cubicus hat geschrieben:
also in den SEA-Z steht in dem Beispiel 3 WW mit jeweils 20Liter. Da kommt man dann auf ca 25mg/l Nitrat. Also die Hälfte. Davon bin ich ausgegangen.
Hallo Michael,
ich meinte natürlich nicht 20Liter,
sondern 20 PROZENT.
War ein Schreibfehler. Im vorangegangenen Beitrag hatte ich es ja korrekt geschrieben.
Also jeweils 20% WW von 500Litern.
Und das sind 3 x 100 Liter.
In Deinem Beispiel wären es 4 x 100 Liter.
Wenn ich das regelmäßig mache (und möglichst schnell hintereinander, sodass in der Zwischenzeit kein neues Nitrat hinzukommt), dann habe ich ziemlich viel Arbeit.
Aber okay, wir sind uns ja einig, dass man in diesem Fall tatsächlich Ursachenforschung betreiben sollte. Denn alles andere wäre auf Dauer nicht wirklich sinnvoll.
Michael99 hat geschrieben:
Mir ging's bei meinem Beispiel mit den 4 WW eigentlich nur darum, aufzuzeigen, dass man sich die von Jörg korrekte Rechnung mit den 18 benötigten WW mit 20 %, um bei 50 Nitrat auf 1 zu kommen, schon etwas genauer anschauen muss, um daraus nicht auf eine Verdammung des regelmäßigen WW zu schließen. Und da reichen eben schon 4 !! WW aus, um den Löwenanteil;) rauszuholen.
Dieser "Löwenanteil" ist aber vielleicht aufgrund der eigenen Zielsetzung nicht genug.
Und dann kommen eben weitere WW dazu. Das ist durchaus legitim, dies so anzunehmen.
Ich verstehe ja was Du meinst. Aber, wenn Du durch die Nennung der Anzahl von 18 WW hier eine "Verdammung" des WW siehst, also da muss ich ehrlich sagen, dass ich im Gegenzug einige Deiner Beiträge dann ebenfalls als wenig tolerant in Bezug auf die Möglichkeit des Weglassens eines regelmäßigen Wasserwechsels interpretiere.
Wie gesagt, keiner hat hier was gegen Wasserwechsel, jedoch müssen sie als Instrument sinnvoll sein. Und gerade beim regelmäßigen WW wird man in einigen Fällen an die Grenzen von dessen hier hochgelobten Potenzials geraten.
Die mysteriösen, schädlichen Stoffe, die sich ohne regelmäßigen WW anreichern können, beschreibst Du zwar abschreckend, kannst sie aber nicht konkret nennen. Sei`s drum...
Aber sollte sich tatsächlich eine Schwermetall-Belastung o.ä. ergeben, wirst Du mit zarten 10% pro Woche wenig dagegen erreichen können.
Wenn Du überzeugter Wasserwechsler bist, okay. Aber an einigen Stellen scheint es mir, als würdest Du den Eindruck erwecken wollen, dass es nur mit regelmäßigem 10% WW geht.
Ich möchte diesen Thread jetzt zwar nicht aufblähen, auch möchte ich nicht Dinge, die schon geschrieben wurden, wiederholen.
Jedoch würde ich Dir folgende Punkte doch nochmal gerne zur Überlegung geben:
Michael99 hat geschrieben:
Im umgekehrten Fall, sollte ich mit Ausgangswert 0 Nitrat starten, wird ein regelmäßiger WW ebenfalls dabei helfen, den ansteigenden Nitratwert nach oben hin zu begrenzen.
Das kann man so allgemein nicht sagen. Nicht immer ist ein WW in Bezug auf Nitrat (oder Stickstoff allgemein) von Vorteil. Gerade wenn Stickstoff eher limitiert vorliegt.
Das ist ein wichtiger Punkt.
Solltest Du nämlich eine Stickstofflimitierung haben (durch evt. gewollt wenig Fisch oder aus Platzmangel für Fische, kleines Becken), dann wird ein WW eher schaden als nutzen.
Insbesondere wenn dieser WW regelmäßig betrieben wird und Du glaubst, dass dieser WW nur Positives zu verrichten vermag und damit weitermachst.
Also in diesem Fall wirst Du durch WW immer weiter in eine Limitierung geraten und das vollkommen unnötig.
In diesem Fall zB würde ich ernsthaft von regelmäßigem WW abraten.
Michael99 hat geschrieben:
Aber hey, es gibt einfach Leute, die auch heute noch auf Fischsuppe stehen und für die wäre der regelmäßige WW ebenfalls ein geeignetes Instrument, um Werte wie Nitrat u.a. in einem gewissen Rahmen zu halten.
Davon mal abgesehen sind die heute üblichen "Korallensuppen" in meinen Augen keinen Deut besser. Aber das ist wieder ein anderes Thema ..
Gruß Michael
Diese "Korallensuppen" wie Du sie nennst, sind aber heute eher an der Tagesordnung als "Fischsuppen".
Und auch aus diesem Grund gibt es eben häufig Fälle von Stickstoffmangel im Aquarium. Mache ich nun regelmäßig WW, dann kann es eben dazu kommen, dass es keine Verbesserung, sondern eine Verschlechterung ergibt s.o.
Den Überbesatz von Fischen sieht man glücklicherweise immer weniger.
Aber auch hier wäre die Frage, was 10% WW pro Woche dauerhaft bewirken kann.
Wie gesagt ich akzeptiere ja weitestgehend Deine Argumente für den WW.
Aber man muss schon unterscheiden und eine Pauschalisierung wie Wasserwechsel ist "immer vorteilhaft oder notwendig", kann man so auch nicht treffen.
Genausowenig sollte man sagen, auf regelmäßigen WW zu verzichten, sei schlecht oder undenkbar.
Ich greife grade mal Dein am Anfang der Diskussion genanntes "Badewannenbeispiel" auf.
Wo genau siehst Du hier Parallelen zum Aquarium?
Die Ausscheidungen der Fische sind im Aquarium jedenfalls ein Nährstoffeintrag, der in den meisten Fällen von den Korallen und den Organismen verwertet wird.
Und diese freuen sich sogar darüber.
Gibt es zuviel Nährstoffe oder will ich extrem nährstoffarmes Wasser, dann reguliere ich eben zB den Abschäumer und stelle ihn ggf feuchter ein. Der AS filtert doch auch die Vorstufen von Nitrat raus.
Da Du ja konkret die Ausscheidungen ansprichst, frage ich mich, wie hoch Du die Hygiene im Aquarium ansetzt und bewertest.
Warum machst Du hier einen Vergleich mit der Badewanne?
Ein Aquarium ist keine Badewanne.
Will hier nix wiederholen was schon gesagt wurde, aber einige Dinge sind einfach nach wie vor nicht schlüssig.
Gruß,
Matthias