Hallo Dennis
Vielen Dank für die Infos und den Tipp dieser beiden Tests. Werde mich da mal schlau machen und schauen wie und wo ich die beziehen kann. Nach Erhalt und einer Testphase wird hier gerne darüber berichtet.
Wünsche allen ein schönes Weekend. Hier bei uns ist ja am Samstag der lange ersehnte Vortrag von Jörg.
Problem Nitrattests generell !!!
- tomtomschweiz
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Re: Problem Nitrattests generell !!!
Hallo zusammen,
ich habe mal im Labor bei Trinkwasserproben photometrisch Nitrat gemessen und das war schon recht ungenau. Die Testmethode selber wurde auf eine Genauigkeit von plusminus 0,1 mg/l angegeben (chemisch identisch mit "unseren" Aquatests). In der Praxis würde ich eher auf plusminus 3 bis 5 mg/l tippen.
Der Test an sich ist extrem sensibel und Störanfällig. Insbesondere bei unseren Meerwasser-Aquarienbrühen sind Störungen vorprogrammiert. Die benötigten Reagenzien sind sehr empfindlich, insbesondere gegen Feuchtigkeit und Hitze und damit nicht lange haltbar. Deshalb ist die Nitratbest. im Bereich unter 5 mg/l schon problematisch und kleinere Werte, die für uns interessant wären, kann man m. E. eigentlich vergessen bzw. nur grob abschätzen.
Eine Bestimmung über Ionenchromatographie müsste eigentlich die bessere Bestimmungsmethode sein. Habe aber dazu keine Erfahrungen. Ich dachte eigentlich Gilbers macht die so.
Ich selber messe wieder mit den Merck Teststäbchen. Man kann da mit etwas Übungen die Werte gut abschätzen (in 5 mg Schritten), es wird einem keine nicht vorhandene Genauigkeit vorgegaukelt, ist einfach zu händeln und verfälschendes Nitrit wird sofort extra angezeigt.
Gruß Paul
ich habe mal im Labor bei Trinkwasserproben photometrisch Nitrat gemessen und das war schon recht ungenau. Die Testmethode selber wurde auf eine Genauigkeit von plusminus 0,1 mg/l angegeben (chemisch identisch mit "unseren" Aquatests). In der Praxis würde ich eher auf plusminus 3 bis 5 mg/l tippen.
Der Test an sich ist extrem sensibel und Störanfällig. Insbesondere bei unseren Meerwasser-Aquarienbrühen sind Störungen vorprogrammiert. Die benötigten Reagenzien sind sehr empfindlich, insbesondere gegen Feuchtigkeit und Hitze und damit nicht lange haltbar. Deshalb ist die Nitratbest. im Bereich unter 5 mg/l schon problematisch und kleinere Werte, die für uns interessant wären, kann man m. E. eigentlich vergessen bzw. nur grob abschätzen.
Eine Bestimmung über Ionenchromatographie müsste eigentlich die bessere Bestimmungsmethode sein. Habe aber dazu keine Erfahrungen. Ich dachte eigentlich Gilbers macht die so.
Ich selber messe wieder mit den Merck Teststäbchen. Man kann da mit etwas Übungen die Werte gut abschätzen (in 5 mg Schritten), es wird einem keine nicht vorhandene Genauigkeit vorgegaukelt, ist einfach zu händeln und verfälschendes Nitrit wird sofort extra angezeigt.
Gruß Paul
Re: Problem Nitrattests generell !!!
Hallo Tom,
das ist eine gute Idee, vielen Dank dafür. Ich bin auf deinen Bericht gespannt.
Manchmal hat man fast den Eindruck unser Hobby verkommt zum Chemieunterricht. Der hat mir zwar riesigen Spaß gemacht (vor allem wenn es stinkt und knallt), aber eigentlich möchte ich mich an dem Becken erfreuen und nicht permanent messen und mich über die (teilweise doch recht teuren Tests) ärgern müssen.
LG und ein schönes Wochenende
Daniel
PS: Ein Universalteststäbchen, welches für maximal 1 EUR/Test einem die wichtigsten 10 Werte anzeigt mit maximal 5% (nicht mg) Abweichung, wär mal was.
das ist eine gute Idee, vielen Dank dafür. Ich bin auf deinen Bericht gespannt.
