Fauna oder Triton? Analysenfragen

Hier geht es um Wasserwerte, Meerwasserchemie & Co. Du kannst hier auch Deine Wasseranalysen vorstellen und diskutieren!
hypocampo

Re: Fauna oder Triton? Analysenfragen

Beitrag von hypocampo »

Ich teile 90% Deiner Antwort :-)
Deine Meinung ist, wir sollen nicht in sinnlosen Aktionismus verfallen, wenn wir einen Messwert haben, der irgendwie quer schießt, wir sollen nicht Zahlenabhängig sein und diese rote-Ampel-Panik bekommen. Ganz Deiner Meinung. Aber wenn mir doch anhand einer Analyse dazu geraten wird?
Sehr gut beschrieben! Analysen sind nicht unbedingt eine Hilfe - sie verleiten eher zu Aktionismus, welcher absolut nicht notwendig wäre..
Es ging nicht um Differenzen, es ging um einen Faktor 4 bis 5 im Mittelwert der genannten Stoffe und bei einigen um die nun nicht mehr vorhandene Nachweisbarkeit. Aus den beiden Analysen gibt es zwei Folgerungen: Entweder die Fehlereinflüsse sind so hoch / die Analysen so schlecht, dass Sie wertlos sind oder aber in meinem Becken hat sich was getan. Der erfahrene Aquarianer kann dann vielleicht Theorien entwickeln, warum sich was getan hat. Super.
faktor 4 oder 5 in welcher Menge? Die Probe ist so gering welche in den ICP OES geschossen wird... eine Verunreinigung im micro Bereich hat da enorme Auswirkungen aufs Ergebnis.
Ich würde sagen, mein Becken steht super, wenn mir aber eine Analyse sagt, es liegt was im Argen, frage ich mich "Kann ein Becken nach 3 Wochen überhaupt super stehen?", passiert bald was unschönes? Innerhalb weniger Tage gingen bei mir Kieselalgen deutlich zurück. Schön. Aber warum? Silikat ist imemr noch hoch. Was tun oder warum ist etwas, wie es ist - das fragt man sich dann eben. Soll ich Wasser wechseln, soll ich nochmal analysieren lassen und vielleicht geht ja diese Tendenz des Rückgang (denn das lese ich aus den Analysen) weiter - dann hätten wir ja auch einen Beweis, die Analysen liegen nicht so verkehrt. Oder habe ich dann doch wieder die Horrorwerte und habe Zeit vertan.Glücklicherweise schiebe ich ja keine Panik und verfalle in Aktionismus, letztlich animiert mich aber die Analyse und die Interpretation im Prinzip ja doch dazu.
Stell mal Bilder ein :-)
StefanSc
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Re: Fauna oder Triton? Analysenfragen

Beitrag von StefanSc »

90% - top!! :D
So rein aus dem Bauch heraus kann ich mir schwer vorstellen, warum eine Verunreinigung genau die "bösen" Werte verbessern soll und andere bleiben wie sie sind. Aber dazu müsste man mehr von Chemie verstehen, glaube ich.
Das Becken ist bei der Beckenvorstellung drin - wird Dir nicht gefallen - Regalkeramik hast Du das irgendwo mal genannt :P . Aber eigentlich hast Du ja recht... Dort habe ich etwas den Werdegang beschrieben und werde da weiterhin alle Paare Tage so eine Art Tagebuch schreiben. Mal sehen wie lange, augenblicklich ist das wohl noch etwas langweilig.

Zu de Werten konkret: Aluminium war über 100 Mikro und ist später bei 25. Zinn war bei 14, jetzt 5, Eisen bei 21, jetzt 4, Chrom war bei ca. 12, jetzt 2.
MAngan, und zwei weitere waren hoch und kritisch und sind jetzt bei ca. 0 oder eben "wenig".

Die Werte sind noch immer nicht toll, aber nicht mehr so alarmierend und zeigen eigentlich eine Tendenz. Von der ich natürlich hoffe, sie rührt nicht von einer verunreinigten Probe.

Bei Vanadium bin ich richtig gut: 108! Soll ist 1,2! Bei FM stand da größer 12, kann also nicht sagen, ob sich da was getan hat.

Aktuell mache ich frisches Wasser und werde rund 20% wechseln die Tage. Ist sowieso ganz gut, da kann ich die inzwischen umherdriftenden Algenfetzen und deren Ablagerungen zB auf dem Boden wegsaugen.

Noch ein Wort zu Triton. Eigentlich ist deren Interpretation nicht schlecht. Vermutlich passiert das automatisiert, wenn gewisse Werte überschritten sind, erscheint dann da die ein oder andere Empfehlung.

Neben dem Silikat habe ich Litium erhöht - ein Hinweis auf Keramik, das haben die erkannt oder vermutet, dass Demo bei mir so ist.

