Basic Nano + Chem-Balance for 35l

[Nanomü]

Hallo allerseits,

Ich stehe kurz vor meinem ersten MW-Becken und habe mich im Laufe der Planung natürlich auch mit diversen Versorgungssystemen auseinandergesetzt, letztendlich habe ich mich für Sangokai entschieden. Für die Entscheidung habe ich ehrlich gesagt recht lange gebraucht, weil ich in Chemie schon in der Schule immer nur eine Mitleids-4 bekommen habe. Von daher musste ich bei dem Thema quasi von 0 anfangen und mich durch alle Grundbegriffe arbeiten..

Ich möchte jetzt keine Grundsatzdiskussion über die generelle Wirkung der Produkte und die Versorgung eines Aquariums anstoßen, Gott weiß davon gibt es schon genug..
Mir geht es um die Versorgung eines kleinen Beckens mit eben diesem System und die Langzeiterfahrung im Bezug auf WW.

Mein Gedankengang:
Die Sangokai Basis Nano Version 2 (wird in ml dosiert, nicht in Tropfen) und die chem-Balance Ca-1, Ca-2 und KH sind so aufeinander abgestimmt, dass sie quasi alles an Nährstoffen Spurenelemente, etc.) liefern was so ein Becken braucht, wenn es richtig dosiert und auf die Bedürfnisse des jeweiligen Beckens angepasst wird. Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

Ein Wasserwechsel hat 2 hauptsächliche Gründe: Benötigte Elemente hinzufügen und/oder Schadstoffe entfernen. Ersteres fiele mit dem Versorgungssystem ja weg und letzteres erscheint mir bei 10% WW pro Woche eher unnütz, zudem ich mir mit dem "frischen" Wasser ja die teuer und mühselig zusammengemischte Suppe im Becken wieder durcheinanderwürfel.
Den durchaus nötigen WW, den man braucht, wenn die Wasserwerte komplett verrückt spielen möchte ich gar nicht anzweifeln, den lassen wir also mal außen vor.

Berichte über Becken, die mit dem System ohne WW auskommen gibt es viele, aber halt hauptsächlich große Becken mit 100l oder mehr, mich würde jetzt interessieren, ob jemand Erfahrungen mit diesem Versorgungssystem bei Becken <50l hat.
Rein theoretisch müsste das genau so funktionieren wie bei großen Becken, also mit 5%WW alle 14 Tage oder auch komplett ohne.
Praktisch ist das bei so kleinen Becken eher schwierig, weil die Nährstoffkonzentration durch das geringe Volumen ja viel schneller ansteigt oder abfällt.

Ich glaube das sind gerade alles nur so halbgare Gedanken, die eigentlich total sinnlos und überflüssig sind, aber manchmal muss das raus.. Vor allem, weil ich so gut wie nichts im Bezug auf die dauerhafte Versorgung von so kleinen Becken gefunden habe.

Ich möchte mich nicht vorm WW drücken, für faul oder billig ist das definitiv das falsche Hobby Ich hinterfrage nur den Sinn.

Zum Becken:

Maße: 50x30x30
Lebendgestein: 4kg
Strömung: Koralia 900
OFA: Eheim Skim 350
Heizung: AquaEl EasyHeater 25W (Wahlweise auch 50W)
Beleuchtung: Dennerle ReefLight 24W

Besatz:
Hauptsächlich Weichkorallen, Lederkorallen, Gorgonien.. Und je nachdem was das LS mit sich bringt.
2x Thor Ambionensis
2x Clibanarius Tricolor
1x Turboschnecke
Eine Hand voll Nassarius Vibex

Später folgt vermutlich noch ein kleiner Schwarm Trimma Cana oder Eviota Bifasciata.

Ein AS oder weitere Filtermittel (Aktivkohle, etc.) sind nicht geplant.

Verwirrte Grüße,
Kim

[Angela]

Hallo Kim,

ohne Abschäumer kann ich mir es ohne Wasserwechsel nicht vorstellen. Der Austrag bestimmter Stoffe muss gewährleistet sein.
Hast Du Dir mal die SEAZ durchgelesen? Dort steht am Anfang des Kapitels "Eiweißabschäumer":

