Eine Plage geht in die nächste über
Verfasst: Donnerstag 11. Februar 2021, 08:10
Guten Morgen Zusammen,
habe mich hier angemeldet, weil ich mich in der Auflösungsphase meines Aquariums befinde und die Zusammenhänge der Probleme gerne verstehen möchte. Ich bin hin und her gerissen, ob ich das Hobby ganz an den Nagel hänge oder nochmal neu starte. Obwohl ich zu ersterem tendiere, ist immer noch etwas Wehmut gepaart mit einem Fünkchen Hoffnung tief in mir drin.
Kurz zu mir: ich hatte viele Jahre Süßwasseraquarien und bin dann vor drei Jahren auf Meerwasser umgestiegen. Hatte ein Nano welches nach holprigem Start echt gut lief. Aber als dann nach Abschaffung Süßwasser Platz für ein größeres Meerwasseraquarium vorhanden war, wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Es zog ein 250 Liter Aquarium bei uns ein. Gestartet wurde mit Lebendgestein und ATI Sand. Versorgung mit Sangokai. Nach und nach zogen die Korallen vom Nano ins größere Becken um. Bei der Reduzierung der Korallen im Nano traten erstmals braune Beläge auf, über die ich mir keine Gedanken machte. Die letzten Korallen säuberte ich ordentlich vor dem Umsetzen und dann war das Nano Geschichte. Nicht aber die braunen Beläge. Irgendwann war mir klar, dass es sich um Dinos handelt. Sie waren mal mehr und mal weniger vorhanden. Da sich auch Kugelalgen ausbreiteten, wurde eine Kartusche Carbo Ex vor den Abschäumer geschalten. Half ein wenig. Gegen die Dinos, nicht aber die Kugelalgen. Da brachte eine Krabbe mehr Erfolg.
Ganz verschwunden waren die Probleme nie, nach einem Jahr stand dann ein Umzug an, das ist jetzt ein Jahr her. Das Becken wurde in der neuen Wohnung mit natürlichem Meerwasser, den ganzen Steinen und neuem Sand mit einer Handvoll altem gestartet. Anfangs sah das gut aus, aber nicht wirklich lange. Wir haben das Becken seit dem Umzug nicht wieder stabil bekommen. Als erstes uferte eine Glasrosenplage völlig aus. Wochenlang versuchte ich sie wegzuspritzen mit Aiptasia, ohne Erfolg, es wurden ganze Teppiche. Auch Schacht und Technikbecken waren übervoll. In dieser Zeit waren die Dinos nicht so ganz das Problem (wobei ich gemerkt habe, dass sie eh mehr im Winter als im Sommer zum Problem werden). Ich setzte eine Ladung Glasrosenschnecken ein und nach Monaten endlich ein fast glasenrosenfreies Becken (Schacht und TB säuberten wir akribisch selbst). Doch nun nahmen auf den frei gewordenen Plätzen wieder Dinos überhand. Aber nicht nur dort, einfach überall an Pumpen und Wänden etc. Nur die Korallen bleiben verschont. Auch Kugelalgennester wohin man schaut. Seit dem die Krabbe nicht mehr ist und eine nachgesetzte nur drei Tage überlebte, ufert das wieder total aus. Und paar rote und grüne Cyanos sind übrigens nun auch noch mit von der Partie.
Da ich auch dauerhaft gesundheitlich angeschlagen bin, habe ich im Januar beschlossen, das Becken langsam aufzulösen. Immer so wie ich geeignete Abnehmer für die Tiere finde und sie auch da raus gefangen bekomme. Ich muss dazu noch sagen, dass ich nie den Nitritwert unter Kontrolle bekommen hatte. Das gab es vorher in noch keinem Aquarium was ich jemals besaß. Aber hier immer mindestens 0,1. Auch wenn es immer heißt, im Meerwasser nicht so schlimm, für mich gehört es dauerhaft nicht da rein und sollte irgendwann mal nicht mehr nachweisbar sein. Jedenfalls ist mittlerweile der halbe Bestand abgegeben und damit füttere ich ja auch viel weniger, trotzdem ändert das nichts an dem Nitritwert. Ich verstehe das einfach nicht. Habe jetzt schon einen Strumpf mit Zeolith im Filterbecken liegen. Gebe ich Nitribiotic zu, sinkt Nitrit auf Null, steigt aber nach 2-3 Tagen wieder an. Das geht schon ewig so.
