Sangokai - es hat funktioniert!
Ausleuchtung des Bodens nach Lampen-Upgrade:
- Jörg Kokott
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Re: Beckenstart mit Sangokai - es hat funktioniert!
Hallo Akens,
danke für den sehr ausführlichen Bericht und die Fotos, freut mich, dass das Becken jetzt läuft. Was die "einfachen" Korallen angeht, erstens sind die trotzdem schön und lieber gut wachsende einfache Korallen und damit ein schönes Becken als ein ständig schlecht laufendes Becken mit sterbenden Korallen. Gerade bei der Beckenhöhe sollte man es sich einfach machen finde ich.
danke für den sehr ausführlichen Bericht und die Fotos, freut mich, dass das Becken jetzt läuft. Was die "einfachen" Korallen angeht, erstens sind die trotzdem schön und lieber gut wachsende einfache Korallen und damit ein schönes Becken als ein ständig schlecht laufendes Becken mit sterbenden Korallen. Gerade bei der Beckenhöhe sollte man es sich einfach machen finde ich.
Gruß,
Jörg
Jörg