"Der Eiweißabschäumer bzw. die Eiweißabschäumung ist die Filtermethode Nummer Eins in der
Meerwasseraquaristik und sollte auch im SANGOKAI System angewendet werden, wenngleich
v.a. kleinere Riffaquarien und Nanoriffbecken auch ohne Abschäumer betrieben werden können
oder müssen (ggf. durch Platzmangel).
Ein Riffaquarium dauerhaft ohne Eiweißabschäumung zu betreiben ist zwar möglich, allerdings
steigt dabei je nach Besatz die organische Belastung des Wassers, der Trübstoffgehalt und auch
die Keimzahl kann vergleichsweise höher sein als in abgeschäumten Riffaquarien. Da es
funktionell und qualitativ zur Eiweißabschäumung keine alternative Filtermethode gibt, müssen
solche Riffaquarien mit einer deutlich höheren Wasserwechsel-Intensität und mit kürzeren
Intervallen betrieben werden, damit sich keine Akkumulation hemmender oder gar schädigender
Substanzen ergibt (eine generelle Empfehlung ist schwer zu formulieren, es sollten mindestens 15-
20% idealerweise einmal die Woche gewechselt werden). Darüber hinaus bestehen ohne
Abschäumer höhere Anforderungen an den Gasaustausch, der in diesem Falle nur über die
Wasseroberfläche stattfinden kann."

Gruß
Angela

[Nanomü]

Danke für die rasche und hilfreiche Antwort, Angela

Nachdem ich mich die letzten Stunden ausgiebigst mit dem Thema Abschäumer beschäftigt habe bin ich um einiges schlauer.

Schade, dass die Bewertungen zum Tunze 9001 was den OFA betrifft so schlecht sind, sonst hätte der den Skim 350 ersetzen können.. Nun ja.

Ich werde wohl erstmal beobachten wie sich das Becken so entwickelt und im Nachhinein bei Bedarf mit der Kombi AC50+Sander Piccolo aufrüsten, da kann ich dann auch den Heizstab verstecken. Und wenn sich das Becken mal vergrößern sollte (<100l) brauche ich auch nur Strömungspumpe und Beleuchtung nachrüsten.

Beim jetzigen Becken wüsste ich auch gar nicht wo ich das alles unterbringen sollte. Die beiden langen Seiten haben Glasstreben, was das Anbringen eines Hang On unmöglich macht, auch die Lampe lässt sich dort nicht sicher montieren. Lampe und Hang On passen nicht an die gleiche Seitenscheibe und die andere sollte möglichst frei bleiben, da sie zum Raum zeigt und ich mir nicht die Sicht verbauen möchte

Liebe Grüße,
Kim

[Nick]

Hallo Kim,

wenn denn dein Korallenbesatz so tatsächlich langfristig ausgelegt ist, macht es mehr Sinn tatsächlich einen 5 bis 10 prozentigen WW zu machen als mit Ca1 und 2 zu arbeiten. Der Calziumverbrauch dürfte sehr sehr gering sein, einzig die KH wird sich auch im üblichen Verhältnis etablieren.

Anderseits kann man auch sagen, dass in dem Besatzfall die Nährstoffverfügbarkeit etwas höher sein kann, als in einem überwiegend SPS besetzten Becken. Wenn du da mit Complete und Complexe arbeiten musst, dann macht ein wöchentlicher WW nicht ganz so viel Sinn, da wäre dann ein zweiwöchiger Rhytmus besser. Aber auf die Aktivkohle würde ich definitv nicht verzichten. Gerade in einem kleinen Becken mit diesem Besatz kann der Konkurrenzkampf unter den Korallen schon recht ausgeprägt sein. Da bringt dir die Kohle die Nesselstoffe zu entfernen und vorallem das Wasser klarer zu halten.

[Angela]

Hallo,
die Aktivkohle kannst Du auch passiv im Filterbeutel in die Strömung hängen, habe ich auch so.
Calciumverbrauch ist hauptsächlich bei Steinkorallen, ich glaube auch, dass Du mit WW kaum Ca-1 und -2 brauchen wirst.
Gruß
Angela

[Nanomü]

Danke für die antworten die complete und complexe-Reihe hatte ich noch gar niht auf dem Schirm, muss ich mich mal durchlesen.

Langfristig werden wohl doch ein paar mehr steinkorallen dazukommen, da die eviota bifasciata sich in acropora anscheinend am wohlsten fühlt. Zur Beleuchtung wird noch eine 36w reef light geholt, da mir gestern ein fieser, kleiner riss im Becken aufgefallen ist und ich nun auf ein 60x30 Becken ausweichen werde. Da ist mir eine reef light einfach zu wenig und mit der 36w Version werden auch sps glücklich.

Ich werde mit der nutri Basic nano Version einfach mal anfangen, hab ich schließlich schon hier, vor den geplanten ww Wasserwerte nehmen und schauen in wie weit sich das ganze Becken so stabil halten lässt.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, oder wie war das?

[Nanomü]

LS ist da, aufgebaut und im Becken
Jetzt zu nem Termin und dann kommt der Sand rein, oh ick freu mir