ja, ich komm aus Trier

Deine Salinität ist zu niedrig, wenn man sich die Hauptkomponenten anschaut, v.a. Natrium, hast Du eine Salinität von 33 psu. Du musst also die Salinität auf 35 psu anheben, also Salz zuführen. Demgegenüber ist Calcium ist viel zu hoch, wenn Du den Ca-Gehalt bei einer Salinität von 35 psu betrachtest, liegt er bei 486 mg/L! Fahre also die Calciumdosis runter und stelle nach der Anpassung der Salinität auf 35 psu den Calciumgehalt langfrsitig auf 420 mg/L ein. Mit der Calciumlösung führst Du ja auch Spurenelemente zu, das ist aber nicht der Sinn der Sache, wenn Du bei einem übertrieben hohen Calciumgehalt Kalk ausfällst. Daher entkoppel ich grundsätzlich Spurenelemente vom Kalkhaushalt, auch wenn das seit Balling Zeiten aus Bequemlichkeit so gemacht wird. Achte auch auf Deine KH, Calcium ist so hoch, dass dadurch Calcium und Carbonate als Kalk schneller ausfallen, was ja eigentlich erst in der Koralle selbst passieren soll, daher wird die KH sehr instabil sein, und Du musst wiederum auch mehr KH Lösung dosieren, als es eigentlich nötig wäre. Calcium und Karbonathärte sind sehr sensible Partner. Infos dazu findest Du in den SEA-Z zu den gleichnamigen Stichwörtern, dort ist erklärt, wie hoch die Werte sein sollten und was passiert, wenn sie auseinander driften.
Du brauchst nichts bei FM bestellen, das ist Quatsch. Du bist mit dem BASIS System in den Spurenmetallen komplett abgedeckt und die Referenzwerte gelten wenn dann überhaupt für Fauna Marin Anwender, nicht für Dich als SANGOKAI Anwender, die Referenzwerte, die Fauna Marin angibt, sind immens hoch, ich würde nie einen Nickelgehalt von 3 µg/L vorschreiben, finde das nicht wirklich sinnvoll. Mit den Referenwerten gehe ich also nicht konform.
Bor ist bei Dir definitiv zu niedrig, wenn man die Salinität von 33 berücksichtigt hast Du nach Angleichen auf 35 psu einen Borgehalt von (35:33 x 3,04) 3,22 mg/L, das ist definitiv zu wenig. Das wird aber v.a. am verwendeten Meersalz liegen. Iod solltest Du auch anpassen. Bor und Iod kannst Du jeweils mit den chem-individual Produkten von SANGOKAI ausgleichen. Ansonsten ist Dein Hauptproblem erst einmal eine zu niedrige Salinität und ein Bor- und Iod-Defizit. Die Spuren sind völlig okay, bitte dosiere da gar nichts!
Warum Phosphat so hoch ist, und Nitrat, müssen wir weiter schauen. Bitte arbeite aber nicht mit Bakterien oder anderen Kohlestoffquellen, das bringt nichts, da verschleiert wenn dann Nitrat und Phosphat nur, weil die Nährstoffe in bakterielle Biomasse umgewandelt werden, aber sie sind dann immer noch in Deinem System.
Kannst Du bitte mal Phosphat und Nitrat bei Dir im Leitungswasser messen? Direkt aus dem Kran, nicht das Osmosewasser bitte. Möchte wissen, wie hoch die Ausgangsbelastung ist! Möglicherweise ist ein Großteil der Nährstoffbelastung aus einer externen Quelle. Beobachte bitte auch mal Deinen Canthigaster valentinii ganz sorgfältig, wo der überall rein beißt.
Was ebenfalls wichtig ist, prüfe mal das effektive Durchflussvolumen im Technikbecken, d.h. Auslitern, wie viel Deine Förderpumpe wirklich leistet. Bei einer so hohen Belastung brauchst Du mind. das 2-3 fache, um die Filtertechnik optimal auszulasten. Du hast zwar eine 6000 L Jebao drin, die kann aber aus verschiedenen Gründen (Steighöhe, falsche Verrohrung, Verdreckung, etc.) deutlich weniger als das leisten.
Mit dem Fliessbettfilter kannst Du besser arbeiten als mit dem Filtersack, eine aktive Durchströmung ist deutlich wirksamer, von daher ist die Entscheidung für einen Fliessbettfilter sinnvoll. Den Filterschwamm würde ich entfernen, eine mechanische Filterung brauchst Du nicht und je nach Belastung entstehen im Filterschwamm auch unerwünschte Nährstoffanreicherungen, die sich nachher in Nitrat und Phosphat manifestieren.