Hallo Paul,
ich habe dich bisher als sehr sachlichen Gesprächspartner kennengelernt, deshalb irritiert mich etwas, dass du dich über sprachliche Ungenauigkeiten ( sehr hypthetische Hypothese) amüsierst, wenn du doch genau weißt, was ich meine. Ein Zeichen von argumentativer Schwäche ;) ?
Das war doch überhaupt nicht böse gemeint, ich hab das als Schreibfehler wahrgenommen wie es mir auch hätte passieren können. Mehr nicht! Das hast Du falsch verstanden.
Ehrlich gesagt bin ich aber gerade total irritiert, weil ich überhaupt nicht mehr weiß, um was es genau geht! Einerseits sprichst Du Dich für Wasserwechsel aus, gleichzeitig ist es jetzt aber falsch, Wasserwechsel zu machen, wenn z.B. der Li-Wert erhöht ist?
Und wieviel Becken laufen mit erhöhten Li-Werten ohne Probleme?? Und warum ist nur bei manchen Becken die hohe Konzentration ein Problem? Nee Jörg, das ist mir wirklich zu wenig Substanz für ein Li-Bashing...
Ich kenne immer nur Aquarianer mit Becken, die sich bei Problemen an mich wenden, weil das eben der typische Vorgang ist, wenn man nichts hört, läuft alles gut und dann kümmere ich mich auch nicht um eine zu hohe Li-Belastung, weil der Kunde sich gar nicht an mich wendet. Ich kenne auch einige Becken mit einem hohen Li-Gehalt, die ohne Probleme laufen. Jeder Parameter kann für sich alleine zunächst unkritisch sein, aber in bestimmten Konstellationen mit anderen Parametern (Licht, Nährstoffgehalt, Mangelsituationen, Strömung etc.) Probleme verursachen. Natürlich gibt es Fälle mit Gewebeverlust oder anderen Symptomen auch mit anderen Parametern, aber Becken die Symptome aufweisen und Lithium erhöht haben, kann ich doch nicht ignorieren! Und auch wenn man mit einem Wasserwechsel natürlich ggf. mehr unbewusst entfernt, als nur Li zu senken, sind die Beckenreaktionen auf einen Wasserwechsel durchweg positiv und deshalb empfehle ich den Wasserwechsel auch. Sobald ich Li in einer so hohen Konzentration in einer Analyse feststelle, geht meine Empfehlung hin zum Wasserwechsel, weil ich kein Risiko eingehen will. Ich will hier gar keine Diskussion um Lithium an sich führen, wie ich schon sagte, wissenschaftlich ist das gar nicht untersucht. Aber ich muss mich als beratende Person doch auf das Thema Li einlassen, v.a. wenn es Probleme mit dem Becken gibt. Wenn das alles auf Dein Becken nicht zutrifft, ist das so, aber ich kann Lithium nur so argumentativ öffentlich wie persönlich in einer Beratung behandeln, wie ich die Beckenreaktionen sehe, die sich mit einer Lithiumbelastung zeigen und dann nach dem Wasserwechsel beobachten lassen.
Paul hat geschrieben:
Bor ist kein Nährstoff und wirkt sich nicht so gravierend negativ auf die Korallen aus. Da fähst du auch mit einem borarmen Salz nichts gegen die Wand, wenn du unbedingt eines verwenden willst..
Jörg hat geschrieben:Da habe ich gänzlich andere Erfahrungen gemacht! Bor ist ein für Pflanzen sehr wichtiges Element und Bormangel ist bei Landpflanzen sehr gut beschrieben und in jedem Süßwasser-Pflanzenbecken wird Bor dosiert. Unter 3 mg/L macht Bor in vielen Becken Probleme und selbst wenn es natürlich auch hier nicht immer 100% Probleme gibt, hat sich Bor als äußerst wichtig dargestellt. Und wenn man mit einem Salz mit 2 mg/L Bor Wasser wechselt, dann tut man dem Becken nichts gutes (es sei denn, man hätte einen Borüberschuss und müsste den verringern)!
Paul hat geschrieben:Sorry, Jörg,
aber jetzt konterkarierst du deine eigenen früheren Aussagen. Du hast doch meiner Erinnerung nach immer als Argument gegen einen regelmäßigen WW den Unterschied zur Süßwasseraquaristik hergenommen. Hier wird der WW zur Nährstoffreduktion (Nitrat/Phospaht) berechtigt nach wie vor propagiert. Im Riffbecken mit niedrigenm Nährstoffgehalt ist ein WW aber genau deshalbnicht sinnvoll, weil in den meisten Fällen eher nährstoffarmut hersch, so deine Aussage... Nun bringst wiederum die Süßwasseraquaristik als Pro für Bor ins Spiel ;) :shock: .
Das versteh ich jetzt nicht und hab den Faden vollends verloren! Was hat das mit Wasserwechsel zu tun? Du hast gesagt, Bor sei kein relevanter Nährstoff/Nährelement, daher mein Beispiel ganz allgemein aus der Pflanzenphysiologie und der Süßwasseraquaristik, abseits all der jüngeren Erfahrungen mit Problemen bei Bormangel im Riffaquarium. Ich spreche hier von einer aktiven Zufuhr von Stoffen! Die Süßwasserleute, v.a. die Pflanzenleute, machen so viel Wasserwechsel, weil sie in Spurenmetallbereichen arbeiten, wo es uns Meerwasseraquarianer die Socken auszieht. Da wird nicht 0,25 µg/L Mangan dosiert sondern 60-100 µg/L. Und weil die ohne Ende Dünger reinpacken, müssen sie auch viel mehr wieder rausholen. Aber das hat doch nichts mit der Bedeutung eines einzigen Nährelements zu tun!
Nur soviel, Bor wird auch bei einem mit Sankokai gefahrenen Becken, Kalkreaktor als Karbonat(Ca-Quelle und keinem WW ein Problem. Und schneller als wenn man das gleiche Becken ohne regelmäßigem WW betreibt.
Also ist Bor doch ein Problem? Da widersprichst Du Dir jetzt. Natürlich kann Bor auch in einem SANGOKAI Becken ein Problem werden, wenn es nicht zugeführt wird (wobei es im Basis-System auch dosiert wird). Es geht doch darum, ob sich eine geringe Borkozentration negativ auf ein Becken auswirkt und wenn ja, und man benutzt ein Salz, das zu wenig Bor enthält, dann ist es gleich wie viel Wasser man wechselt, der Wert wird nicht steigen, weder wenn man Routinewasserwechsel durchführt, noch in Anlehnung an einen Laborbefund vermehrt größere WW macht . Und deshalb gibt es auch bald von SANGOKAI eine Bor-Lösung, warum denn nicht?
Ich sehe ja die Vorteile ohne WW zu fahren. Jedoch sehe ich für den Durchschnittsaquarianer, dass dadurch eine gewisse Abhängigkeit von Analytik/Zusatzstoffen/Ergänzungsmittel geschaffen wird, die unserem Hobby nicht unbedingt zuträglich ist. Jedoch sicher einer bestimmten Aquaristindustrie (Jörg, du hast ja auch erst spät deine Balance-produkte für den Kalkhaushalt und die Elementadditive gebracht).
Osmosewasser und Meersalz kosten doch auch Geld! Die Leute kaufen jetzt weniger Salz, dafür mehr Einzellösugen. Ich sehe da jetzt keinen wirtschaftlichen Aspekt. Was genau ist denn ein "Durchschnittsaquarianer"?
Aber ich lass jetzt Gutsein, sonst sperrst du mich forentechnisch noch ... ;) :D
Hmm... schade, dass ich den Eindruck erwecke.