Zu den sonstigen Bedingungen. Ich habe auf Grund der ganzen Plagen irgendwann aufgehört Zeug zu dosieren. Habe ausschließlich auf KH, Magnesium und Calcium sowie den Jodwert geachtet und das alles immer angepasst. Irgendwann hat sich die Milka aufgelöst, alle anderen Korallen (Weiche, paar LPS und Anemonen) standen aber super. Habe eine Analyse eingeschickt und war etwas erschrocken. Sportliche Nährstoffwerte: Phosphat 1,5 und Nitrat 43, wobei man da wegen dem nachweisbaren Nitirit noch 5 mg abziehen muss, aber bleiben ja immer noch 38 übrig. Das war im November. Wir haben einen großen Wasserwechsel gemacht (ATI Absolute Ocean + definitiv silikatfreies Wasser) und Phosphatadsorber reingehangen. Diese Maßnahmen und das komplette Verschwinden der Glasrosen hat die Dinos völlig eskalieren lassen. Immer wieder lese ich, dass die sich bei Nährstoffmangel breitmachen, bei uns ist es das Gegenteil. Habe den Adsorber wieder rausgenommen. Das Phosphat ist jetzt von 0,3 erstmal wieder auf 0,5 angestiegen. Habe den Eindruck dass die Dinos ein winziges bisschen langsamer wachsen. UV und Violett habe ich auf 5% runter genommen in der Lampe, auch grün und rot weg. Aber helfen tut das nicht so ganz. Komplett wegnehmen will ich UV nicht wegen den Entaqmaea. Auch habe ich bis auf zwei Rhodactis keine Korallen bemerkt, die Zooxantellen ausstoßen. Kann auch sein dass die beiden durch andere Einflüsse ausgeblichen sind, waren aber wie gesagt die einzigen. Euphyllia, Caulastrea und alle anderen Weichen und auch die Anemonen sehen richtig toll aus. Generell finde ich sieht das Becken eigentlich (wenn man kein totaler SPS-Freak ist) von weitem relativ gesund aus. Ist es aber nicht. Und ich finde einfach den oder die Fehler im System nicht.
Ich habe geeignete Abnehmer für alles außer Nemos und Anemonen. Ehrlich sind das auch meine (bzw. unsere) liebsten Pfleglinge. Aber um wirklich alle Plagen rauszubekommen, müssten wir ja das Becken ausräumen, desinfizieren und neu starten. Und wir haben hier keine Möglichkeit, Nemos und Anemonen länger ziwschenzuhältern. Seit Woche, fast schon Monaten, zerbrechen sich mein Mann und ich den Kopf, was wir hier tun können. Uns würde ein reines Anemonenbecken mit Nemos am meisten zusagen. Aber ob die ein total frisch eingerichtetes Becken überleben würden, das bezweifle ich stark. Ich kann aber auch kein Becken halten, wo ich ständig irgendwas da drinne wegmachen muss. Wie gesagt, die Gesundheit lässt das nicht regelmäßig zu und ich habe auch das Problem, stark allergisch auf irgendwas im Wasser zu reagieren. Ich möchte einfach dass es läuft und ich nicht ständig drinne rumfuchteln muss. Manchmal wünschte ich mir, das Nano niemals aufgelöst zu haben, aber dann hätten wir die schönen Anemonen und Nemos nicht.
Derzeit bin ich nur mit Erhalt beschäftigt, bis wir irgendeine Lösung gefunden haben. Jeden Tag abwedeln und eine halbe Stunde später die braune Suppe aus den Filterbags ordentlich ausspülen. Ich kann echt bald nicht mehr. Wenn man über Monate nur Plagen bekämpft und sich nie mal einfach nur entspannt auf's Sofa setzen und sein Riff bewundern kann, dann macht das alles keinen Spaß mehr. Vielleicht hat ja hier noch jemand eine Idee, wie es weiter gehen könnte.