Aber Apropos Keramik. Mir kam der Gedanke, dass ja Spuren von typischen Legierungsmetallen von der Bearbeitung der Rückwände sein können. Die werden gesägt und es sind Löcher gebohrt.
Gruß
Stefan
hypocampo

Re: Fauna oder Triton? Analysenfragen

Beitrag von hypocampo »

Zum Thema Analysen einige Aufnahmen von SiFi Vortrag
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hypocampo

Re: Fauna oder Triton? Analysenfragen

Beitrag von hypocampo »

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Angela
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Re: Fauna oder Triton? Analysenfragen

Beitrag von Angela »

Hallo,

danke für die Bilder zu dem Vortrag. Ich hatte auch schon mehrere Analysen von verschiedenen Anbietern (Gilbers/Triton/ATI/Fauna Marin) machen lassen (anfangs gab es ja die Zusammenarbeit mit FM auch noch nicht). Aber die Grundtendenzen stimmten eigentlich bei allen Analysen bei mir überein, obwohl immer recht viel Zeit zwischen war.
Ich denke auch, der Blick ins Becken ist am wichtigsten, leider können wir es nicht so gut einschätzen wie Jörg. ;)
hypocampo hat geschrieben: Wir kontaminieren mit dem Berühren die Spritze, den Behälter usw.
So ganz verstehe ich das noch nicht, man fasst die Spritze und Behälter doch nur von außen an, was soll ich da kontaminieren?

Gruß
Angela
StefanSc
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Re: Fauna oder Triton? Analysenfragen

Beitrag von StefanSc »

War bestimmt interessant, der Vortrag. Zumindest aktuell genau mein Thema
Gruß
Stefan
StefanSc
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Re: Fauna oder Triton? Analysenfragen

Beitrag von StefanSc »

Was definitv denkbar und plausibel ist, wenn man einen Behälter unter Wasser füllt und auch zuschraubt, damit keine Luft hineingelangt, dann strömt das Wasser an den Händen entlang.

Ich frage mich aber auch, ob der stinkende Gummihandschuh nicht auch was abgibt?
Gruß
Stefan
hypocampo

Re: Fauna oder Triton? Analysenfragen

Beitrag von hypocampo »

Angela hat geschrieben: hypocampo hat geschrieben:
Wir kontaminieren mit dem Berühren die Spritze, den Behälter usw.

So ganz verstehe ich das noch nicht, man fasst die Spritze und Behälter doch nur von außen an, was soll ich da kontaminieren?
Wenn Du nur den Behälter anfasst ist es ja ok. Die Anmerkung war vielleicht etwas zu grob verallgemeinert....
Fry
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Registriert: Mittwoch 28. Dezember 2016, 19:53
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Re: Fauna oder Triton? Analysenfragen

Beitrag von Fry »

Hallo allerseits!

Das ist wirklich ein sehr interessantes Thema! Stefan, die abweichenden Analysenergebnisse sind zum Teil dadurch erklärbar, dass zwischen den Probennahme-Zeitpunkten doch etliche Tage gelegen sind. Auch wenn kein Wasser gewechselt wurde kommt es dennoch zu Ausfällungen, Ionentauschphänomenen an der Keramik, etc, was durchaus deutliche Verschiebungen zur Folge haben kann. Die gefundenen Metalle deuten wirklich auf eine Legierung, und du könntest Recht haben, dass es sich dabei um Abrieb von der Keramik-Bearbeitung handelt. Wenn die Werte nun ohnehin im Sinken begriffen sind entwickelt sich eh alles in die richtige Richtung :-).

Ich stimme Dir zu 100% zu, dass unabhängig vom durchführenden Labor ähnliche Ergebnisse erwartet werden können. Schickt man dieselbe Probe an mehrere Institute und erhält deutlich Abweichende Resultate, dann liegt das daran, dass in einem der Labore (oder in mehreren) falsch gemessen wird. Auch der Beste Dipl. Biologe ist für seine sinnvolle Interpretation auf "richtige" Ergebnisse angewiesen.

Ergebnisse im Spurenmetallbereich können aber schonmal plusminus 30% voneinander abweichen, das ist durchaus üblich, da man sich knapp an der Nachweisgrenze der einzelnen Elemente bewegt. Zur Verdeutlichung: 1 ppb (1 µg/l) entspricht etwa der Verdünnung wen man einen Zuckerwürfel in einem olympischen 50m-Schwimmbecken auflöst, also wirklich *sehr* verdünnt. - Deswegen macht es seitens der Labors überhaupt keinen Sinn 2 Nachkommastellen anzugeben. - Diese Präzision in so hoher Verdünnung (und noch dazu bei dieser Matrix) bietet ICP-OES einfach nicht. Dennoch ist ICP-OES absolut dazu geeignet auch in Meerwasser die meisten Elemente auf zumindest 1 ppb genau zu messen - Für unsere Zwecke mehr als ausreichend.

Was die Probennahme angeht gibt es natürlich einiges zu beachten. Am besten nicht direwkt nachdem man irgendwelche Wasserzusätze (z.B. Sango Basis 2) ins Becken dosiert hat. Am sichersten nimmt man die Probe wenn man mit Handschuhen Wasser in die Spritze aufzieht (ohne dabei ins Wasser zu greifen), und das Wasser dann durch den Spritzenfilter in das Probenröhrchen abgibt. Vorsicht dass keine Haarschuppen etc dabei ins Probenröhrchen bröseln :). Dabei das Röhrchen möglichst voll füllen. - fertig. Definitiv keine Rocket Science ;-)

Viel Spaß am Becken!

LG,
Christoph
hypocampo

Re: Fauna oder Triton? Analysenfragen

Beitrag von hypocampo »

StefanSc hat geschrieben:War bestimmt interessant, der Vortrag. Zumindest aktuell genau mein Thema
Yep.
Frage: Wo finde ich die Analysen Deines Beckens hier im Forum?
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