Eisen
Verfasst: Montag 8. Juni 2015, 18:56
Hallo Jörg, bei meiner letzten Laboyanalyse bei Triton wurde der Wert für Eisen mit 0,00µg/l angegeben. Im Chemical Oceanography von Millero (2006) wird die Konzentration mit 0,056µg/l angegeben. Ich habe hier ein "älteres PDF" von Dir vorliegen: Nährstoffarm oder nährstoffreich – nur Ansichtssache? aus 2003. Hieraus möchte ich mal zitieren:
"Eisenlimitierung: Obwohl im Vortrag nicht explizit darauf eingegangen wurde, möchte ich diesen Fall einer
Nährstofflimitierung der Vollständigkeit halber nicht Außen vor lassen. Den meisten
Pflanzenliebhabern wird die „Chlorose“ ein Begriff sein, eine Pflanzenkrankheit, die auf eine
unzureichende Eisenverfügbarkeit (Eisenlimitierung) zurückzuführen ist.
Eisen (Fe) ist als Metall-Kation in vielen Biokatalystoren („Enzymen“) und weiteren wichtigen
Komponenten des Pflanzen- und Tierstoffwechsels beteiligt. Eisenlimitierte Pflanzen haben
u.a. die Fähigkeit eingebüßt, die als Photosynthesepigmente bekannten Chlorophylle (grüner
Blattfarbstoff) zu produzieren. Eine Chlorose äußerst sich also in einem Verlust von grünen
Pigmenten in Blättern und grünen Zweigen/Stengeln. Chlorosen gibt es auch bei
Wasserpflanzen und Algen.
Möglicherweise haben einige Aquarianer schon einmal Eisen in welcher Form auch immer
dem Aquarium zugeführt und dabei beobachtet, dass sich z.B. Algen deutlich stärker grün
färben. Dabei wurde also eine bestehende Eisenlimitierung ausgeglichen.
Da in Pflanzen bei einer Eisenlimitierung die Photosynthese stark beeinträchtigt wird, ist es
nicht verwunderlich, dass Algen und auch zooxanthellate Korallen schlecht wachsen. Genau
wie bei einer Chlorose in Landpflanzen führt eine langanhaltende Eisenlimitierung zu
Kümmerwuchs und schlimmstenfalls auch zum Ausbleichen von Korallen.
Ob eine Fe-Limitierung in Korallen lethal ist, hängt maßgeblich davon ab, in wie fern wir den
Korallen brauchbare Eisenverbindungen z.B. bei der Staubfütterung in partikulärer Form
bereitstellen. Auch können Algen ausgefällte Eisenhydroxide aus dem Sediment oder den
Lebenden Steinen aufschliessen (vgl. Phosphatdepots).
Eisen ist in Meerwasser äußerst schlecht löslich und fällt sehr schnell bei der Reaktion mit
Wasser als Eisenhydroxidflocken aus und lagert sich im Boden und den Lebenden Steinen
ab. Nicht selten sind auch Fadenalgen- oder Cyanobakterienplagen darauf zurückzuführen,
dass neben Phosphat solche ausgefällten Eisenverbindungen zur Verfügung stehen. Eine
falsche bzw. übermäßige Dosierung von Eisen-haltigen Spurenelementlösungen fördert die
Bildung von Eisendepots in der Dekoration.
Eisen können wir im Meerwasser nicht gut und v.a. nicht ausreichend reproduzierbar
messen, auch wenn es angeblich meerwassertaugliche Eisentests gibt. Dies erschwert die
Diskussion über das Nährelement Eisen und dessen Bedeutung in der heutigen
Meerwasseraquaristik ungemein. Es liegen mir persönlich keine Fälle vor, in denen eine
Eisenlimitierung eindeutig diagnostiziert wurde. Auf diesem Gebiet stellt sich uns also ein
hoher Aufklärungsbedarf zur Hausaufgabe."
Seitdem sind ja ein paar Jahre vergangen. Welche Erkenntnisse hast Du seitdem hinsichtlich Eisen gewonnen?
Mach es Sinn Eisen seperat zu dosieren?
"Eisenlimitierung: Obwohl im Vortrag nicht explizit darauf eingegangen wurde, möchte ich diesen Fall einer
Nährstofflimitierung der Vollständigkeit halber nicht Außen vor lassen. Den meisten
Pflanzenliebhabern wird die „Chlorose“ ein Begriff sein, eine Pflanzenkrankheit, die auf eine
unzureichende Eisenverfügbarkeit (Eisenlimitierung) zurückzuführen ist.
Eisen (Fe) ist als Metall-Kation in vielen Biokatalystoren („Enzymen“) und weiteren wichtigen
Komponenten des Pflanzen- und Tierstoffwechsels beteiligt. Eisenlimitierte Pflanzen haben
u.a. die Fähigkeit eingebüßt, die als Photosynthesepigmente bekannten Chlorophylle (grüner
Blattfarbstoff) zu produzieren. Eine Chlorose äußerst sich also in einem Verlust von grünen
Pigmenten in Blättern und grünen Zweigen/Stengeln. Chlorosen gibt es auch bei
Wasserpflanzen und Algen.
Möglicherweise haben einige Aquarianer schon einmal Eisen in welcher Form auch immer
dem Aquarium zugeführt und dabei beobachtet, dass sich z.B. Algen deutlich stärker grün
färben. Dabei wurde also eine bestehende Eisenlimitierung ausgeglichen.
Da in Pflanzen bei einer Eisenlimitierung die Photosynthese stark beeinträchtigt wird, ist es
nicht verwunderlich, dass Algen und auch zooxanthellate Korallen schlecht wachsen. Genau
wie bei einer Chlorose in Landpflanzen führt eine langanhaltende Eisenlimitierung zu
Kümmerwuchs und schlimmstenfalls auch zum Ausbleichen von Korallen.
Ob eine Fe-Limitierung in Korallen lethal ist, hängt maßgeblich davon ab, in wie fern wir den
Korallen brauchbare Eisenverbindungen z.B. bei der Staubfütterung in partikulärer Form
bereitstellen. Auch können Algen ausgefällte Eisenhydroxide aus dem Sediment oder den
Lebenden Steinen aufschliessen (vgl. Phosphatdepots).
Eisen ist in Meerwasser äußerst schlecht löslich und fällt sehr schnell bei der Reaktion mit
Wasser als Eisenhydroxidflocken aus und lagert sich im Boden und den Lebenden Steinen
ab. Nicht selten sind auch Fadenalgen- oder Cyanobakterienplagen darauf zurückzuführen,
dass neben Phosphat solche ausgefällten Eisenverbindungen zur Verfügung stehen. Eine
falsche bzw. übermäßige Dosierung von Eisen-haltigen Spurenelementlösungen fördert die
Bildung von Eisendepots in der Dekoration.
Eisen können wir im Meerwasser nicht gut und v.a. nicht ausreichend reproduzierbar
messen, auch wenn es angeblich meerwassertaugliche Eisentests gibt. Dies erschwert die
Diskussion über das Nährelement Eisen und dessen Bedeutung in der heutigen
Meerwasseraquaristik ungemein. Es liegen mir persönlich keine Fälle vor, in denen eine
Eisenlimitierung eindeutig diagnostiziert wurde. Auf diesem Gebiet stellt sich uns also ein
hoher Aufklärungsbedarf zur Hausaufgabe."
Seitdem sind ja ein paar Jahre vergangen. Welche Erkenntnisse hast Du seitdem hinsichtlich Eisen gewonnen?
Mach es Sinn Eisen seperat zu dosieren?