Manchmal hat man fast den Eindruck unser Hobby verkommt zum Chemieunterricht. Der hat mir zwar riesigen Spaß gemacht (vor allem wenn es stinkt und knallt), aber eigentlich möchte ich mich an dem Becken erfreuen und nicht permanent messen und mich über die (teilweise doch recht teuren Tests) ärgern müssen.
LG und ein schönes Wochenende
Daniel
PS: Ein Universalteststäbchen, welches für maximal 1 EUR/Test einem die wichtigsten 10 Werte anzeigt mit maximal 5% (nicht mg) Abweichung, wär mal was.
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Mein Mein SANGOKAI Riffaquarium
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- tomtomschweiz
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Re: Problem Nitrattests generell !!!
Hallo Paul
Im Labor gemachte Messungen sind sicherlich sehr exakt und vertrauenswürdig. Da sind die Photometer qualitativ auf einem sehr hohen Niveau und genau. Dies kann mann bei einem Hanna Gerät für einen vergleichsweise sehr günstigen Preis eher nicht erwarten. Nur schon die Lichtquelle, bzw. Lichtqualität mag niemals mithalten. Denke auch, dass diese "billig" Geräte noch störungsanfälliger sind, wenn wir (wie du sagst) unsere Aquarienbrühen messen. Da sind tatsächlich Fehlerquellen vorprogrammiert und an der Tagesordnung. Sauber arbeiten, Reagenzien trocken, sauber und nicht zu lange halten ist ebenfalls sehr wichtig.
Gilbers testet zum Teil auch mit Photometer Hach-Lange DR 3800, welches qualitativ sicherlich ein Highend Gerät ist und nicht mit Hanna zu vergleichen ist.
Wie hier auch schon gesagt wurde, ich will nicht ein Sklave von Messungen sein, sondern mein Hobby geniessen. Trotzdem möchte ich und ist auch unabdingbar, diese Werte zu wissen und im Griff zu haben.
Im Labor gemachte Messungen sind sicherlich sehr exakt und vertrauenswürdig. Da sind die Photometer qualitativ auf einem sehr hohen Niveau und genau. Dies kann mann bei einem Hanna Gerät für einen vergleichsweise sehr günstigen Preis eher nicht erwarten. Nur schon die Lichtquelle, bzw. Lichtqualität mag niemals mithalten. Denke auch, dass diese "billig" Geräte noch störungsanfälliger sind, wenn wir (wie du sagst) unsere Aquarienbrühen messen. Da sind tatsächlich Fehlerquellen vorprogrammiert und an der Tagesordnung. Sauber arbeiten, Reagenzien trocken, sauber und nicht zu lange halten ist ebenfalls sehr wichtig.
Gilbers testet zum Teil auch mit Photometer Hach-Lange DR 3800, welches qualitativ sicherlich ein Highend Gerät ist und nicht mit Hanna zu vergleichen ist.
Wie hier auch schon gesagt wurde, ich will nicht ein Sklave von Messungen sein, sondern mein Hobby geniessen. Trotzdem möchte ich und ist auch unabdingbar, diese Werte zu wissen und im Griff zu haben.
LiGruss
Tom (Blog WorldOfCorals)
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- tomtomschweiz
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Re: Problem Nitrattests generell !!!
Ciao Daniel
Du schreibst es richtig, wir sind da permanent in einem live Chemieunterricht Auf der anderen Seite lernen wir immer wieder etwas dazu, was ja auch spass macht. Speziell seit ich mich mit Sangokai befasse, habe ich echt viel neues dazugelernt. Früher war es im Gegensatz zu heute eher oberflächlich, bzw. mit Sangokai wurde ich gezwungen in die Tiefe zu gehen. Dies ist keineswegs negativ gemeint, im Gegenteil ich habe sehr viel profitiert und gelernt. Ich verstehe (oder versuche es zumindest) vieles besser, da ich einzelne Zusammenhänge nun besser nachvollziehen kann. Sangokai hat mich auf einen höheren Level gebracht, denn früher habe ich mehr auf die Händler gehört und dies und das zusammen gekauft, einfach was mir so empfohlen und als ultimativ wichtig verkauft wurde.
