auf korallenriff.de gibt es eine Artikel zum Thema "K a l k w a s s e r - K a l k r e a k t o r - Pro und Kontra".
Jörg hat hierzu eine gute Antwort gegeben.Damit diese nicht in den ewig Internetwelten verloren geht, zitiere ich Ihn an dieser Stelle:
Jörg Kokott hat geschrieben: Das Problem ist, dass man eben nicht wie bei Supplement-basierten Methoden (Balling etc.) Calcium und KH getrennt voneinander einstellen kann. Das macht es eben von Gerät zu Gerät unterschiedlich, was die Einstellung angeht. Es gibt sehr viele Faktoren, die es hier zu regeln und kontrollieren gibt, vom Gerät selbst angefangen, über die CO2-Steuerung (pH-Kontrolle) und CO2-Menge, über den Durchfluss und das ganze eben dann auch in Abhängigkeit vom verwendeten Füllmaterial, seiner Zusammensetzung und auch seiner Korngröße.
Wie man hier sieht, sind das schon weitaus mehr Faktoren und Kombinationsmöglichkeiten, so dass man sich im Vergleich zu einer Supplement-basierten Methode schon viel mit der Einstellung beschäftigen muss.
Ich persönlich empfehle bei SPS-Becken mit gutem Wachstum ab ca. 700 L einen Kalkreaktor, weil das die wirtschaftlichste Methode ist. Aber, wie gesagt, eine, die man gut kontrollieren muss und die sehr stark abhängig von Qualität und Zuverlässigkeit von Technikkomponenten ist.
Ein grundsätzliches Problem bei einem Kalkreaktor ist, dass man zum Auflösen des Kalks CO2 nutzt. Und CO2, das in Wasser gelöst ist, kann eben mit dem Wasser auch in Abhängigkeit vom pH-Wert zu Kohlensäure, Hydrogencarbonat und Carbonat reagieren. Die Karbonathärte wird dadurch nicht messbar verändert, weil eben zu jedem entstandenen Carbonat-Ion (CO3) auch immer 2 Protonen (H+) mit geliefert werden, was sich dann in der Alkalinität gegeneinander aufhebt. CO2 erhöht also nicht die KH, ändert aber den pH-Wert und ist natürlich auch stoffwechselwirksam. Über den Gasaustausch reguliert sich der CO2 Gehalt zwar mit der Zeit von alleine, aber wenn eine zu große CO2 Menge ins Becken kommt, macht das Probleme.
Nichtsdestotrotz wirkt CO2 und die daraus entstandenen Karbonate dennoch im Photosythesestoffwechsel und können das Algenwachstum ankurbeln. Daher ist es manchmal auch schwierig, einen Kalkreaktor so einzustellen, dass die CO2 Menge ausreicht, um Kalk aufzulösen, aber die CO2 Wirkung im Wasser an sich auf einem gut kontrollierbaren Niveau bleibt.
Ein Kalkreaktor funktioniert umso besser, je höher der biogene Kalkverbrauch durch die Calcifikation ist. Wenn das gegeben ist, dann kann ein Kalkreaktor auch stabile Werte und v.a. eben ein calcifikationstypisches Verhältnis sowohl von Calcium als auch der KH liefern. Wenn nur ein geringer Verbrauch da ist, kommen die Geräte damit meist nicht gut zurecht und es wird zu viel Calcium abgegeben, was die KH senken kann, oder umgekehrt, die KH steigt so hoch, dass es Calcium wieder ausfällt. Daher sollte man eben mit Kalkreaktoren erst dann arbeiten, wenn wirklich gutes SPS-Wachstum da ist, ansonsten macht man damit eben leider auch viel verkehrt.
Wobei, noch als wichtige Ergänzung, diese Empfehlungen zu KH und Ca sind in diesem archiv-Artikel völlig daneben!!! Bei einem Kalkreaktor fällt es manchmal schwer, die KH auf 7-7,5°dKH einzustellen, die geht dann gerne mal auf 8-9°dKH, aber höher auf keinen Fall! Calcium nicht höher als 430-440 mg/. Für Supplement-basierte Methoden empfehle ich 7,0-7,5°dKH (max. 8) und 420-425 mg/L Ca (max. 430 mg/L).