Hier noch meine Wasserwerte:
KH: 7,5
Ca: 440
Mg: 1300
PO4: 0,5
NO2: 0,1
NO3: muss erst neuen Test kaufen, alle
Sal: 1,0225
Vielen Dank schon mal und viele Grüße, Jana
habe mich hier angemeldet, weil ich mich in der Auflösungsphase meines Aquariums befinde und die Zusammenhänge der Probleme gerne verstehen möchte. Ich bin hin und her gerissen, ob ich das Hobby ganz an den Nagel hänge oder nochmal neu starte. Obwohl ich zu ersterem tendiere, ist immer noch etwas Wehmut gepaart mit einem Fünkchen Hoffnung tief in mir drin.
Kurz zu mir: ich hatte viele Jahre Süßwasseraquarien und bin dann vor drei Jahren auf Meerwasser umgestiegen. Hatte ein Nano welches nach holprigem Start echt gut lief. Aber als dann nach Abschaffung Süßwasser Platz für ein größeres Meerwasseraquarium vorhanden war, wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Es zog ein 250 Liter Aquarium bei uns ein. Gestartet wurde mit Lebendgestein und ATI Sand. Versorgung mit Sangokai. Nach und nach zogen die Korallen vom Nano ins größere Becken um. Bei der Reduzierung der Korallen im Nano traten erstmals braune Beläge auf, über die ich mir keine Gedanken machte. Die letzten Korallen säuberte ich ordentlich vor dem Umsetzen und dann war das Nano Geschichte. Nicht aber die braunen Beläge. Irgendwann war mir klar, dass es sich um Dinos handelt. Sie waren mal mehr und mal weniger vorhanden. Da sich auch Kugelalgen ausbreiteten, wurde eine Kartusche Carbo Ex vor den Abschäumer geschalten. Half ein wenig. Gegen die Dinos, nicht aber die Kugelalgen. Da brachte eine Krabbe mehr Erfolg.
Ganz verschwunden waren die Probleme nie, nach einem Jahr stand dann ein Umzug an, das ist jetzt ein Jahr her. Das Becken wurde in der neuen Wohnung mit natürlichem Meerwasser, den ganzen Steinen und neuem Sand mit einer Handvoll altem gestartet. Anfangs sah das gut aus, aber nicht wirklich lange. Wir haben das Becken seit dem Umzug nicht wieder stabil bekommen. Als erstes uferte eine Glasrosenplage völlig aus. Wochenlang versuchte ich sie wegzuspritzen mit Aiptasia, ohne Erfolg, es wurden ganze Teppiche. Auch Schacht und Technikbecken waren übervoll. In dieser Zeit waren die Dinos nicht so ganz das Problem (wobei ich gemerkt habe, dass sie eh mehr im Winter als im Sommer zum Problem werden). Ich setzte eine Ladung Glasrosenschnecken ein und nach Monaten endlich ein fast glasenrosenfreies Becken (Schacht und TB säuberten wir akribisch selbst). Doch nun nahmen auf den frei gewordenen Plätzen wieder Dinos überhand. Aber nicht nur dort, einfach überall an Pumpen und Wänden etc. Nur die Korallen bleiben verschont. Auch Kugelalgennester wohin man schaut. Seit dem die Krabbe nicht mehr ist und eine nachgesetzte nur drei Tage überlebte, ufert das wieder total aus. Und paar rote und grüne Cyanos sind übrigens nun auch noch mit von der Partie.
Da ich auch dauerhaft gesundheitlich angeschlagen bin, habe ich im Januar beschlossen, das Becken langsam aufzulösen. Immer so wie ich geeignete Abnehmer für die Tiere finde und sie auch da raus gefangen bekomme. Ich muss dazu noch sagen, dass ich nie den Nitritwert unter Kontrolle bekommen hatte. Das gab es vorher in noch keinem Aquarium was ich jemals besaß. Aber hier immer mindestens 0,1. Auch wenn es immer heißt, im Meerwasser nicht so schlimm, für mich gehört es dauerhaft nicht da rein und sollte irgendwann mal nicht mehr nachweisbar sein. Jedenfalls ist mittlerweile der halbe Bestand abgegeben und damit füttere ich ja auch viel weniger, trotzdem ändert das nichts an dem Nitritwert. Ich verstehe das einfach nicht. Habe jetzt schon einen Strumpf mit Zeolith im Filterbecken liegen. Gebe ich Nitribiotic zu, sinkt Nitrit auf Null, steigt aber nach 2-3 Tagen wieder an. Das geht schon ewig so.