Allen ein schönes Wochenende
Du schreibst es richtig, wir sind da permanent in einem live Chemieunterricht Auf der anderen Seite lernen wir immer wieder etwas dazu, was ja auch spass macht. Speziell seit ich mich mit Sangokai befasse, habe ich echt viel neues dazugelernt. Früher war es im Gegensatz zu heute eher oberflächlich, bzw. mit Sangokai wurde ich gezwungen in die Tiefe zu gehen. Dies ist keineswegs negativ gemeint, im Gegenteil ich habe sehr viel profitiert und gelernt. Ich verstehe (oder versuche es zumindest) vieles besser, da ich einzelne Zusammenhänge nun besser nachvollziehen kann. Sangokai hat mich auf einen höheren Level gebracht, denn früher habe ich mehr auf die Händler gehört und dies und das zusammen gekauft, einfach was mir so empfohlen und als ultimativ wichtig verkauft wurde.
Allen ein schönes Wochenende
LiGruss
Tom (Blog WorldOfCorals)
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- Jörg Kokott
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Re: Problem Nitrattests generell !!!
Hi zusammen
das Thema Nitrat-Messung ist wirklich sehr mühselig. Peter misst soweit ich weiß über die Ionen-Chromatographie, da kommt der peak bei einer bestimmten Retentionszeit und ist bei dieser Methode eben unabhängig von Störfaktoren. Bei der Chromatographie geht es dann letztlich nur darum, es zu schaffen, die einzelnen Substanzen so voneinander zu trennen, dass sich peak nicht überschneiden. Die peaks bzw. die Fläche der peaks werden dann integriert und durch eine Kalibrierung kann man dann eben quantitativ messen.
Zum Photometer: das lese ich sehr oft, dass man sagt, Photometermessungen wären genauer. Das stimmt so aber gar nicht unbedingt, weil das Photometer auch nur dass messen bzw. "sehen" kann, was in der Probe dann entstanden ist. Die Bestimmungsmethode an sich, also die Probenvorbereitung und Reagienzienzugaben etc. entscheiden darüber, ob der Wert nachher stimmt oder nicht. Das Photometer misst nur für eine bestimmte Wellenlänge die Absorption durch den in der Probe entstandenen Farbstoff. Mehr nicht. Das Photometer kann nicht entscheiden, ob das, was in der Probe passiert ist, richtig oder falsch ist. Daher ist auch die Störwirkung durch z.B. Nitrit in der Probe bei unserer Messung "per Auge" genauso problematisch wie beim Photometer. Ein gutes Photometer kann sicherlich präziser messen, es geht aber v.a. darum, dass die Messmethode, die dahinter liegt, funktioniert.
Mit einer guten Ionenchromatographie kann man Nitrat schon recht gut in Meerwasser bestimmen und ich denke, dass Peter Gilbers bei der ausführlichen Analytik auch so arbeitet. Am besten einfach mal bei Peter nachfragen, wie ein vorliegender Nitrat-Wert in seinem Prüfprotokoll tatsächlich gemessen wurde.
das Thema Nitrat-Messung ist wirklich sehr mühselig. Peter misst soweit ich weiß über die Ionen-Chromatographie, da kommt der peak bei einer bestimmten Retentionszeit und ist bei dieser Methode eben unabhängig von Störfaktoren. Bei der Chromatographie geht es dann letztlich nur darum, es zu schaffen, die einzelnen Substanzen so voneinander zu trennen, dass sich peak nicht überschneiden. Die peaks bzw. die Fläche der peaks werden dann integriert und durch eine Kalibrierung kann man dann eben quantitativ messen.
Zum Photometer: das lese ich sehr oft, dass man sagt, Photometermessungen wären genauer. Das stimmt so aber gar nicht unbedingt, weil das Photometer auch nur dass messen bzw. "sehen" kann, was in der Probe dann entstanden ist. Die Bestimmungsmethode an sich, also die Probenvorbereitung und Reagienzienzugaben etc. entscheiden darüber, ob der Wert nachher stimmt oder nicht. Das Photometer misst nur für eine bestimmte Wellenlänge die Absorption durch den in der Probe entstandenen Farbstoff. Mehr nicht. Das Photometer kann nicht entscheiden, ob das, was in der Probe passiert ist, richtig oder falsch ist. Daher ist auch die Störwirkung durch z.B. Nitrit in der Probe bei unserer Messung "per Auge" genauso problematisch wie beim Photometer. Ein gutes Photometer kann sicherlich präziser messen, es geht aber v.a. darum, dass die Messmethode, die dahinter liegt, funktioniert.
Mit einer guten Ionenchromatographie kann man Nitrat schon recht gut in Meerwasser bestimmen und ich denke, dass Peter Gilbers bei der ausführlichen Analytik auch so arbeitet. Am besten einfach mal bei Peter nachfragen, wie ein vorliegender Nitrat-Wert in seinem Prüfprotokoll tatsächlich gemessen wurde.
Gruß,
Jörg
Jörg
- tomtomschweiz
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Re: Problem Nitrattests generell !!!
Hallo Jörg
Danke für die Erläuterung und Erklärung meiner eingangs gestellten Frage/Feststellung. Ich bin da auch der Meinung, dass wir alle z.B. pro Quartal, eine Probe einsenden um einen Gilbers-Test zu machen. So hat man dann wieder eine aktuelle Standortbestimmung und kann die selbst gemachten Test mit dem Resultat von Gilbers vergleichen. Hier würde ich gleich noch empfehlen, dass man das selbe Wasser welches man für den Versand z.B. an Gilbers benutzt, mit den eigenen Tests ebenfalls misst. So kann man dann 1:1 sämtliche Resultate Quervergleichen und sieht auch die Abweichungen der eigenen und des professionellen Tests.
Ich bin der Meinung, hier wäre es gar nicht so schlecht, wenn Peter in diesem Bereich etwas Öffentlichkeitsarbeit leistet, um uns alle auf diese Missstände aufmerksam zu machen. Im gleichen Atemzug könnte er dann auch gleich "seine Messmethode" erläutern und die Vorteile derselben erklären. Denn genau hier ist ein Manko bei "uns" entstanden, da wir gar nicht wissen wer wie was misst. Dies wäre ein guter Weg die Aquarianer/Innen aufzuklären und Fehlurteile aus dem Weg zu räumen. Klar müsste man so etwas subtil in den einzelnen Foren und Gruppen, sowie auch auf der HP von Gilbers machen. Ich bin mir auch klar bewusst, dass es nicht einfach ist, denn viele Hobbyfreunde wissen nicht mal die einfachsten und elementarsten Dinge - wie soll er denn so etwas kompliziertes verstehen. Aber jeder Anfang ist schwer und ohne Fleiss kein Preis
Danke für die Erläuterung und Erklärung meiner eingangs gestellten Frage/Feststellung. Ich bin da auch der Meinung, dass wir alle z.B. pro Quartal, eine Probe einsenden um einen Gilbers-Test zu machen. So hat man dann wieder eine aktuelle Standortbestimmung und kann die selbst gemachten Test mit dem Resultat von Gilbers vergleichen. Hier würde ich gleich noch empfehlen, dass man das selbe Wasser welches man für den Versand z.B. an Gilbers benutzt, mit den eigenen Tests ebenfalls misst. So kann man dann 1:1 sämtliche Resultate Quervergleichen und sieht auch die Abweichungen der eigenen und des professionellen Tests.
Ich bin der Meinung, hier wäre es gar nicht so schlecht, wenn Peter in diesem Bereich etwas Öffentlichkeitsarbeit leistet, um uns alle auf diese Missstände aufmerksam zu machen. Im gleichen Atemzug könnte er dann auch gleich "seine Messmethode" erläutern und die Vorteile derselben erklären. Denn genau hier ist ein Manko bei "uns" entstanden, da wir gar nicht wissen wer wie was misst. Dies wäre ein guter Weg die Aquarianer/Innen aufzuklären und Fehlurteile aus dem Weg zu räumen. Klar müsste man so etwas subtil in den einzelnen Foren und Gruppen, sowie auch auf der HP von Gilbers machen. Ich bin mir auch klar bewusst, dass es nicht einfach ist, denn viele Hobbyfreunde wissen nicht mal die einfachsten und elementarsten Dinge - wie soll er denn so etwas kompliziertes verstehen. Aber jeder Anfang ist schwer und ohne Fleiss kein Preis
LiGruss
Tom (Blog WorldOfCorals)
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