Zu den sonstigen Bedingungen. Ich habe auf Grund der ganzen Plagen irgendwann aufgehört Zeug zu dosieren. Habe ausschließlich auf KH, Magnesium und Calcium sowie den Jodwert geachtet und das alles immer angepasst. Irgendwann hat sich die Milka aufgelöst, alle anderen Korallen (Weiche, paar LPS und Anemonen) standen aber super. Habe eine Analyse eingeschickt und war etwas erschrocken. Sportliche Nährstoffwerte: Phosphat 1,5 und Nitrat 43, wobei man da wegen dem nachweisbaren Nitirit noch 5 mg abziehen muss, aber bleiben ja immer noch 38 übrig. Das war im November. Wir haben einen großen Wasserwechsel gemacht (ATI Absolute Ocean + definitiv silikatfreies Wasser) und Phosphatadsorber reingehangen. Diese Maßnahmen und das komplette Verschwinden der Glasrosen hat die Dinos völlig eskalieren lassen. Immer wieder lese ich, dass die sich bei Nährstoffmangel breitmachen, bei uns ist es das Gegenteil. Habe den Adsorber wieder rausgenommen. Das Phosphat ist jetzt von 0,3 erstmal wieder auf 0,5 angestiegen. Habe den Eindruck dass die Dinos ein winziges bisschen langsamer wachsen. UV und Violett habe ich auf 5% runter genommen in der Lampe, auch grün und rot weg. Aber helfen tut das nicht so ganz. Komplett wegnehmen will ich UV nicht wegen den Entaqmaea. Auch habe ich bis auf zwei Rhodactis keine Korallen bemerkt, die Zooxantellen ausstoßen. Kann auch sein dass die beiden durch andere Einflüsse ausgeblichen sind, waren aber wie gesagt die einzigen. Euphyllia, Caulastrea und alle anderen Weichen und auch die Anemonen sehen richtig toll aus. Generell finde ich sieht das Becken eigentlich (wenn man kein totaler SPS-Freak ist) von weitem relativ gesund aus. Ist es aber nicht. Und ich finde einfach den oder die Fehler im System nicht.
Ich habe geeignete Abnehmer für alles außer Nemos und Anemonen. Ehrlich sind das auch meine (bzw. unsere) liebsten Pfleglinge. Aber um wirklich alle Plagen rauszubekommen, müssten wir ja das Becken ausräumen, desinfizieren und neu starten. Und wir haben hier keine Möglichkeit, Nemos und Anemonen länger ziwschenzuhältern. Seit Woche, fast schon Monaten, zerbrechen sich mein Mann und ich den Kopf, was wir hier tun können. Uns würde ein reines Anemonenbecken mit Nemos am meisten zusagen. Aber ob die ein total frisch eingerichtetes Becken überleben würden, das bezweifle ich stark. Ich kann aber auch kein Becken halten, wo ich ständig irgendwas da drinne wegmachen muss. Wie gesagt, die Gesundheit lässt das nicht regelmäßig zu und ich habe auch das Problem, stark allergisch auf irgendwas im Wasser zu reagieren. Ich möchte einfach dass es läuft und ich nicht ständig drinne rumfuchteln muss. Manchmal wünschte ich mir, das Nano niemals aufgelöst zu haben, aber dann hätten wir die schönen Anemonen und Nemos nicht.
Derzeit bin ich nur mit Erhalt beschäftigt, bis wir irgendeine Lösung gefunden haben. Jeden Tag abwedeln und eine halbe Stunde später die braune Suppe aus den Filterbags ordentlich ausspülen. Ich kann echt bald nicht mehr. Wenn man über Monate nur Plagen bekämpft und sich nie mal einfach nur entspannt auf's Sofa setzen und sein Riff bewundern kann, dann macht das alles keinen Spaß mehr. Vielleicht hat ja hier noch jemand eine Idee, wie es weiter gehen könnte.
Hier noch meine Wasserwerte:
KH: 7,5
Ca: 440
Mg: 1300
PO4: 0,5
NO2: 0,1
NO3: muss erst neuen Test kaufen, alle
Sal: 1,0225
Vielen Dank schon mal und viele Grüße, Jana